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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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Morgen-und Abend-Andachten.
schöne siehst du aus, du angenehmer Mor-
gen, da deiner Sonnen Glantz mir in die
Augenlacht, doch lieget unter dir ein grös-
ser Licht verborgen, das mir ins Hertze
scheint, und einen Sonntag macht. Mein
JEsu, du bist es, du heissest meine Son-
ne, dich bet ich nur allein an diesem Mor-
gen an. Geh in der Seelen auf mit rei-
ner Lust und Wonne, daß ich durch dich
das Licht im Lichte sehen kan. Ich grüsse
deinen Tag, als einen Tag der Wunder/
weil deine Wunder-Hand ihn offt ge-
zeichnet hat; O, lege du in mich den wah-
ren Glaubens-Zunder, so fängt mein
Hertze Glut durch deine Wunder-That.
Das war dein Oster-Tag, an welchem du
erstanden/ ach! laß mich heute doch aus
meinem Grabe gehn, befreye meinen Fuß
von allen Todes-Banden, und würcke
selbst in mir ein geistlichs Auferstehn.
Geuß deinen Geist auf mich, und mache
heute Pfingsten, wie weyland dieser Tag
dadurch geheiligt ward: Dein Wort er-
leuchte mich/ daß ich nicht im geringsten
von diesem weichen mag, was du mir of-
fenbahrt. Gieb Augen, welche dich und
deinen Sohn erkennen; Gieb Ohren,
welche dir begierigst offen stehn; Gieb Lip-

pen,
(Schm. Sünder.) N

Morgen-und Abend-Andachten.
ſchöne ſiehſt du aus, du angenehmer Mor-
gen, da deiner Sonnen Glantz mir in die
Augenlacht, doch lieget unter dir ein gröſ-
ſer Licht verborgen, das mir ins Hertze
ſcheint, und einen Sonntag macht. Mein
JEſu, du biſt es, du heiſſeſt meine Son-
ne, dich bet ich nur allein an dieſem Mor-
gen an. Geh in der Seelen auf mit rei-
ner Luſt und Wonne, daß ich durch dich
das Licht im Lichte ſehen kan. Ich grüſſe
deinen Tag, als einen Tag der Wunder/
weil deine Wunder-Hand ihn offt ge-
zeichnet hat; O, lege du in mich den wah-
ren Glaubens-Zunder, ſo fängt mein
Hertze Glut durch deine Wunder-That.
Das war dein Oſter-Tag, an welchem du
erſtanden/ ach! laß mich heute doch aus
meinem Grabe gehn, befreye meinen Fuß
von allen Todes-Banden, und würcke
ſelbſt in mir ein geiſtlichs Auferſtehn.
Geuß deinen Geiſt auf mich, und mache
heute Pfingſten, wie weyland dieſer Tag
dadurch geheiligt ward: Dein Wort er-
leuchte mich/ daß ich nicht im geringſten
von dieſem weichen mag, was du mir of-
fenbahrt. Gieb Augen, welche dich und
deinen Sohn erkennen; Gieb Ohren,
welche dir begierigſt offen ſtehn; Gieb Lip-

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[193/0221] Morgen-und Abend-Andachten. ſchöne ſiehſt du aus, du angenehmer Mor- gen, da deiner Sonnen Glantz mir in die Augenlacht, doch lieget unter dir ein gröſ- ſer Licht verborgen, das mir ins Hertze ſcheint, und einen Sonntag macht. Mein JEſu, du biſt es, du heiſſeſt meine Son- ne, dich bet ich nur allein an dieſem Mor- gen an. Geh in der Seelen auf mit rei- ner Luſt und Wonne, daß ich durch dich das Licht im Lichte ſehen kan. Ich grüſſe deinen Tag, als einen Tag der Wunder/ weil deine Wunder-Hand ihn offt ge- zeichnet hat; O, lege du in mich den wah- ren Glaubens-Zunder, ſo fängt mein Hertze Glut durch deine Wunder-That. Das war dein Oſter-Tag, an welchem du erſtanden/ ach! laß mich heute doch aus meinem Grabe gehn, befreye meinen Fuß von allen Todes-Banden, und würcke ſelbſt in mir ein geiſtlichs Auferſtehn. Geuß deinen Geiſt auf mich, und mache heute Pfingſten, wie weyland dieſer Tag dadurch geheiligt ward: Dein Wort er- leuchte mich/ daß ich nicht im geringſten von dieſem weichen mag, was du mir of- fenbahrt. Gieb Augen, welche dich und deinen Sohn erkennen; Gieb Ohren, welche dir begierigſt offen ſtehn; Gieb Lip- pen, (Schm. Sünder.) N

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/221>, abgerufen am 24.11.2024.