nach welchen ihr eure Sünden zehlen kön- net! Ach was habt ihr gethan?
Was wollet ihr aber mit solchen Sün- den anfangen? O Elende! Wie wollet ihr mit selbigen für GOtt bestehen? Höret das schreckliche Urtheil an, so der gerechte GOtt über euch dieser Sünden wegen fäl- let? Weichet von mir/ ihr Ubelthäter! Matth. 7, 23. Ich bin nicht ein GOtt, dem gottloß Wesen gefället. Wer böses thut, bleibet nicht für mir/ Ps. 5, 5. Offenbar sind die Wercke des Fleisches, die solche thun, werden das Reich GOttes nicht ererben, Gal. 5. 9. Verflucht sey der, der solche Sün- de thut! so ist euer GOtt gegen euch ietzo gesinnet, solche Gedancken führet er über euch, so ist sein Hertz von euch gewendet, so brennet sein Grimm über euch, so ist der Himmel euch gesperret! O ihr Elenden! Was habt ihr gethan? Hierüber erschre- cket nun von Hertzen, sinnet diesem Elende reifflich nach, so werdet ihr warlich die Höl- len-Hitze in eurer Seelen gar bald empfin- den, und den Jammer und Hertzeleid ver- stehen lernen, in welches die gerathen, so den HErrn ihren GOtt nicht fürchten! All euer Lachen wird sich alsdenn in Wei- nen, und eure Freude in Traurigkeit ver-
wan-
Der zu JEſu nahende Sůnder,
nach welchen ihr eure Sünden zehlen kön- net! Ach was habt ihr gethan?
Was wollet ihr aber mit ſolchen Sün- den anfangen? O Elende! Wie wollet ihr mit ſelbigen für GOtt beſtehen? Höret das ſchreckliche Urtheil an, ſo der gerechte GOtt über euch dieſer Sünden wegen fäl- let? Weichet von mir/ ihr Ubelthäter! Matth. 7, 23. Ich bin nicht ein GOtt, dem gottloß Weſen gefället. Wer böſes thut, bleibet nicht für mir/ Pſ. 5, 5. Offenbar ſind die Wercke des Fleiſches, die ſolche thun, werden das Reich GOttes nicht ererben, Gal. 5. 9. Verflucht ſey der, der ſolche Sün- de thut! ſo iſt euer GOtt gegen euch ietzo geſinnet, ſolche Gedancken führet er über euch, ſo iſt ſein Hertz von euch gewendet, ſo brennet ſein Grimm über euch, ſo iſt der Himmel euch geſperret! O ihr Elenden! Was habt ihr gethan? Hierüber erſchre- cket nun von Hertzen, ſinnet dieſem Elende reifflich nach, ſo werdet ihr warlich die Höl- len-Hitze in eurer Seelen gar bald empfin- den, und den Jammer und Hertzeleid ver- ſtehen lernen, in welches die gerathen, ſo den HErrn ihren GOtt nicht fürchten! All euer Lachen wird ſich alsdenn in Wei- nen, und eure Freude in Traurigkeit ver-
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Der zu JEſu nahende Sůnder,
nach welchen ihr eure Sünden zehlen kön-
net! Ach was habt ihr gethan?
Was wollet ihr aber mit ſolchen Sün-
den anfangen? O Elende! Wie wollet
ihr mit ſelbigen für GOtt beſtehen? Höret
das ſchreckliche Urtheil an, ſo der gerechte
GOtt über euch dieſer Sünden wegen fäl-
let? Weichet von mir/ ihr Ubelthäter!
Matth. 7, 23. Ich bin nicht ein GOtt, dem
gottloß Weſen gefället. Wer böſes thut,
bleibet nicht für mir/ Pſ. 5, 5. Offenbar
ſind die Wercke des Fleiſches, die ſolche thun,
werden das Reich GOttes nicht ererben,
Gal. 5. 9. Verflucht ſey der, der ſolche Sün-
de thut! ſo iſt euer GOtt gegen euch ietzo
geſinnet, ſolche Gedancken führet er über
euch, ſo iſt ſein Hertz von euch gewendet, ſo
brennet ſein Grimm über euch, ſo iſt der
Himmel euch geſperret! O ihr Elenden!
Was habt ihr gethan? Hierüber erſchre-
cket nun von Hertzen, ſinnet dieſem Elende
reifflich nach, ſo werdet ihr warlich die Höl-
len-Hitze in eurer Seelen gar bald empfin-
den, und den Jammer und Hertzeleid ver-
ſtehen lernen, in welches die gerathen, ſo
den HErrn ihren GOtt nicht fürchten!
All euer Lachen wird ſich alsdenn in Wei-
nen, und eure Freude in Traurigkeit ver-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/72>, abgerufen am 16.02.2025.
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