Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite
XI. Vom Deutschen Reich.

2. Der Grund bestehet auf der Vereinigung
des Römischen Kayserthums, mit dem Deut-
schen Reich.

3. Es fraget sich, worinnen dieses Kayser-
thum bestehe und worauf es eigentlich beruhe?

4. Chimere, daß es die IV. Monarchie sey.

5. Daß es den Rang habe vor allen Staa-
ten, ist richtig, und worauf der Grund dieses
Vorzugs bestehe.

6. Verächtliche Expreßiones derer Frantzo-
sen in vorigen Zeiten, gegen dieses Kayserthum.

7. Ob man auch von dem grossen Respect,
so dem Kayser, als Ober-Haupt dieses ansehn-
lichen Cörpers, pfleget erwiesen zu werden, auf
die Prärogativen des gantzen Reichs einen
Schluß machen könne?

8. So gereichet auch diesem Staat zu beson-
derm Ansehen, daß in keinem andern solche hohe,
mächtige und angesehene Stände anzutreffen,
als in Deutschland.

9. Ferner, daß fast alle Europäische Reiche,
ihre Könige aus Deutschland haben.

10. Hieher gehörige Schrifften.

IV. Die Maximen und Jnteresse.

1. Wo irgend bey einem Staat, so hat man
bey diesem mit vielen Unterschied von diesem
Punct zu reden.

2. Und zwar, was das Reich an sich betrifft,
und was in Ansehen auswärtiger Potentzen zu
beobachten ist.

3. Bey
XI. Vom Deutſchen Reich.

2. Der Grund beſtehet auf der Vereinigung
des Roͤmiſchen Kayſerthums, mit dem Deut-
ſchen Reich.

3. Es fraget ſich, worinnen dieſes Kayſer-
thum beſtehe und worauf es eigentlich beruhe?

4. Chimere, daß es die IV. Monarchie ſey.

5. Daß es den Rang habe vor allen Staa-
ten, iſt richtig, und worauf der Grund dieſes
Vorzugs beſtehe.

6. Veraͤchtliche Expreßiones derer Frantzo-
ſen in vorigen Zeiten, gegen dieſes Kayſerthum.

7. Ob man auch von dem groſſen Reſpect,
ſo dem Kayſer, als Ober-Haupt dieſes anſehn-
lichen Coͤrpers, pfleget erwieſen zu werden, auf
die Praͤrogativen des gantzen Reichs einen
Schluß machen koͤnne?

8. So gereichet auch dieſem Staat zu beſon-
derm Anſehen, daß in keinem andern ſolche hohe,
maͤchtige und angeſehene Staͤnde anzutreffen,
als in Deutſchland.

