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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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Der zu JEsu nahende Sunder,
JEsu. Und ich sage nochmahln, thu
es bey Zeit! Verzeuch nicht, dich zum
HErrn zu bekehren, und schiebe deine
Busse nicht von einem Tag auf den
andern. Höre, was der Geist den Ge-
meinen saget: Thu Busse; es ist die
Axt den Bäumen schon an die Wur-
tzel geleget welcher Baum nicht wird
gute Früchte bringen, der wird abge-
hauen, und ins Feuer geworffen wer-
den. Da bedencke nun deine Selig-
keit. Hüte dich vor dem Zorne GOt-
tes und seiner Gerechtigkeit; fliehe zu
seiner Barmhertzigkeit, und begegne
deinem GOTT mit rechtschaffener
Bußfertigkeit. Warum woltest du
verziehen? an ieden Augenblick han-
get die lange Ewigkeit. Dein Leben ist
nichtig; die Zeit flüchtig. Der Tod
gewiß, die Stunde aber ungewiß.
Der Satan feyert nicht, und GOt-
tes Reich verziehet nicht. Die Gna-
den-Thür ist ietzt offen; bald, bald

aber

Der zu JEſu nahende Sůnder,
JEſu. Und ich ſage nochmahln, thu
es bey Zeit! Verzeuch nicht, dich zum
HErrn zu bekehren, und ſchiebe deine
Buſſe nicht von einem Tag auf den
andern. Höre, was der Geiſt den Ge-
meinen ſaget: Thu Buſſe; es iſt die
Axt den Bäumen ſchon an die Wur-
tzel geleget welcher Baum nicht wird
gute Früchte bringen, der wird abge-
hauen, und ins Feuer geworffen wer-
den. Da bedencke nun deine Selig-
keit. Hüte dich vor dem Zorne GOt-
tes und ſeiner Gerechtigkeit; fliehe zu
ſeiner Barmhertzigkeit, und begegne
deinem GOTT mit rechtſchaffener
Bußfertigkeit. Warum wolteſt du
verziehen? an ieden Augenblick han-
get die lange Ewigkeit. Dein Leben iſt
nichtig; die Zeit flüchtig. Der Tod
gewiß, die Stunde aber ungewiß.
Der Satan feyert nicht, und GOt-
tes Reich verziehet nicht. Die Gna-
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[10/0038] Der zu JEſu nahende Sůnder, JEſu. Und ich ſage nochmahln, thu es bey Zeit! Verzeuch nicht, dich zum HErrn zu bekehren, und ſchiebe deine Buſſe nicht von einem Tag auf den andern. Höre, was der Geiſt den Ge- meinen ſaget: Thu Buſſe; es iſt die Axt den Bäumen ſchon an die Wur- tzel geleget welcher Baum nicht wird gute Früchte bringen, der wird abge- hauen, und ins Feuer geworffen wer- den. Da bedencke nun deine Selig- keit. Hüte dich vor dem Zorne GOt- tes und ſeiner Gerechtigkeit; fliehe zu ſeiner Barmhertzigkeit, und begegne deinem GOTT mit rechtſchaffener Bußfertigkeit. Warum wolteſt du verziehen? an ieden Augenblick han- get die lange Ewigkeit. Dein Leben iſt nichtig; die Zeit flüchtig. Der Tod gewiß, die Stunde aber ungewiß. Der Satan feyert nicht, und GOt- tes Reich verziehet nicht. Die Gna- den-Thür iſt ietzt offen; bald, bald aber

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/38>, abgerufen am 17.09.2024.