Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
weil ich ein unreiner sündlicher
Mensch bin, voller Greuel und Un-
recht. Deine Gnade allein ist mein
Trost, daß du nicht mit mir handeln
wirst nach meinen Sünden. Daher
beuge ich mich in Demuth für deinem
hochheiligen Angesicht, und gehe in
tieffster Niedrigkeit hinzu, zweifle
nicht, weil du alle arme Sünder zu
dieser Gnaden-Tafel ladest, du wer-
dest auch mich gnädig aufnehmen.
So freue dich demnach, meine Seele,
bey deiner grossen Furcht, jauchze und
jubilire, denn du hast einen leutseligen
und freundlichen HErrn zu deinem
Wirthe, der dich ohn alles Ansehen
deiner Person, an Leib und Seele er-
qvicken will. O GOtt! wie theuer
ist deine Güte, daß Menschen-Kinder
unter dem Schatten deiner Flügel
trauen! Sie werden truncken von
den reichen Gütern deines Hauses,
und tränckest sie mit Wollust, wie mit

einem

vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
weil ich ein unreiner ſündlicher
Menſch bin, voller Greuel und Un-
recht. Deine Gnade allein iſt mein
Troſt, daß du nicht mit mir handeln
wirſt nach meinen Sünden. Daher
beuge ich mich in Demuth für deinem
hochheiligen Angeſicht, und gehe in
tieffſter Niedrigkeit hinzu, zweifle
nicht, weil du alle arme Sünder zu
dieſer Gnaden-Tafel ladeſt, du wer-
deſt auch mich gnädig aufnehmen.
So freue dich demnach, meine Seele,
bey deiner groſſen Furcht, jauchze und
jubilire, denn du haſt einen leutſeligen
und freundlichen HErrn zu deinem
Wirthe, der dich ohn alles Anſehen
deiner Perſon, an Leib und Seele er-
qvicken will. O GOtt! wie theuer
iſt deine Güte, daß Menſchen-Kinder
unter dem Schatten deiner Flügel
trauen! Sie werden truncken von
den reichen Gütern deines Hauſes,
und tränckeſt ſie mit Wolluſt, wie mit

einem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0155" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.</hi></fw><lb/>
weil ich ein unreiner &#x017F;ündlicher<lb/>
Men&#x017F;ch bin, voller Greuel und Un-<lb/>
recht. Deine Gnade allein i&#x017F;t mein<lb/>
Tro&#x017F;t, daß du nicht mit mir handeln<lb/>
wir&#x017F;t nach meinen Sünden. Daher<lb/>
beuge ich mich in Demuth für deinem<lb/>
hochheiligen Ange&#x017F;icht, und gehe in<lb/>
tieff&#x017F;ter Niedrigkeit hinzu, zweifle<lb/>
nicht, weil du alle arme Sünder zu<lb/>
die&#x017F;er Gnaden-Tafel lade&#x017F;t, du wer-<lb/>
de&#x017F;t auch mich gnädig aufnehmen.<lb/>
So freue dich demnach, meine Seele,<lb/>
bey deiner gro&#x017F;&#x017F;en Furcht, jauchze und<lb/>
jubilire, denn du ha&#x017F;t einen leut&#x017F;eligen<lb/>
und freundlichen HErrn zu deinem<lb/>
Wirthe, der dich ohn alles An&#x017F;ehen<lb/>
deiner Per&#x017F;on, an Leib und Seele er-<lb/>
qvicken will. O GOtt! wie theuer<lb/>
i&#x017F;t deine Güte, daß Men&#x017F;chen-Kinder<lb/>
unter dem Schatten deiner Flügel<lb/>
trauen! Sie werden truncken von<lb/>
den reichen Gütern deines Hau&#x017F;es,<lb/>
und träncke&#x017F;t &#x017F;ie mit Wollu&#x017F;t, wie mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0155] vor dem H. Abendmahl, in der Kirche. weil ich ein unreiner ſündlicher Menſch bin, voller Greuel und Un- recht. Deine Gnade allein iſt mein Troſt, daß du nicht mit mir handeln wirſt nach meinen Sünden. Daher beuge ich mich in Demuth für deinem hochheiligen Angeſicht, und gehe in tieffſter Niedrigkeit hinzu, zweifle nicht, weil du alle arme Sünder zu dieſer Gnaden-Tafel ladeſt, du wer- deſt auch mich gnädig aufnehmen. So freue dich demnach, meine Seele, bey deiner groſſen Furcht, jauchze und jubilire, denn du haſt einen leutſeligen und freundlichen HErrn zu deinem Wirthe, der dich ohn alles Anſehen deiner Perſon, an Leib und Seele er- qvicken will. O GOtt! wie theuer iſt deine Güte, daß Menſchen-Kinder unter dem Schatten deiner Flügel trauen! Sie werden truncken von den reichen Gütern deines Hauſes, und tränckeſt ſie mit Wolluſt, wie mit einem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/155
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/155>, abgerufen am 21.11.2024.