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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Vorrede
An den Christlich-Heyls-begierig-und Ge-
bett-liebenden, andächtigen Leser.

DAß die heilige Ubung des Gebets
eine der allergrösten und allernoth-
wendigsten Christen-Pflichten seye,
ist allen wahren Nachfolgern JEsu Christi
zur Genüge bekannt; so nothwendig aber
diese Pflicht, so nützlich ist sie auch, wann sie
rechtschaffen angestellet wird, angesehen das
Gebett das allerkräfftigste Mittel ist, die un-
endliche Fülle der ewigen Liebe und Barm-
[h]ertzigkeit GOttes zum Mitleiden gegen
[u]ns Gnad-bedürfftigen Menschen zu bewe-
[g]en: Allein ist das Gebett eine höchst-nütz-
[ - 1 Zeichen fehlt]iche Pflicht, so ist zugleich das Beten eine
[ - 1 Zeichen fehlt]ehr schwere Kunst, daher sich nicht zu ver-
[w]undern, daß offtmalen von vielen Heyls-
[ - 1 Zeichen fehlt]egierigen Seelen diese Klag geführet wird,
[s]ie können nicht recht beten, sie können nicht
[v]on sich selbsten mit GOtt im Gebett reden.

Weilen nun die Kunst aus der Fülle sei-
[n]es eigenen Hertzens zu beten, und dem all-
mächtigen GOTT sein Anliegen in einem

recht-
)( 2
Vorrede
An den Chriſtlich-Heyls-begierig-und Ge-
bett-liebenden, andächtigen Leſer.

DAß die heilige Ubung des Gebets
eine der allergröſten und allernoth-
wendigſten Chriſten-Pflichten ſeye,
iſt allen wahren Nachfolgern JEſu Chriſti
zur Genüge bekannt; ſo nothwendig aber
dieſe Pflicht, ſo nützlich iſt ſie auch, wann ſie
rechtſchaffen angeſtellet wiꝛd, angeſehen das
Gebett das allerkräfftigſte Mittel iſt, die un-
endliche Fülle der ewigen Liebe und Barm-
[h]ertzigkeit GOttes zum Mitleiden gegen
[u]ns Gnad-bedürfftigen Menſchen zu bewe-
[g]en: Allein iſt das Gebett eine höchſt-nütz-
[ – 1 Zeichen fehlt]iche Pflicht, ſo iſt zugleich das Beten eine
[ – 1 Zeichen fehlt]ehr ſchwere Kunſt, daher ſich nicht zu ver-
[w]undern, daß offtmalen von vielen Heyls-
[ – 1 Zeichen fehlt]egierigen Seelen dieſe Klag geführet wird,
[ſ]ie können nicht recht beten, ſie können nicht
[v]on ſich ſelbſten mit GOtt im Gebett reden.

Weilen nun die Kunſt aus der Fülle ſei-
[n]es eigenen Hertzens zu beten, und dem all-
mächtigen GOTT ſein Anliegen in einem

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[0011] Vorrede An den Chriſtlich-Heyls-begierig-und Ge- bett-liebenden, andächtigen Leſer. DAß die heilige Ubung des Gebets eine der allergröſten und allernoth- wendigſten Chriſten-Pflichten ſeye, iſt allen wahren Nachfolgern JEſu Chriſti zur Genüge bekannt; ſo nothwendig aber dieſe Pflicht, ſo nützlich iſt ſie auch, wann ſie rechtſchaffen angeſtellet wiꝛd, angeſehen das Gebett das allerkräfftigſte Mittel iſt, die un- endliche Fülle der ewigen Liebe und Barm- hertzigkeit GOttes zum Mitleiden gegen uns Gnad-bedürfftigen Menſchen zu bewe- gen: Allein iſt das Gebett eine höchſt-nütz- _iche Pflicht, ſo iſt zugleich das Beten eine _ehr ſchwere Kunſt, daher ſich nicht zu ver- wundern, daß offtmalen von vielen Heyls- _egierigen Seelen dieſe Klag geführet wird, ſie können nicht recht beten, ſie können nicht von ſich ſelbſten mit GOtt im Gebett reden. Weilen nun die Kunſt aus der Fülle ſei- nes eigenen Hertzens zu beten, und dem all- mächtigen GOTT ſein Anliegen in einem recht- )( 2

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/11>, abgerufen am 04.11.2024.