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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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X. Von Preussen.
der sie bekehren wollen, erschlagen, geriethen
sie ums Jahr 997. in einen Krieg mit Polen,
und also in Zinsbahrkeit.

4. Sie rebellirten aber, setzten sich wieder in
die Freyheit, und geben zu einem neuen Krieg
Gelegenheit.

II. Der mittlere Zustand gehet vom
XIII. biß auf das XVI. Seculum.

1. Da die Preussen bißhero, die benachbahr-
te Polen vielfältig incommodiret, so ruffet der
Hertzog in der Masau Conrad, die deutsche
Ordens-Ritter
zu Hülffe.

2. Nachricht, von diesen Rittern, und wo
sie damahls gesessen.

3. Diese kommen unter ihrem Ordens-Mei-
ster, Herrman von Saltza, in Polen an, und
fangen 1230. die Hostilitäten wider die Preussen
an.

4. Sie sind glücklich, erobern nach und nach
das Land, beruffen viele deutsche Colonien hin-
ein, und diese bauen das Land, Städte und
Schlösser.

5. Da aber die Ritter weiter gehen, ver-
fallen sie im XIV. Seculo in blutige Kriege mit
den Polen, und verlieren dasjenige Stücke, so
man Polnisch-Preussen nennet.

6. Den Uberrest behalten sie, aber als ein
Lehn von Polen.

7. Zu dem Ende des XV. Seculi, da die
Ordens-Meister den Lehn-Eyd nicht ablegen

wol-

X. Von Preuſſen.
der ſie bekehren wollen, erſchlagen, geriethen
ſie ums Jahr 997. in einen Krieg mit Polen,
und alſo in Zinsbahrkeit.

4. Sie rebellirten aber, ſetzten ſich wieder in
die Freyheit, und geben zu einem neuen Krieg
Gelegenheit.

II. Der mittlere Zuſtand gehet vom
XIII. biß auf das XVI. Seculum.

1. Da die Preuſſen bißhero, die benachbahr-
te Polen vielfaͤltig incommodiret, ſo ruffet der
Hertzog in der Maſau Conrad, die deutſche
Ordens-Ritter
zu Huͤlffe.

2. Nachricht, von dieſen Rittern, und wo
ſie damahls geſeſſen.

3. Dieſe kommen unter ihrem Ordens-Mei-
ſter, Herrman von Saltza, in Polen an, und
fangen 1230. die Hoſtilitaͤten wider die Preuſſen
an.

4. Sie ſind gluͤcklich, erobern nach und nach
das Land, beruffen viele deutſche Colonien hin-
ein, und dieſe bauen das Land, Staͤdte und
Schloͤſſer.

5. Da aber die Ritter weiter gehen, ver-
fallen ſie im XIV. Seculo in blutige Kriege mit
den Polen, und verlieren dasjenige Stuͤcke, ſo
man Polniſch-Preuſſen nennet.

6. Den Uberreſt behalten ſie, aber als ein
Lehn von Polen.

7. Zu dem Ende des XV. Seculi, da die
Ordens-Meiſter den Lehn-Eyd nicht ablegen

wol-
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[148/0176] X. Von Preuſſen. der ſie bekehren wollen, erſchlagen, geriethen ſie ums Jahr 997. in einen Krieg mit Polen, und alſo in Zinsbahrkeit. 4. Sie rebellirten aber, ſetzten ſich wieder in die Freyheit, und geben zu einem neuen Krieg Gelegenheit. II. Der mittlere Zuſtand gehet vom XIII. biß auf das XVI. Seculum. 1. Da die Preuſſen bißhero, die benachbahr- te Polen vielfaͤltig incommodiret, ſo ruffet der Hertzog in der Maſau Conrad, die deutſche Ordens-Ritter zu Huͤlffe. 2. Nachricht, von dieſen Rittern, und wo ſie damahls geſeſſen. 3. Dieſe kommen unter ihrem Ordens-Mei- ſter, Herrman von Saltza, in Polen an, und fangen 1230. die Hoſtilitaͤten wider die Preuſſen an. 4. Sie ſind gluͤcklich, erobern nach und nach das Land, beruffen viele deutſche Colonien hin- ein, und dieſe bauen das Land, Staͤdte und Schloͤſſer. 5. Da aber die Ritter weiter gehen, ver- fallen ſie im XIV. Seculo in blutige Kriege mit den Polen, und verlieren dasjenige Stuͤcke, ſo man Polniſch-Preuſſen nennet. 6. Den Uberreſt behalten ſie, aber als ein Lehn von Polen. 7. Zu dem Ende des XV. Seculi, da die Ordens-Meiſter den Lehn-Eyd nicht ablegen wol-

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/176>, abgerufen am 22.11.2024.