Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Peter und Paul. 2. Zwar bedarffst du keines Fragens/ Und auch keines Antwort-sagens/ Denn du siehst ins Hertz hinein/ Nichts kan dir verborgen seyn. Doch du fragst nur unsertwegen/ Desto bessern Grund zu legen. 3. O wie wenig Leuthe wissen/ Was sie sollen von dir schlüssen: Niemand kennet CHristum recht/ Das Bekäntnüß ist sehr schlecht. Kan dich nun der Mund nicht nennen/ Wie soll dich das Hertze kennen. 4. Fleisch und Blutt kan es nicht fassen/ Drumb muß man sich lehren lassen/ Was dein Vater offenbahrt. Denn das ist des Glaubens-Art/ Die Vernunfft gefangen nehmen/ Und dem Worte sich beqvemen. 5. Petrus wil die Bahne brechen/ Und mit diesem wil ich sprechen: Du bist CHristus/ GOttes Sohn/ Mittler/ Heyland/ Gnaden-Thron. Diesen leg ich nur zum Grunde/ Wie im Hertzen/ so im Munde. 6. Das H 4
Peter und Paul. 2. Zwar bedarffſt du keines Fragens/ Und auch keines Antwort-ſagens/ Denn du ſiehſt ins Hertz hinein/ Nichts kan dir verborgen ſeyn. Doch du fragſt nur unſertwegen/ Deſto beſſern Grund zu legen. 3. O wie wenig Leuthe wiſſen/ Was ſie ſollen von dir ſchluͤſſen: Niemand kennet CHriſtum recht/ Das Bekaͤntnuͤß iſt ſehr ſchlecht. Kan dich nun der Mund nicht nennen/ Wie ſoll dich das Hertze kennen. 4. Fleiſch uñ Blutt kan es nicht faſſen/ Drumb muß man ſich lehren laſſen/ Was dein Vater offenbahrt. Denn das iſt des Glaubens-Art/ Die Vernunfft gefangen nehmen/ Und dem Worte ſich beqvemen. 5. Petrus wil die Bahne brechen/ Und mit dieſem wil ich ſprechen: Du biſt CHriſtus/ GOttes Sohn/ Mittler/ Heyland/ Gnaden-Thron. Dieſen leg ich nur zum Grunde/ Wie im Hertzen/ ſo im Munde. 6. Das H 4
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Peter und Paul.
2.
Zwar bedarffſt du keines Fragens/
Und auch keines Antwort-ſagens/
Denn du ſiehſt ins Hertz hinein/
Nichts kan dir verborgen ſeyn.
Doch du fragſt nur unſertwegen/
Deſto beſſern Grund zu legen.
3.
O wie wenig Leuthe wiſſen/
Was ſie ſollen von dir ſchluͤſſen:
Niemand kennet CHriſtum recht/
Das Bekaͤntnuͤß iſt ſehr ſchlecht.
Kan dich nun der Mund nicht
nennen/
Wie ſoll dich das Hertze kennen.
4.
Fleiſch uñ Blutt kan es nicht faſſen/
Drumb muß man ſich lehren laſſen/
Was dein Vater offenbahrt.
Denn das iſt des Glaubens-Art/
Die Vernunfft gefangen nehmen/
Und dem Worte ſich beqvemen.
5.
Petrus wil die Bahne brechen/
Und mit dieſem wil ich ſprechen:
Du biſt CHriſtus/ GOttes Sohn/
Mittler/ Heyland/ Gnaden-Thron.
Dieſen leg ich nur zum Grunde/
Wie im Hertzen/ ſo im Munde.
6. Das
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