9. Ferner, daß faſt alle Europaͤiſche Reiche,
ihre Koͤnige aus Deutſchland haben.

10. Hieher gehoͤrige Schrifften.

IV. Die Maximen und Jntereſſe.

1. Wo irgend bey einem Staat, ſo hat man
bey dieſem mit vielen Unterſchied von dieſem
Punct zu reden.

2. Und zwar, was das Reich an ſich betrifft,
und was in Anſehen auswaͤrtiger Potentzen zu
beobachten iſt.

3. Bey
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0196" n="168"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Vom Deut&#x017F;chen Reich.</fw><lb/>
              <p>2. Der Grund be&#x017F;tehet auf der Vereinigung<lb/>
des Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kay&#x017F;erthums, mit dem Deut-<lb/>
&#x017F;chen Reich.</p><lb/>
              <p>3. Es fraget &#x017F;ich, worinnen die&#x017F;es Kay&#x017F;er-<lb/>
thum be&#x017F;tehe und worauf es eigentlich beruhe?</p><lb/>
              <p>4. Chimere, daß es die <hi rendition="#aq">IV.</hi> Monarchie &#x017F;ey.</p><lb/>
              <p>5. Daß es den Rang habe vor allen Staa-<lb/>
ten, i&#x017F;t richtig, und worauf der Grund die&#x017F;es<lb/>
Vorzugs be&#x017F;tehe.</p><lb/>
              <p>6. Vera&#x0364;chtliche Expreßiones derer Frantzo-<lb/>
&#x017F;en in vorigen Zeiten, gegen die&#x017F;es Kay&#x017F;erthum.</p><lb/>
              <p>7. Ob man auch von dem gro&#x017F;&#x017F;en Re&#x017F;pect,<lb/>
&#x017F;o dem Kay&#x017F;er, als Ober-Haupt die&#x017F;es an&#x017F;ehn-<lb/>
lichen Co&#x0364;rpers, pfleget erwie&#x017F;en zu werden, auf<lb/>
die Pra&#x0364;rogativen des gantzen Reichs einen<lb/>
Schluß machen ko&#x0364;nne?</p><lb/>
              <p>8. So gereichet auch die&#x017F;em Staat zu be&#x017F;on-<lb/>
derm An&#x017F;ehen, daß in keinem andern &#x017F;olche hohe,<lb/>
ma&#x0364;chtige und ange&#x017F;ehene Sta&#x0364;nde anzutreffen,<lb/>
als in Deut&#x017F;chland.</p><lb/>
              <p>9. Ferner, daß fa&#x017F;t alle Europa&#x0364;i&#x017F;che Reiche,<lb/>
ihre Ko&#x0364;nige aus Deut&#x017F;chland haben.</p><lb/>
              <p>10. Hieher geho&#x0364;rige Schrifften.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">IV.</hi> </hi> <hi rendition="#fr">Die Maximen und Jntere&#x017F;&#x017F;e.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Wo irgend bey einem Staat, &#x017F;o hat man<lb/>
bey die&#x017F;em mit vielen Unter&#x017F;chied von die&#x017F;em<lb/>
Punct zu reden.</p><lb/>
              <p>2. Und zwar, was das Reich an &#x017F;ich betrifft,<lb/>
und was in An&#x017F;ehen auswa&#x0364;rtiger Potentzen zu<lb/>
beobachten i&#x017F;t.</p>
              <fw place="bottom" type="catch">3. Bey</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0196] XI. Vom Deutſchen Reich. 2. Der Grund beſtehet auf der Vereinigung des Roͤmiſchen Kayſerthums, mit dem Deut- ſchen Reich. 3. Es fraget ſich, worinnen dieſes Kayſer- thum beſtehe und worauf es eigentlich beruhe? 4. Chimere, daß es die IV. Monarchie ſey. 5. Daß es den Rang habe vor allen Staa- ten, iſt richtig, und worauf der Grund dieſes Vorzugs beſtehe. 6. Veraͤchtliche Expreßiones derer Frantzo- ſen in vorigen Zeiten, gegen dieſes Kayſerthum. 7. Ob man auch von dem groſſen Reſpect, ſo dem Kayſer, als Ober-Haupt dieſes anſehn- lichen Coͤrpers, pfleget erwieſen zu werden, auf die Praͤrogativen des gantzen Reichs einen Schluß machen koͤnne? 8. So gereichet auch dieſem Staat zu beſon- derm Anſehen, daß in keinem andern ſolche hohe, maͤchtige und angeſehene Staͤnde anzutreffen, als in Deutſchland. 9. Ferner, daß faſt alle Europaͤiſche Reiche, ihre Koͤnige aus Deutſchland haben. 10. Hieher gehoͤrige Schrifften. IV. Die Maximen und Jntereſſe. 1. Wo irgend bey einem Staat, ſo hat man bey dieſem mit vielen Unterſchied von dieſem Punct zu reden. 2. Und zwar, was das Reich an ſich betrifft, und was in Anſehen auswaͤrtiger Potentzen zu beobachten iſt. 3. Bey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/196
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/196>, abgerufen am 23.11.2024.