Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 2. Sonntage IV. Der erschröckliche Trost des Jüngsten Tages. Am 2. Sonntage des Advents. Mel. JEsus meine Zuversicht/ und etc. 1. HEbet eure Häupter auf/ Die Erlösung ist nicht ferne. Menschen/ merckt der Zeiten Lauff/ Seht auf Sonne/ Mond und Sterne. Erd und Meer und Himmel schreyt: Der Gerichts-Tag ist nicht weit. 2. Schaut die schwartzen Wolcken an/ Hört die Wasser-Wogen brüllen. Zittert nicht der Erden-Plan Umb der Menschen Sünde willen? Und der Creaturen Schall Jst voll Seufzen überall. 3. O du Richter aller Welt! Dieses/ wenn wirs recht betrachten/ Macht/ daß uns das Hertz entfällt/ Und wir fast für Furcht verschmach- ten. Denn das Warten solcher Zeit Bringet tausend Bangigkeit. 4. Ach
Am 2. Sonntage IV. Der erſchroͤckliche Troſt des Juͤngſten Tages. Am 2. Soñtage des Advents. Mel. JEſus meine Zuverſicht/ und ꝛc. 1. HEbet eure Haͤupter auf/ Die Erloͤſung iſt nicht ferne. Menſchen/ merckt der Zeiten Lauff/ Seht auf Soñe/ Mond und Sterne. Erd und Meer und Him̃el ſchreyt: Der Gerichts-Tag iſt nicht weit. 2. Schaut die ſchwartzen Wolcken an/ Hoͤrt die Waſſer-Wogen bruͤllen. Zittert nicht der Erden-Plan Umb der Menſchen Suͤnde willen? Und der Creaturen Schall Jſt voll Seufzen uͤberall. 3. O du Richter aller Welt! Dieſes/ wenn wirs recht betrachten/ Macht/ daß uns das Hertz entfaͤllt/ Und wir faſt fuͤr Furcht verſchmach- ten. Denn das Warten ſolcher Zeit Bringet tauſend Bangigkeit. 4. Ach
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Am 2. Sonntage
IV.
Der erſchroͤckliche Troſt
des Juͤngſten Tages.
Am 2. Soñtage des Advents.
Mel. JEſus meine Zuverſicht/ und ꝛc.
1.
HEbet eure Haͤupter auf/
Die Erloͤſung iſt nicht ferne.
Menſchen/ merckt der Zeiten Lauff/
Seht auf Soñe/ Mond und Sterne.
Erd und Meer und Him̃el ſchreyt:
Der Gerichts-Tag iſt nicht weit.
2.
Schaut die ſchwartzen Wolcken an/
Hoͤrt die Waſſer-Wogen bruͤllen.
Zittert nicht der Erden-Plan
Umb der Menſchen Suͤnde willen?
Und der Creaturen Schall
Jſt voll Seufzen uͤberall.
3.
O du Richter aller Welt!
Dieſes/ wenn wirs recht betrachten/
Macht/ daß uns das Hertz entfaͤllt/
Und wir faſt fuͤr Furcht verſchmach-
ten.
Denn das Warten ſolcher Zeit
Bringet tauſend Bangigkeit.
4. Ach
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