Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite



noch immer darinn fehlen. Zacharias Jans-
sen und Babur stehen noch in vielen Compen-
dien nicht, wo gleichwol Kedarlaomor und A-
jax stehen. Den Mäcen kennt Hr. H. gewiß,
den Jlidschuzaj kennt er gewiß nicht: jener
hatte kein anderes Verdienst, als daß er sich
von hungrigen Poeten beschmaußen ließ;
aber dieser -- --? Wenn ich nun zu dieser
durchaus nötigen Erweiterung der universal-
historischen Sphäre mein Scherflein beitra-
ge: habe ich, zum Danke dafür, die Läste-
rung von Hrn. H. verdient, daß ich bloß
mit dem Unbekannten Gepränge mache?

III. Diese zusammengesezte Namen
dünken
Hrn. H. einem Gepränge des Possir-
lichen
nahe zu kommen.
Antw. 1) Wie
man mit dem Possirlichen prangen kön-
ne, sehe ich nicht ein: eher schämen muß
man sich dessen. Hr. H. ist in seiner Re-
cension hie und da augenscheinlich possirlich:
ich denke, nicht mit Vorsatz, nicht aus Ei-
telkeit, nicht in Hoffnung, daß ihm vernünf-
tige Leser Beifall dafür zujauchzen werden;
sondern bloß aus Unbedacht, und Vergessen-
heit seines Standes, entfuhren ihm die
Schnurren. 2) Aber welches sind dann die
possirlichen Stellen in meiner Tabelle?

Nenne



noch immer darinn fehlen. Zacharias Janſ-
ſen und Babur ſtehen noch in vielen Compen-
dien nicht, wo gleichwol Kedarlaomor und A-
jax ſtehen. Den Maͤcen kennt Hr. H. gewiß,
den Jlidſchuzaj kennt er gewiß nicht: jener
hatte kein anderes Verdienſt, als daß er ſich
von hungrigen Poeten beſchmaußen ließ;
aber dieſer — —? Wenn ich nun zu dieſer
durchaus noͤtigen Erweiterung der univerſal-
hiſtoriſchen Sphaͤre mein Scherflein beitra-
ge: habe ich, zum Danke dafuͤr, die Laͤſte-
rung von Hrn. H. verdient, daß ich bloß
mit dem Unbekannten Gepränge mache?

III. Dieſe zuſammengeſezte Namen
dünken
Hrn. H. einem Gepränge des Poſſir-
lichen
nahe zu kommen.
Antw. 1) Wie
man mit dem Poſſirlichen prangen koͤn-
ne, ſehe ich nicht ein: eher ſchaͤmen muß
man ſich deſſen. Hr. H. iſt in ſeiner Re-
cenſion hie und da augenſcheinlich poſſirlich:
ich denke, nicht mit Vorſatz, nicht aus Ei-
telkeit, nicht in Hoffnung, daß ihm vernuͤnf-
tige Leſer Beifall dafuͤr zujauchzen werden;
ſondern bloß aus Unbedacht, und Vergeſſen-
heit ſeines Standes, entfuhren ihm die
Schnurren. 2) Aber welches ſind dann die
poſſirlichen Stellen in meiner Tabelle?

Nenne
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0131" n="335[111]"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> noch immer darinn fehlen. Zacharias Jan&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en und Babur &#x017F;tehen noch in vielen Compen-<lb/>
dien nicht, wo gleichwol Kedarlaomor und A-<lb/>
jax &#x017F;tehen. Den Ma&#x0364;cen kennt Hr. H. gewiß,<lb/>
den Jlid&#x017F;chuzaj kennt er gewiß nicht: jener<lb/>
hatte kein anderes Verdien&#x017F;t, als daß er &#x017F;ich<lb/>
von hungrigen Poeten be&#x017F;chmaußen ließ;<lb/>
aber die&#x017F;er &#x2014; &#x2014;? Wenn ich nun zu die&#x017F;er<lb/>
durchaus no&#x0364;tigen Erweiterung der univer&#x017F;al-<lb/>
hi&#x017F;tori&#x017F;chen Spha&#x0364;re mein Scherflein beitra-<lb/>
ge: habe ich, zum Danke dafu&#x0364;r, die La&#x0364;&#x017F;te-<lb/>
rung von Hrn. H. verdient, daß ich bloß<lb/>
mit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Unbekannten Gepränge</hi></hi> mache?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">III. Die&#x017F;e zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezte Namen<lb/>
dünken</hi> Hrn. H. <hi rendition="#aq">einem Gepränge des <hi rendition="#i">Po&#x017F;&#x017F;ir-<lb/>
lichen</hi> nahe zu kommen.</hi> Antw. 1) Wie<lb/>
man mit dem <hi rendition="#fr">Po&#x017F;&#x017F;irlichen prangen</hi> ko&#x0364;n-<lb/>
ne, &#x017F;ehe ich nicht ein: eher <hi rendition="#fr">&#x017F;cha&#x0364;men</hi> muß<lb/>
man &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en. Hr. H. i&#x017F;t in &#x017F;einer Re-<lb/>
cen&#x017F;ion hie und da augen&#x017F;cheinlich <hi rendition="#fr">po&#x017F;&#x017F;irlich:</hi><lb/>
ich denke, nicht mit Vor&#x017F;atz, nicht aus Ei-<lb/>
telkeit, nicht in Hoffnung, daß ihm vernu&#x0364;nf-<lb/>
tige Le&#x017F;er Beifall dafu&#x0364;r zujauchzen werden;<lb/>
&#x017F;ondern bloß aus Unbedacht, und Verge&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
heit &#x017F;eines Standes, entfuhren ihm die<lb/>
Schnurren. 2) Aber welches &#x017F;ind dann die<lb/><hi rendition="#fr">po&#x017F;&#x017F;irlichen</hi> Stellen in meiner Tabelle?<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Nenne</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335[111]/0131] noch immer darinn fehlen. Zacharias Janſ- ſen und Babur ſtehen noch in vielen Compen- dien nicht, wo gleichwol Kedarlaomor und A- jax ſtehen. Den Maͤcen kennt Hr. H. gewiß, den Jlidſchuzaj kennt er gewiß nicht: jener hatte kein anderes Verdienſt, als daß er ſich von hungrigen Poeten beſchmaußen ließ; aber dieſer — —? Wenn ich nun zu dieſer durchaus noͤtigen Erweiterung der univerſal- hiſtoriſchen Sphaͤre mein Scherflein beitra- ge: habe ich, zum Danke dafuͤr, die Laͤſte- rung von Hrn. H. verdient, daß ich bloß mit dem Unbekannten Gepränge mache? III. Dieſe zuſammengeſezte Namen dünken Hrn. H. einem Gepränge des Poſſir- lichen nahe zu kommen. Antw. 1) Wie man mit dem Poſſirlichen prangen koͤn- ne, ſehe ich nicht ein: eher ſchaͤmen muß man ſich deſſen. Hr. H. iſt in ſeiner Re- cenſion hie und da augenſcheinlich poſſirlich: ich denke, nicht mit Vorſatz, nicht aus Ei- telkeit, nicht in Hoffnung, daß ihm vernuͤnf- tige Leſer Beifall dafuͤr zujauchzen werden; ſondern bloß aus Unbedacht, und Vergeſſen- heit ſeines Standes, entfuhren ihm die Schnurren. 2) Aber welches ſind dann die poſſirlichen Stellen in meiner Tabelle? Nenne

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/131
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 335[111]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/131>, abgerufen am 06.05.2024.