Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Der zu JEsu nahende Sunder,
zeit komme. Treibe von mir die un-
reinen Geister, daß sie mein Hertz
nicht mit unreinen Gedancken anfül-
len. Wende von mir ab alle Aer-
gerniß der Welt, und behüte mich für
unzüchtigem Gesichte. Ich hungere
und dürste nach der Gerechtigkeit,
hilff, daß ich satt werde. Gieb, daß
durch diß Geheimniß des Neuen Te-
staments der Glaube in mir vermeh-
ret; die Hoffnung gestärcket; die
Liebe entzündet; das schwache Ge-
wissen getröstet; und alle Anfechtun-
gen überwunden werden. Weil ich
aber auch soll heilig seyn, dieweil
mein GOtt heilig ist, so heilige mein
Hertz, daß Christus gerne drinnen
wohne. Heilige meinen Mund, daß
er seinen heiligen Leib und Blut wür-
diglich empfahe. Heilige meine Ge-
dancken, daß sie es thun zu seinem Ge-
dächtniß. Heilige meine Zunge,
daß sie seinen Tod verkündige, biß er

kömmt.

Der zu JEſu nahende Sůnder,
zeit komme. Treibe von mir die un-
reinen Geiſter, daß ſie mein Hertz
nicht mit unreinen Gedancken anfül-
len. Wende von mir ab alle Aer-
gerniß der Welt, und behüte mich für
unzüchtigem Geſichte. Ich hungere
und dürſte nach der Gerechtigkeit,
hilff, daß ich ſatt werde. Gieb, daß
durch diß Geheimniß des Neuen Te-
ſtaments der Glaube in mir vermeh-
ret; die Hoffnung geſtärcket; die
Liebe entzündet; das ſchwache Ge-
wiſſen getröſtet; und alle Anfechtun-
gen überwunden werden. Weil ich
aber auch ſoll heilig ſeyn, dieweil
mein GOtt heilig iſt, ſo heilige mein
Hertz, daß Chriſtus gerne drinnen
wohne. Heilige meinen Mund, daß
er ſeinen heiligen Leib und Blut wür-
diglich empfahe. Heilige meine Ge-
dancken, daß ſie es thun zu ſeinem Ge-
dächtniß. Heilige meine Zunge,
daß ſie ſeinen Tod verkündige, biß er

kömmt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0146" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Der zu JE&#x017F;u nahende S&#x016F;nder,</hi></fw><lb/>
zeit komme. Treibe von mir die un-<lb/>
reinen Gei&#x017F;ter, daß &#x017F;ie mein Hertz<lb/>
nicht mit unreinen Gedancken anfül-<lb/>
len. Wende von mir ab alle Aer-<lb/>
gerniß der Welt, und behüte mich für<lb/>
unzüchtigem Ge&#x017F;ichte. Ich hungere<lb/>
und dür&#x017F;te nach der Gerechtigkeit,<lb/>
hilff, daß ich &#x017F;att werde. Gieb, daß<lb/>
durch diß Geheimniß des Neuen Te-<lb/>
&#x017F;taments der Glaube in mir vermeh-<lb/>
ret; die Hoffnung ge&#x017F;tärcket; die<lb/>
Liebe entzündet; das &#x017F;chwache Ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en getrö&#x017F;tet; und alle Anfechtun-<lb/>
gen überwunden werden. Weil ich<lb/>
aber auch &#x017F;oll heilig &#x017F;eyn, dieweil<lb/>
mein GOtt heilig i&#x017F;t, &#x017F;o heilige mein<lb/>
Hertz, daß Chri&#x017F;tus gerne drinnen<lb/>
wohne. Heilige meinen Mund, daß<lb/>
er &#x017F;einen heiligen Leib und Blut wür-<lb/>
diglich empfahe. Heilige meine Ge-<lb/>
dancken, daß &#x017F;ie es thun zu &#x017F;einem Ge-<lb/>
dächtniß. Heilige meine Zunge,<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;einen Tod verkündige, biß er<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kömmt.</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0146] Der zu JEſu nahende Sůnder, zeit komme. Treibe von mir die un- reinen Geiſter, daß ſie mein Hertz nicht mit unreinen Gedancken anfül- len. Wende von mir ab alle Aer- gerniß der Welt, und behüte mich für unzüchtigem Geſichte. Ich hungere und dürſte nach der Gerechtigkeit, hilff, daß ich ſatt werde. Gieb, daß durch diß Geheimniß des Neuen Te- ſtaments der Glaube in mir vermeh- ret; die Hoffnung geſtärcket; die Liebe entzündet; das ſchwache Ge- wiſſen getröſtet; und alle Anfechtun- gen überwunden werden. Weil ich aber auch ſoll heilig ſeyn, dieweil mein GOtt heilig iſt, ſo heilige mein Hertz, daß Chriſtus gerne drinnen wohne. Heilige meinen Mund, daß er ſeinen heiligen Leib und Blut wür- diglich empfahe. Heilige meine Ge- dancken, daß ſie es thun zu ſeinem Ge- dächtniß. Heilige meine Zunge, daß ſie ſeinen Tod verkündige, biß er kömmt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/146
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/146>, abgerufen am 21.11.2024.