Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Palmarum. Ohne Furcht und ohne Zwang/ Als wär es ein Hochzeit-Gang/ Ja so etwas dich getrieben/ Jst es dein getreues Lieben. 4. Also laß mich auch mit Freuden Zum bestimmten Creutze gehn/ Und mein wohl-verdientes Leiden Gantz geduldig überstehn. Wil gleich Fleisch und Blutt nicht dran/ So wirff du den Zaum mir an/ Laß dein Wort mich zu dir führen/ Und auch meinen Lauff regieren. 5. Wenn du deine Jünger sendest/ Gehen sie mit Freuden fort. Wie du sonst die Hertzen wendest/ So schafft auch ein eintzigs Wort/ Daß der Wirth das Seine giebt. Also wer dich hertzlich liebt/ Wird dir alles überlassen/ Und dein Wort zu Hertzen fassen. 6. O nihm alles/ was ich habe/ Wenn du sein bedürfftig bist. Leib und Seel ist deine Gabe/ Die dir wieder zinßbar ist. Schicke mich/ wohin du wilt/ Deiner Jünger Tugend-Bild Soll E 5
Palmarum. Ohne Furcht und ohne Zwang/ Als waͤr es ein Hochzeit-Gang/ Ja ſo etwas dich getrieben/ Jſt es dein getreues Lieben. 4. Alſo laß mich auch mit Freuden Zum beſtimmten Creutze gehn/ Und mein wohl-verdientes Leiden Gantz geduldig uͤberſtehn. Wil gleich Fleiſch und Blutt nicht dran/ So wirff du den Zaum mir an/ Laß dein Wort mich zu dir fuͤhren/ Und auch meinen Lauff regieren. 5. Wenn du deine Juͤnger ſendeſt/ Gehen ſie mit Freuden fort. Wie du ſonſt die Hertzen wendeſt/ So ſchafft auch ein eintzigs Wort/ Daß der Wirth das Seine giebt. Alſo wer dich hertzlich liebt/ Wird dir alles uͤberlaſſen/ Und dein Wort zu Hertzen faſſen. 6. O nihm alles/ was ich habe/ Wenn du ſein beduͤrfftig biſt. Leib und Seel iſt deine Gabe/ Die dir wieder zinßbar iſt. Schicke mich/ wohin du wilt/ Deiner Juͤnger Tugend-Bild Soll E 5
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Palmarum.
Ohne Furcht und ohne Zwang/
Als waͤr es ein Hochzeit-Gang/
Ja ſo etwas dich getrieben/
Jſt es dein getreues Lieben.
4.
Alſo laß mich auch mit Freuden
Zum beſtimmten Creutze gehn/
Und mein wohl-verdientes Leiden
Gantz geduldig uͤberſtehn.
Wil gleich Fleiſch und Blutt nicht
dran/
So wirff du den Zaum mir an/
Laß dein Wort mich zu dir fuͤhren/
Und auch meinen Lauff regieren.
5.
Wenn du deine Juͤnger ſendeſt/
Gehen ſie mit Freuden fort.
Wie du ſonſt die Hertzen wendeſt/
So ſchafft auch ein eintzigs Wort/
Daß der Wirth das Seine giebt.
Alſo wer dich hertzlich liebt/
Wird dir alles uͤberlaſſen/
Und dein Wort zu Hertzen faſſen.
6.
O nihm alles/ was ich habe/
Wenn du ſein beduͤrfftig biſt.
Leib und Seel iſt deine Gabe/
Die dir wieder zinßbar iſt.
Schicke mich/ wohin du wilt/
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