Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.einleitung. in grosser Zahl vorkommenden Gefässe, welche ganzdie Form der Glocke und unten eine Krone haben, so- dass sie nur auf die Mündung hingesetzt werden kön- nen, und die ich bisher als Becher beschrieb, nothwen- digerweise auch, und vielleicht sogar ausschliesslich als Deckel der hier so vielfältig vorkommenden grossen Terracotta-Vasen gebraucht sind, die einen glatten Hals und auf jeder Seite zwei ohrenförmige Verzierungen haben, zwischen denen zwei gewaltige Flügel angebracht sind, welche, da sie eine Höhlung haben, auch scharf auslaufen, nie als Griffe gedient haben können, um so mehr als zwischen den ohrenförmigen Verzierungen auf jeder Seite ein kleiner Henkel ist. Da nun letzterer einem Eulenschnabel ähnlich ist, um so mehr als man ihn zwischen den Ornamenten in Form von Ohren sieht, so hat man ohne Zweifel beabsichtigt, somit auf jeder Seite der Vasen das Bild der Eule mit emporgehobenen Flügeln darzustellen, welchem der herrliche, mit einer Krone versehene Deckel ein erhabenes Ansehen gibt. Ich gebe auf Tafel 217 die Photographie der grössten von dieser Art Vasen, welche vor einigen Tagen im könig- lichen Hause, in 81/2 bis 9 Meter Tiefe, gefunden wurde, und welcher ich einen neben derselben entdeckten glockenförmigen Deckel mit Krone aufgesetzt habe, der zu ihr gehört zu haben scheint. Ich mache auch auf den Druckfehler, S. 10, auf- Alle photographirten Tafeln des zu diesem Werke einleitung. in grosser Zahl vorkommenden Gefässe, welche ganzdie Form der Glocke und unten eine Krone haben, so- dass sie nur auf die Mündung hingesetzt werden kön- nen, und die ich bisher als Becher beschrieb, nothwen- digerweise auch, und vielleicht sogar ausschliesslich als Deckel der hier so vielfältig vorkommenden grossen Terracotta-Vasen gebraucht sind, die einen glatten Hals und auf jeder Seite zwei ohrenförmige Verzierungen haben, zwischen denen zwei gewaltige Flügel angebracht sind, welche, da sie eine Höhlung haben, auch scharf auslaufen, nie als Griffe gedient haben können, um so mehr als zwischen den ohrenförmigen Verzierungen auf jeder Seite ein kleiner Henkel ist. Da nun letzterer einem Eulenschnabel ähnlich ist, um so mehr als man ihn zwischen den Ornamenten in Form von Ohren sieht, so hat man ohne Zweifel beabsichtigt, somit auf jeder Seite der Vasen das Bild der Eule mit emporgehobenen Flügeln darzustellen, welchem der herrliche, mit einer Krone versehene Deckel ein erhabenes Ansehen gibt. Ich gebe auf Tafel 217 die Photographie der grössten von dieser Art Vasen, welche vor einigen Tagen im könig- lichen Hause, in 8½ bis 9 Meter Tiefe, gefunden wurde, und welcher ich einen neben derselben entdeckten glockenförmigen Deckel mit Krone aufgesetzt habe, der zu ihr gehört zu haben scheint. Ich mache auch auf den Druckfehler, S. 10, auf- Alle photographirten Tafeln des zu diesem Werke <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="XLVIII"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">einleitung</hi>.