Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Synthetische Anordnung
sache hievon ist oben §. 9 angegeben. Sol-
chergestalt bleibt die allgemeine Weltgeschich-
te, der Anlage und dem Aeußern nach, eine
allgemeine Statengeschichte, auf welche
aber alles übrige, was der Begriff einer
Weltgeschichte fodert, gehörig aufgetragen
wird.

Jeder Stat, er mag groß oder klein,
mäßig oder schwach, von langer oder kurzer
Dauer, gewesen seyn, ist an sich, wenigstens
was seine Entstehung und Verwesung be-
trifft, ein Gegenstand der Weltgeschichte S.
71. Aber die meisten Staten sind uner-
heblich;
entweder haben sie nie beträchtli-
chen Einfluß in die übrige Welt gehabt, o-
der die Jahrbücher haben wenigstens solchen
nicht aufgezeichnet: vorsetzlich bleiben sie al-
so sämtlich aus dem System der Universalhi-
storie weg, und werden nur ihrem Aggre-
gate aufbehalten.

Aber
G 5

Synthetiſche Anordnung
ſache hievon iſt oben §. 9 angegeben. Sol-
chergeſtalt bleibt die allgemeine Weltgeſchich-
te, der Anlage und dem Aeußern nach, eine
allgemeine Statengeſchichte, auf welche
aber alles uͤbrige, was der Begriff einer
Weltgeſchichte fodert, gehoͤrig aufgetragen
wird.

Jeder Stat, er mag groß oder klein,
maͤßig oder ſchwach, von langer oder kurzer
Dauer, geweſen ſeyn, iſt an ſich, wenigſtens
was ſeine Entſtehung und Verweſung be-
trifft, ein Gegenſtand der Weltgeſchichte S.
71. Aber die meiſten Staten ſind uner-
heblich;
entweder haben ſie nie betraͤchtli-
chen Einfluß in die uͤbrige Welt gehabt, o-
der die Jahrbuͤcher haben wenigſtens ſolchen
nicht aufgezeichnet: vorſetzlich bleiben ſie al-
ſo ſaͤmtlich aus dem Syſtem der Univerſalhi-
ſtorie weg, und werden nur ihrem Aggre-
gate aufbehalten.

Aber
G 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0117" n="105"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Syntheti&#x017F;che Anordnung</hi></fw><lb/>
&#x017F;ache hievon i&#x017F;t oben §. 9 angegeben. Sol-<lb/>
cherge&#x017F;talt bleibt die allgemeine Weltge&#x017F;chich-<lb/>
te, der Anlage und dem Aeußern nach, eine<lb/><hi rendition="#fr">allgemeine Statenge&#x017F;chichte,</hi> auf welche<lb/>
aber alles u&#x0364;brige, was der Begriff einer<lb/>
Weltge&#x017F;chichte fodert, geho&#x0364;rig aufgetragen<lb/>
wird.</p><lb/>
          <p>Jeder Stat, er mag groß oder klein,<lb/>
ma&#x0364;ßig oder &#x017F;chwach, von langer oder kurzer<lb/>
Dauer, gewe&#x017F;en &#x017F;eyn, i&#x017F;t an &#x017F;ich, wenig&#x017F;tens<lb/>
was &#x017F;eine Ent&#x017F;tehung und Verwe&#x017F;ung be-<lb/>
trifft, ein Gegen&#x017F;tand der Weltge&#x017F;chichte S.<lb/>
71. Aber die mei&#x017F;ten Staten &#x017F;ind <hi rendition="#fr">uner-<lb/>
heblich;</hi> entweder haben &#x017F;ie nie betra&#x0364;chtli-<lb/>
chen Einfluß in die u&#x0364;brige Welt gehabt, o-<lb/>
der die Jahrbu&#x0364;cher haben wenig&#x017F;tens &#x017F;olchen<lb/>
nicht aufgezeichnet: vor&#x017F;etzlich bleiben &#x017F;ie al-<lb/>
&#x017F;o &#x017F;a&#x0364;mtlich aus dem Sy&#x017F;tem der Univer&#x017F;alhi-<lb/>
&#x017F;torie weg, und werden nur ihrem Aggre-<lb/>
gate aufbehalten.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">G 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0117] Synthetiſche Anordnung ſache hievon iſt oben §. 9 angegeben. Sol- chergeſtalt bleibt die allgemeine Weltgeſchich- te, der Anlage und dem Aeußern nach, eine allgemeine Statengeſchichte, auf welche aber alles uͤbrige, was der Begriff einer Weltgeſchichte fodert, gehoͤrig aufgetragen wird. Jeder Stat, er mag groß oder klein, maͤßig oder ſchwach, von langer oder kurzer Dauer, geweſen ſeyn, iſt an ſich, wenigſtens was ſeine Entſtehung und Verweſung be- trifft, ein Gegenſtand der Weltgeſchichte S. 71. Aber die meiſten Staten ſind uner- heblich; entweder haben ſie nie betraͤchtli- chen Einfluß in die uͤbrige Welt gehabt, o- der die Jahrbuͤcher haben wenigſtens ſolchen nicht aufgezeichnet: vorſetzlich bleiben ſie al- ſo ſaͤmtlich aus dem Syſtem der Univerſalhi- ſtorie weg, und werden nur ihrem Aggre- gate aufbehalten. Aber G 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/117
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/117>, abgerufen am 27.04.2024.