Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Jn der Heilgen Aber über deiner Heerde Strahlt des Glantzes Herrligkeit/ Die den Hirten sich gewiesen/ Dein Geburths-Fest hat gepriesen. 3. Wunder-Kind! wir deine Kinder Sammlen uns in deinen Stall. Du bist ja das Heil der Sünder/ Und die Stütze vor den Fall. Laß von keinen Fünsternüssen Uns bey deiner Krippe wissen. 4. Jst es in dem Hertzen dunckel/ So erleucht uns durch dein Licht/ Daß uns dein Geburths-Stern fun- ckel/ Der durch alle Nebel bricht. Denn die Nacht ist nun vergangen/ Da der Tag sich angefangen. 5. Nun wir warten auf die Bürden/ Die du eingebunden hast. Wie die Schäfer bey den Hürden/ Haben wir nicht eher Rast/ Biß daß unser Hertz erfähret/ Was der Heilge Christ beschehret. 6. Ach was sinds vor schöne Sachen/ Die hier eingebunden seyn? Daß du uns recht reich wilst machen/ Bindest du dich selber ein. Das ist warlich eine Bürde/ Die kein Mensch beschreiben würde. 7. Denn
Jn der Heilgen Aber uͤber deiner Heerde Strahlt des Glantzes Herrligkeit/ Die den Hirten ſich gewieſen/ Dein Geburths-Feſt hat geprieſen. 3. Wunder-Kind! wir deine Kinder Sammlen uns in deinen Stall. Du biſt ja das Heil der Suͤnder/ Und die Stuͤtze vor den Fall. Laß von keinen Fuͤnſternuͤſſen Uns bey deiner Krippe wiſſen. 4. Jſt es in dem Hertzen dunckel/ So erleucht uns durch dein Licht/ Daß uns dein Geburths-Stern fun- ckel/ Der durch alle Nebel bricht. Denn die Nacht iſt nun vergangen/ Da der Tag ſich angefangen. 5. Nun wir warten auf die Buͤrden/ Die du eingebunden haſt. Wie die Schaͤfer bey den Huͤrden/ Haben wir nicht eher Raſt/ Biß daß unſer Hertz erfaͤhret/ Was der Heilge Chriſt beſchehret. 6. Ach was ſinds vor ſchoͤne Sachen/ Die hier eingebunden ſeyn? Daß du uns recht reich wilſt machen/ Bindeſt du dich ſelber ein. Das iſt warlich eine Buͤrde/ Die kein Menſch beſchreiben wuͤrde. 7. Denn
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Jn der Heilgen
Aber uͤber deiner Heerde
Strahlt des Glantzes Herrligkeit/
Die den Hirten ſich gewieſen/
Dein Geburths-Feſt hat geprieſen.
3.
Wunder-Kind! wir deine Kinder
Sammlen uns in deinen Stall.
Du biſt ja das Heil der Suͤnder/
Und die Stuͤtze vor den Fall.
Laß von keinen Fuͤnſternuͤſſen
Uns bey deiner Krippe wiſſen.
4.
Jſt es in dem Hertzen dunckel/
So erleucht uns durch dein Licht/
Daß uns dein Geburths-Stern fun-
ckel/
Der durch alle Nebel bricht.
Denn die Nacht iſt nun vergangen/
Da der Tag ſich angefangen.
5.
Nun wir warten auf die Buͤrden/
Die du eingebunden haſt.
Wie die Schaͤfer bey den Huͤrden/
Haben wir nicht eher Raſt/
Biß daß unſer Hertz erfaͤhret/
Was der Heilge Chriſt beſchehret.
6.
Ach was ſinds vor ſchoͤne Sachen/
Die hier eingebunden ſeyn?
Daß du uns recht reich wilſt machen/
Bindeſt du dich ſelber ein.
Das iſt warlich eine Buͤrde/
Die kein Menſch beſchreiben wuͤrde.
7. Denn
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