Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite


neigung des Seinigen -- wir zweifeln,
ob mer als Landesherr? oder als Tri-
umphator, d. i. als glücklicher Räuber.

I. Unten spricht Hr. H. von seinem Ge-
dächtniße. Man wende jene seine eigene Glos-
se auf diesen seinen eigenen Ausdruck an, um
alles Schaale des Herderschen Witzes zu füh-
len.

II. Wie habe ich in meiner Vorrede noch
eigentlicher auf das Besitztum, auf diese Zu-
neigung des
Meinigen, gezeigt?
Hier sind
meine Worte:

"Diese Bogen sind bloß eine Vorstellung
meiner Universalhistorie, das ist, eine
mit Beweisen belegte Vorstellung des Plans,
der Ordnung, und des zwar etwas erwei-
terten, mir aber immer noch zu eugen Um-
fangs, wornach ich diese Wissenschaft in
halbjärigen Vorlesungen noch zur Zeit
vorzutragen im Stande bin".

Warum hüpft mir Hr. H. über alle diese mit
Schwabacher gedruckte Worte weg, und setzt
eine erweislich falsche und boshafte Ausle-
gung davon in seine Recension, in der Hoff-
nung, daß sein Leser nicht auf der Stelle mei-
ne Vorrede nachschlagen werde? Schreibe,
docire, jeder eine Weltgeschichte, wie er will;

ich
Q


neigung des Seinigen — wir zweifeln,
ob mer als Landesherr? oder als Tri-
umphator, d. i. als glücklicher Räuber.

I. Unten ſpricht Hr. H. von ſeinem Ge-
daͤchtniße. Man wende jene ſeine eigene Gloſ-
ſe auf dieſen ſeinen eigenen Ausdruck an, um
alles Schaale des Herderſchen Witzes zu fuͤh-
len.

II. Wie habe ich in meiner Vorrede noch
eigentlicher auf das Beſitztum, auf dieſe Zu-
neigung des
Meinigen, gezeigt?
Hier ſind
meine Worte:

„Dieſe Bogen ſind bloß eine Vorſtellung
meiner Univerſalhiſtorie, das iſt, eine
mit Beweiſen belegte Vorſtellung des Plans,
der Ordnung, und des zwar etwas erwei-
terten, mir aber immer noch zu eugen Um-
fangs, wornach ich dieſe Wiſſenſchaft in
halbjaͤrigen Vorleſungen noch zur Zeit
vorzutragen im Stande bin”.

Warum hüpft mir Hr. H. uͤber alle dieſe mit
Schwabacher gedruckte Worte weg, und ſetzt
eine erweislich falſche und boshafte Ausle-
gung davon in ſeine Recenſion, in der Hoff-
nung, daß ſein Leſer nicht auf der Stelle mei-
ne Vorrede nachſchlagen werde? Schreibe,
docire, jeder eine Weltgeſchichte, wie er will;

ich
Q
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <cit>
            <quote>
              <pb facs="#f0037" n="241[17]"/>
              <fw place="top" type="header">
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              </fw> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">neigung des <hi rendition="#i">Seinigen</hi> &#x2014; wir zweifeln,<lb/>
ob mer als <hi rendition="#i">Landesherr</hi>? oder als Tri-<lb/>
umphator, d. i. als <hi rendition="#i">glücklicher Räuber</hi>.</hi> </hi> </quote>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Unten &#x017F;pricht Hr. H. von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;einem</hi></hi> Ge-<lb/>
da&#x0364;chtniße. Man wende jene &#x017F;eine eigene Glo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e auf die&#x017F;en &#x017F;einen eigenen Ausdruck an, um<lb/>
alles Schaale des Herder&#x017F;chen Witzes zu fu&#x0364;h-<lb/>
len.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Wie habe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ich in meiner Vorrede</hi> noch<lb/>
eigentlicher <hi rendition="#i">auf das Be&#x017F;itztum, auf die&#x017F;e Zu-<lb/>
neigung des</hi> Meinigen, <hi rendition="#i">gezeigt?</hi></hi> Hier &#x017F;ind<lb/>
meine Worte:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#et">&#x201E;Die&#x017F;e Bogen &#x017F;ind bloß eine Vor&#x017F;tellung<lb/><hi rendition="#fr">meiner</hi> Univer&#x017F;alhi&#x017F;torie, <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">das i&#x017F;t,</hi></hi> eine<lb/>
mit Bewei&#x017F;en belegte Vor&#x017F;tellung des Plans,<lb/>
der Ordnung, und des zwar etwas erwei-<lb/>
terten, <hi rendition="#fr">mir</hi> aber immer noch zu eugen Um-<lb/>
fangs, wornach <hi rendition="#fr">ich</hi> die&#x017F;e Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft in<lb/><hi rendition="#fr">halbja&#x0364;rigen</hi> Vorle&#x017F;ungen <hi rendition="#fr">noch zur Zeit</hi><lb/>
vorzutragen im Stande bin&#x201D;.</hi> </quote>
          </cit><lb/>
          <p>Warum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">hüpft</hi></hi> mir Hr. H. u&#x0364;ber alle die&#x017F;e mit<lb/>
Schwabacher gedruckte Worte weg, und &#x017F;etzt<lb/>
eine erweislich fal&#x017F;che und boshafte Ausle-<lb/>
gung davon in &#x017F;eine Recen&#x017F;ion, in der Hoff-<lb/>
nung, daß &#x017F;ein Le&#x017F;er nicht auf der Stelle mei-<lb/>
ne Vorrede nach&#x017F;chlagen werde? Schreibe,<lb/>
docire, jeder eine Weltge&#x017F;chichte, wie er will;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q</fw><fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241[17]/0037] neigung des Seinigen — wir zweifeln, ob mer als Landesherr? oder als Tri- umphator, d. i. als glücklicher Räuber. I. Unten ſpricht Hr. H. von ſeinem Ge- daͤchtniße. Man wende jene ſeine eigene Gloſ- ſe auf dieſen ſeinen eigenen Ausdruck an, um alles Schaale des Herderſchen Witzes zu fuͤh- len. II. Wie habe ich in meiner Vorrede noch eigentlicher auf das Beſitztum, auf dieſe Zu- neigung des Meinigen, gezeigt? Hier ſind meine Worte: „Dieſe Bogen ſind bloß eine Vorſtellung meiner Univerſalhiſtorie, das iſt, eine mit Beweiſen belegte Vorſtellung des Plans, der Ordnung, und des zwar etwas erwei- terten, mir aber immer noch zu eugen Um- fangs, wornach ich dieſe Wiſſenſchaft in halbjaͤrigen Vorleſungen noch zur Zeit vorzutragen im Stande bin”. Warum hüpft mir Hr. H. uͤber alle dieſe mit Schwabacher gedruckte Worte weg, und ſetzt eine erweislich falſche und boshafte Ausle- gung davon in ſeine Recenſion, in der Hoff- nung, daß ſein Leſer nicht auf der Stelle mei- ne Vorrede nachſchlagen werde? Schreibe, docire, jeder eine Weltgeſchichte, wie er will; ich Q

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/37
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 241[17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/37>, abgerufen am 03.12.2024.