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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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vor der Beichte, in der Kirche.
hin? die Sonne will nicht mehr zu mei-
ner Boßheit scheinen, ich seh die Engel
schon vor meinen Lastern fliehn. Wie
viel, wie groß, wie schwer sind meine
Missethaten, mehr, als der Sand am
Meer, als Tropffen in der See, wo bin
ich, leider! hin mit meiner Schuld gera-
then/ in meinen Ohren schallt nur lauter
Ach und Weh. Ich habe GOttes Bild
mit Laster-Koth beflecket/ der Tauff-
Bund ist verletzt, ich bin in Sünden todt.
Ich habe Sodoms Frucht und Satans
Kost geschmecket, ietzt folgt auf Zucker
Gifft, auf Wollust Höllen-Noth. Was
hab ich doch gethan? vermaledeyte Sün-
de, in was für Abgrund stürtzt dein wohl-
verdienter Lohn? das ist dein Schlangen-
Stich/ den ich ietzund empfinde, es brennt
der Höllen Glut in meinem Hertzen schon.
Es liegt nicht nur in mir die Wurtzel alles
Bösen, daß mein Verstand gantz blind,
mein Wille gantz verkehrt; Ich gebe fort
für fort dem Satan was zu lösen, wenn
er wie Weitzen mich zu sichten hat begehrt.
Das hab ich ja geliebt, was du befiehlst zu
hassen/ hingegen das gehaßt, was doch zu
lieben war. Nichts Gutes ist in mir in
allen Thun und Lassen/ mein gantzes Le-

ben
(Schm. Sünder.) E

vor der Beichte, in der Kirche.
hin? die Sonne will nicht mehr zu mei-
ner Boßheit ſcheinen, ich ſeh die Engel
ſchon vor meinen Laſtern fliehn. Wie
viel, wie groß, wie ſchwer ſind meine
Miſſethaten, mehr, als der Sand am
Meer, als Tropffen in der See, wo bin
ich, leider! hin mit meiner Schuld gera-
then/ in meinen Ohren ſchallt nur lauter
Ach und Weh. Ich habe GOttes Bild
mit Laſter-Koth beflecket/ der Tauff-
Bund iſt verletzt, ich bin in Sünden todt.
Ich habe Sodoms Frucht und Satans
Koſt geſchmecket, ietzt folgt auf Zucker
Gifft, auf Wolluſt Höllen-Noth. Was
hab ich doch gethan? vermaledeyte Sün-
de, in was für Abgrund ſtürtzt dein wohl-
verdienter Lohn? das iſt dein Schlangen-
Stich/ den ich ietzund empfinde, es brennt
der Höllen Glut in meinem Hertzen ſchon.
Es liegt nicht nur in mir die Wurtzel alles
Böſen, daß mein Verſtand gantz blind,
mein Wille gantz verkehrt; Ich gebe fort
für fort dem Satan was zu löſen, wenn
er wie Weitzen mich zu ſichten hat begehrt.
Das hab ich ja geliebt, was du befiehlſt zu
haſſen/ hingegen das gehaßt, was doch zu
lieben war. Nichts Gutes iſt in mir in
allen Thun und Laſſen/ mein gantzes Le-

ben
(Schm. Sünder.) E
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[65/0093] vor der Beichte, in der Kirche. hin? die Sonne will nicht mehr zu mei- ner Boßheit ſcheinen, ich ſeh die Engel ſchon vor meinen Laſtern fliehn. Wie viel, wie groß, wie ſchwer ſind meine Miſſethaten, mehr, als der Sand am Meer, als Tropffen in der See, wo bin ich, leider! hin mit meiner Schuld gera- then/ in meinen Ohren ſchallt nur lauter Ach und Weh. Ich habe GOttes Bild mit Laſter-Koth beflecket/ der Tauff- Bund iſt verletzt, ich bin in Sünden todt. Ich habe Sodoms Frucht und Satans Koſt geſchmecket, ietzt folgt auf Zucker Gifft, auf Wolluſt Höllen-Noth. Was hab ich doch gethan? vermaledeyte Sün- de, in was für Abgrund ſtürtzt dein wohl- verdienter Lohn? das iſt dein Schlangen- Stich/ den ich ietzund empfinde, es brennt der Höllen Glut in meinem Hertzen ſchon. Es liegt nicht nur in mir die Wurtzel alles Böſen, daß mein Verſtand gantz blind, mein Wille gantz verkehrt; Ich gebe fort für fort dem Satan was zu löſen, wenn er wie Weitzen mich zu ſichten hat begehrt. Das hab ich ja geliebt, was du befiehlſt zu haſſen/ hingegen das gehaßt, was doch zu lieben war. Nichts Gutes iſt in mir in allen Thun und Laſſen/ mein gantzes Le- ben (Schm. Sünder.) E

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/93>, abgerufen am 21.11.2024.