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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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der schatz des priamos.
Länge dieser beiden Ohrgehänge beträgt 9 Centimeter.
Der obere Theil der beiden andern Ohrgehänge ist
grösser und dicker, aber ebenfalls fast in Korbform, und
hängen von demselben fünf ganz mit kleinen runden
Blättchen bedeckte Kettchen herunter, an denen eben-
falls kleine, aber imposantere Idole der ilischen Schutz-
göttin befestigt sind; die Länge des einen dieser Ge-
hänge ist 9 Centimeter, die des andern 8 Centimeter.

Von den sechs goldenen Armbändern sind zwei
ganz einfach, geschlossen und von 4 Millimeter Dicke;
ein drittes ist ebenfalls geschlossen, besteht aber aus
einem verzierten Bande von 1 Millimeter Dicke und
7 Millimeter Breite; die drei übrigen sind doppelt und
haben umgebogene, mit einem Kopf versehene Enden.
Die Prinzessinnen, die diese Armbänder getragen haben,
müssen eine ungemein kleine Hand gehabt haben, denn
sie sind so klein, dass ein Mädchen von zehn Jahren
Mühe haben würde, sie aufzustecken.

Die 56 übrigen goldenen Ohrringe sind von ver-
schiedener Grösse, und scheinen drei derselben von den
Prinzessinnen des königlichen Hauses auch als Finger-
ringe gebraucht worden zu sein. Die Form keiner
dieser Ohrringe hat irgendwie Aehnlichkeit mit den
hellenischen, römischen, ägyptischen oder assyrischen
Ohrringen; 20 derselben laufen in vier, zehn laufen in
drei nebeneinanderliegende und zusammengeschmiedete
Blätter aus und haben daher die grösste Aehnlichkeit
mit den hier im vorigen Jahre von mir in 9 und 13 Meter
Tiefe gefundenen Ohrringen von Gold oder Elektron.
Achtzehn andere Ohrringe laufen in sechs Blätter aus,
und man sieht im Anfange derselben zwei Knöpfchen,

der schatz des priamos.
Länge dieser beiden Ohrgehänge beträgt 9 Centimeter.
Der obere Theil der beiden andern Ohrgehänge ist
grösser und dicker, aber ebenfalls fast in Korbform, und
hängen von demselben fünf ganz mit kleinen runden
Blättchen bedeckte Kettchen herunter, an denen eben-
falls kleine, aber imposantere Idole der ilischen Schutz-
göttin befestigt sind; die Länge des einen dieser Ge-
hänge ist 9 Centimeter, die des andern 8 Centimeter.

Von den sechs goldenen Armbändern sind zwei
ganz einfach, geschlossen und von 4 Millimeter Dicke;
ein drittes ist ebenfalls geschlossen, besteht aber aus
einem verzierten Bande von 1 Millimeter Dicke und
7 Millimeter Breite; die drei übrigen sind doppelt und
haben umgebogene, mit einem Kopf versehene Enden.
Die Prinzessinnen, die diese Armbänder getragen haben,
müssen eine ungemein kleine Hand gehabt haben, denn
sie sind so klein, dass ein Mädchen von zehn Jahren
Mühe haben würde, sie aufzustecken.

Die 56 übrigen goldenen Ohrringe sind von ver-
schiedener Grösse, und scheinen drei derselben von den
Prinzessinnen des königlichen Hauses auch als Finger-
ringe gebraucht worden zu sein. Die Form keiner
dieser Ohrringe hat irgendwie Aehnlichkeit mit den
hellenischen, römischen, ägyptischen oder assyrischen
Ohrringen; 20 derselben laufen in vier, zehn laufen in
drei nebeneinanderliegende und zusammengeschmiedete
Blätter aus und haben daher die grösste Aehnlichkeit
mit den hier im vorigen Jahre von mir in 9 und 13 Meter
Tiefe gefundenen Ohrringen von Gold oder Elektron.
Achtzehn andere Ohrringe laufen in sechs Blätter aus,
und man sieht im Anfange derselben zwei Knöpfchen,

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[299/0365] der schatz des priamos. Länge dieser beiden Ohrgehänge beträgt 9 Centimeter. Der obere Theil der beiden andern Ohrgehänge ist grösser und dicker, aber ebenfalls fast in Korbform, und hängen von demselben fünf ganz mit kleinen runden Blättchen bedeckte Kettchen herunter, an denen eben- falls kleine, aber imposantere Idole der ilischen Schutz- göttin befestigt sind; die Länge des einen dieser Ge- hänge ist 9 Centimeter, die des andern 8 Centimeter. Von den sechs goldenen Armbändern sind zwei ganz einfach, geschlossen und von 4 Millimeter Dicke; ein drittes ist ebenfalls geschlossen, besteht aber aus einem verzierten Bande von 1 Millimeter Dicke und 7 Millimeter Breite; die drei übrigen sind doppelt und haben umgebogene, mit einem Kopf versehene Enden. Die Prinzessinnen, die diese Armbänder getragen haben, müssen eine ungemein kleine Hand gehabt haben, denn sie sind so klein, dass ein Mädchen von zehn Jahren Mühe haben würde, sie aufzustecken. Die 56 übrigen goldenen Ohrringe sind von ver- schiedener Grösse, und scheinen drei derselben von den Prinzessinnen des königlichen Hauses auch als Finger- ringe gebraucht worden zu sein. Die Form keiner dieser Ohrringe hat irgendwie Aehnlichkeit mit den hellenischen, römischen, ägyptischen oder assyrischen Ohrringen; 20 derselben laufen in vier, zehn laufen in drei nebeneinanderliegende und zusammengeschmiedete Blätter aus und haben daher die grösste Aehnlichkeit mit den hier im vorigen Jahre von mir in 9 und 13 Meter Tiefe gefundenen Ohrringen von Gold oder Elektron. Achtzehn andere Ohrringe laufen in sechs Blätter aus, und man sieht im Anfange derselben zwei Knöpfchen,

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/365>, abgerufen am 03.05.2024.