Bei einem für die Arbeiter günstigen, kalten aber herrlichen Frühlingswetter habe ich diese Woche mit durchschnittlich 150 Arbeitern die Ausgrabungen mit grösstem Eifer und gutem Erfolge fortgesetzt.
Der interessanteste seit drei Jahren hier von mir entdeckte Gegenstand ist jedenfalls ein in dieser Woche in 7 und 8 Meter Tiefe auf dem grossen Thurm, gerade unterhalb des griechischen Minervatempels, ans Licht gebrachtes Haus, von dem bisjetzt acht Zimmer freigelegt sind. Die Wände desselben bestehen aus kleinen, mit Erde zusammengesetzten Steinen und schei- nen verschiedenen Zeitabschnitten anzugehören, denn während einige derselben unmittelbar auf den Steinen des Thurmes ruhen, sind andere erst gebaut als dieser schon mit 20 Centimeter, und in mehrern Fällen sogar als er schon mit 1 Meter Schutt bedeckt war. Auch zeigen diese Wände ganz verschiedene Dicke, denn die eine derselben ist 1 Meter 30 Centimeter, andere sind nur 65 Centimeter, und noch andere gar nur 50 Centi- meter dick. Mehrere dieser Wände haben eine Höhe von 3 Meter, und man sieht auf einigen derselben
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blosslegung eines hauses auf dem thurm.
XX.
Pergamos von Troja, 5. April 1873.
Bei einem für die Arbeiter günstigen, kalten aber herrlichen Frühlingswetter habe ich diese Woche mit durchschnittlich 150 Arbeitern die Ausgrabungen mit grösstem Eifer und gutem Erfolge fortgesetzt.
Der interessanteste seit drei Jahren hier von mir entdeckte Gegenstand ist jedenfalls ein in dieser Woche in 7 und 8 Meter Tiefe auf dem grossen Thurm, gerade unterhalb des griechischen Minervatempels, ans Licht gebrachtes Haus, von dem bisjetzt acht Zimmer freigelegt sind. Die Wände desselben bestehen aus kleinen, mit Erde zusammengesetzten Steinen und schei- nen verschiedenen Zeitabschnitten anzugehören, denn während einige derselben unmittelbar auf den Steinen des Thurmes ruhen, sind andere erst gebaut als dieser schon mit 20 Centimeter, und in mehrern Fällen sogar als er schon mit 1 Meter Schutt bedeckt war. Auch zeigen diese Wände ganz verschiedene Dicke, denn die eine derselben ist 1 Meter 30 Centimeter, andere sind nur 65 Centimeter, und noch andere gar nur 50 Centi- meter dick. Mehrere dieser Wände haben eine Höhe von 3 Meter, und man sieht auf einigen derselben
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[243/0309]
blosslegung eines hauses auf dem thurm.
XX.
Pergamos von Troja, 5. April 1873.
Bei einem für die Arbeiter günstigen, kalten aber
herrlichen Frühlingswetter habe ich diese Woche mit
durchschnittlich 150 Arbeitern die Ausgrabungen mit
grösstem Eifer und gutem Erfolge fortgesetzt.
Der interessanteste seit drei Jahren hier von mir
entdeckte Gegenstand ist jedenfalls ein in dieser Woche
in 7 und 8 Meter Tiefe auf dem grossen Thurm,
gerade unterhalb des griechischen Minervatempels, ans
Licht gebrachtes Haus, von dem bisjetzt acht Zimmer
freigelegt sind. Die Wände desselben bestehen aus
kleinen, mit Erde zusammengesetzten Steinen und schei-
nen verschiedenen Zeitabschnitten anzugehören, denn
während einige derselben unmittelbar auf den Steinen
des Thurmes ruhen, sind andere erst gebaut als dieser
schon mit 20 Centimeter, und in mehrern Fällen sogar
als er schon mit 1 Meter Schutt bedeckt war. Auch
zeigen diese Wände ganz verschiedene Dicke, denn die
eine derselben ist 1 Meter 30 Centimeter, andere sind
nur 65 Centimeter, und noch andere gar nur 50 Centi-
meter dick. Mehrere dieser Wände haben eine Höhe
von 3 Meter, und man sieht auf einigen derselben
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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/309>, abgerufen am 25.11.2024.
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