</fw><lb/> in grosser Zahl vorkommenden Gefässe, welche ganz<lb/> die Form der Glocke und unten eine Krone haben, so-<lb/> dass sie nur auf die Mündung hingesetzt werden kön-<lb/> nen, und die ich bisher als Becher beschrieb, nothwen-<lb/> digerweise auch, und vielleicht sogar ausschliesslich als<lb/><hi rendition="#g">Deckel</hi> der hier so vielfältig vorkommenden grossen<lb/> Terracotta-Vasen gebraucht sind, die einen glatten Hals<lb/> und auf jeder Seite zwei ohrenförmige Verzierungen<lb/> haben, zwischen denen zwei gewaltige Flügel angebracht<lb/> sind, welche, da sie eine Höhlung haben, auch scharf<lb/> auslaufen, nie als Griffe gedient haben können, um so<lb/> mehr als zwischen den ohrenförmigen Verzierungen auf<lb/> jeder Seite ein kleiner Henkel ist. Da nun letzterer<lb/> einem Eulenschnabel ähnlich ist, um so mehr als man ihn<lb/> zwischen den Ornamenten in Form von Ohren sieht, so<lb/> hat man ohne Zweifel beabsichtigt, somit auf jeder Seite<lb/> der Vasen das Bild der Eule mit emporgehobenen Flügeln<lb/> darzustellen, welchem der herrliche, mit einer Krone<lb/> versehene Deckel ein erhabenes Ansehen gibt. Ich<lb/> gebe auf Tafel 217 die Photographie der grössten von<lb/> dieser Art Vasen, welche vor einigen Tagen im könig-<lb/> lichen Hause, in 8½ bis 9 Meter Tiefe, gefunden wurde,<lb/> und welcher ich einen neben derselben entdeckten<lb/> glockenförmigen Deckel mit Krone aufgesetzt habe, der<lb/> zu ihr gehört zu haben scheint.</p><lb/> <p>Ich mache auch auf den Druckfehler, S. 10, auf-<lb/> merksam, wo es ɜΚΤΩΡ ІΛІЕΩΝ anstatt ϶ΚΤΟΡ<lb/> ІΛІЕΩΝ heisst.</p><lb/> <p>Alle photographirten Tafeln des zu diesem Werke<lb/> gehörenden Atlas sind vom Photographen Panagos<lb/> Th. Zaphyropoulos in Athen gemacht.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [XLVIII/0054]
einleitung.
in grosser Zahl vorkommenden Gefässe, welche ganz
die Form der Glocke und unten eine Krone haben, so-
dass sie nur auf die Mündung hingesetzt werden kön-
nen, und die ich bisher als Becher beschrieb, nothwen-
digerweise auch, und vielleicht sogar ausschliesslich als
Deckel der hier so vielfältig vorkommenden grossen
Terracotta-Vasen gebraucht sind, die einen glatten Hals
und auf jeder Seite zwei ohrenförmige Verzierungen
haben, zwischen denen zwei gewaltige Flügel angebracht
sind, welche, da sie eine Höhlung haben, auch scharf
auslaufen, nie als Griffe gedient haben können, um so
mehr als zwischen den ohrenförmigen Verzierungen auf
jeder Seite ein kleiner Henkel ist. Da nun letzterer
einem Eulenschnabel ähnlich ist, um so mehr als man ihn
zwischen den Ornamenten in Form von Ohren sieht, so
hat man ohne Zweifel beabsichtigt, somit auf jeder Seite
der Vasen das Bild der Eule mit emporgehobenen Flügeln
darzustellen, welchem der herrliche, mit einer Krone
versehene Deckel ein erhabenes Ansehen gibt. Ich
gebe auf Tafel 217 die Photographie der grössten von
dieser Art Vasen, welche vor einigen Tagen im könig-
lichen Hause, in 8½ bis 9 Meter Tiefe, gefunden wurde,
und welcher ich einen neben derselben entdeckten
glockenförmigen Deckel mit Krone aufgesetzt habe, der
zu ihr gehört zu haben scheint.
Ich mache auch auf den Druckfehler, S. 10, auf-
merksam, wo es ɜΚΤΩΡ ІΛІЕΩΝ anstatt ϶ΚΤΟΡ
ІΛІЕΩΝ heisst.
Alle photographirten Tafeln des zu diesem Werke
gehörenden Atlas sind vom Photographen Panagos
Th. Zaphyropoulos in Athen gemacht.
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