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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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gewicht, vasen, schleudern, beile, terracotten.
drei Füssen oder ohne Füsse; Kellen von Terracotta in
Form von Tassenköpfen mit grossen Henkeln; dann ein
grosser, sehr sonderbar gestalteter, 730 Gramm wiegen-
der Topfdeckel von Terracotta mit Henkel. In gleicher
Tiefe fand ich auch das Bruchstück einer glänzend rothen
Vase, welches den weiblichen Geschlechtstheil in Haut-
relief darstellt; ferner mehrere Werkzeuge von Kupfer.

In 9 Meter Tiefe wurde eine kupferne Lanze und
ein Dutzend sehr grosser brauner und schwarzer Vasen
gefunden, welche letztere aber ebenfalls fast alle so zer-
brochen sind, dass ich nur ein paar derselben abzubilden
im Stande bin. In derselben Tiefe fand sich ein
hübscher, glänzend brauner Becher in Form eines Blu-
mentopfes mit zwei grossen Henkeln. In 8 und 9 Meter
Tiefe fand ich seit dem 5. d. M. elf schöne Schleudern
von Magneteisenstein, sowie zwei von Porphyr. Von
steinernen Werkzeugen wurde sehr wenig gefunden,
nur zwei schöne Beile von Diorit in 9 und 10 Meter
Tiefe. In letzterer Tiefe fand ich wiederum eine jener
mehrfach beschriebenen Bürsten von Terracotta, sowie
einige Vasen mit drei Füssen und Röhren an den Seiten
zum Aufhängen.

Von den kleinen Carrousels und Vulkanen aus
Terracotta sammelte ich in diesen elf Tagen 991 Stück,
wovon 581 mit symbolischen Zeichen, darunter aber nur
79 Stück mit noch nicht dagewesenen Bildern, deren
Zeichnungen ich daher gebe. Lange, dünne, kupferne
Nägel mit abgerundeten Köpfen, die als Tuch- oder
Haarnadeln gebraucht sein müssen, fanden sich in allen
Tiefen. Von ausgezeichnet polirten Beilen aus Diorit
fand ich in diesen elf Tagen 20 Stück.

gewicht, vasen, schleudern, beile, terracotten.
drei Füssen oder ohne Füsse; Kellen von Terracotta in
Form von Tassenköpfen mit grossen Henkeln; dann ein
grosser, sehr sonderbar gestalteter, 730 Gramm wiegen-
der Topfdeckel von Terracotta mit Henkel. In gleicher
Tiefe fand ich auch das Bruchstück einer glänzend rothen
Vase, welches den weiblichen Geschlechtstheil in Haut-
relief darstellt; ferner mehrere Werkzeuge von Kupfer.

In 9 Meter Tiefe wurde eine kupferne Lanze und
ein Dutzend sehr grosser brauner und schwarzer Vasen
gefunden, welche letztere aber ebenfalls fast alle so zer-
brochen sind, dass ich nur ein paar derselben abzubilden
im Stande bin. In derselben Tiefe fand sich ein
hübscher, glänzend brauner Becher in Form eines Blu-
mentopfes mit zwei grossen Henkeln. In 8 und 9 Meter
Tiefe fand ich seit dem 5. d. M. elf schöne Schleudern
von Magneteisenstein, sowie zwei von Porphyr. Von
steinernen Werkzeugen wurde sehr wenig gefunden,
nur zwei schöne Beile von Diorit in 9 und 10 Meter
Tiefe. In letzterer Tiefe fand ich wiederum eine jener
mehrfach beschriebenen Bürsten von Terracotta, sowie
einige Vasen mit drei Füssen und Röhren an den Seiten
zum Aufhängen.

Von den kleinen Carrousels und Vulkanen aus
Terracotta sammelte ich in diesen elf Tagen 991 Stück,
wovon 581 mit symbolischen Zeichen, darunter aber nur
79 Stück mit noch nicht dagewesenen Bildern, deren
Zeichnungen ich daher gebe. Lange, dünne, kupferne
Nägel mit abgerundeten Köpfen, die als Tuch- oder
Haarnadeln gebraucht sein müssen, fanden sich in allen
Tiefen. Von ausgezeichnet polirten Beilen aus Diorit
fand ich in diesen elf Tagen 20 Stück.

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[263/0329] gewicht, vasen, schleudern, beile, terracotten. drei Füssen oder ohne Füsse; Kellen von Terracotta in Form von Tassenköpfen mit grossen Henkeln; dann ein grosser, sehr sonderbar gestalteter, 730 Gramm wiegen- der Topfdeckel von Terracotta mit Henkel. In gleicher Tiefe fand ich auch das Bruchstück einer glänzend rothen Vase, welches den weiblichen Geschlechtstheil in Haut- relief darstellt; ferner mehrere Werkzeuge von Kupfer. In 9 Meter Tiefe wurde eine kupferne Lanze und ein Dutzend sehr grosser brauner und schwarzer Vasen gefunden, welche letztere aber ebenfalls fast alle so zer- brochen sind, dass ich nur ein paar derselben abzubilden im Stande bin. In derselben Tiefe fand sich ein hübscher, glänzend brauner Becher in Form eines Blu- mentopfes mit zwei grossen Henkeln. In 8 und 9 Meter Tiefe fand ich seit dem 5. d. M. elf schöne Schleudern von Magneteisenstein, sowie zwei von Porphyr. Von steinernen Werkzeugen wurde sehr wenig gefunden, nur zwei schöne Beile von Diorit in 9 und 10 Meter Tiefe. In letzterer Tiefe fand ich wiederum eine jener mehrfach beschriebenen Bürsten von Terracotta, sowie einige Vasen mit drei Füssen und Röhren an den Seiten zum Aufhängen. Von den kleinen Carrousels und Vulkanen aus Terracotta sammelte ich in diesen elf Tagen 991 Stück, wovon 581 mit symbolischen Zeichen, darunter aber nur 79 Stück mit noch nicht dagewesenen Bildern, deren Zeichnungen ich daher gebe. Lange, dünne, kupferne Nägel mit abgerundeten Köpfen, die als Tuch- oder Haarnadeln gebraucht sein müssen, fanden sich in allen Tiefen. Von ausgezeichnet polirten Beilen aus Diorit fand ich in diesen elf Tagen 20 Stück.

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/329>, abgerufen am 27.11.2024.