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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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der apollotempel; das theater.
Abhange des Berges bedeckt war. Nach dem Massstabe
der hiesigen Aufhäufung von Humus ist die Bildung
einer solchen Humusdecke nicht in drei oder vier Jahr-
hunderten möglich, und sind über 1000 Jahre dazu erfor-
derlich gewesen.

Es ist nun ganz bestimmt, dass der einst an der Nord-
seite befindliche dorische Tempel, in dessen Tiefen ich so
lange beschäftigt gewesen bin, das Heiligthum des
Apollo war und dass mein viel erwähnter dorischer
Triglyphenblock diesem Apollotempel und keinem andern
angehört hat, denn Iliums grosser Tempel, mit dem ich
gegenwärtig beschäftigt bin, konnte, da er in der ange-
führten grossen Inschrift nur einfach "to ieron" genannt
wird, nur Iliums Schutzgöttin, der Minerva, geweiht sein.

Um nun zu versuchen, auch den zweiten Triglyphen-
block zu finden, lasse ich vom Fusse des Berges ab, auf
jener Stelle, wo der Phöbus Apollo gefunden wurde,
auf eine Breite von 18 Meter seit gestern 25 Mann ar-
beiten, um den leider dort im vorigen Jahre von mir
auf den Bergabhang geworfenen Schutt wegzuräumen,
der eine Schuttdecke von 7 Meter Dicke bildet, und
um darauf, von unten herauf, die ganze steile Bergwand
11/2 Meter tief abzugraben.

Auch werde ich, sobald ich überflüssige Arbeiter
habe, 30 Mann dazu anwenden, um im Theater, dessen
Scene, wie früher gesagt, eine Breite von 60 Meter hat,
einen 10 Meter breiten, 45 Meter langen tiefen Einschnitt
zu machen, denn in einem kleinen Graben, den ich vori-
ges Jahr dort machte, fand ich viele Bruchstücke von
zerschlagenen Statuen, und es ist doch immer möglich,
dass dem Fanatismus der ersten Christen das eine oder

der apollotempel; das theater.
Abhange des Berges bedeckt war. Nach dem Massstabe
der hiesigen Aufhäufung von Humus ist die Bildung
einer solchen Humusdecke nicht in drei oder vier Jahr-
hunderten möglich, und sind über 1000 Jahre dazu erfor-
derlich gewesen.

Es ist nun ganz bestimmt, dass der einst an der Nord-
seite befindliche dorische Tempel, in dessen Tiefen ich so
lange beschäftigt gewesen bin, das Heiligthum des
Apollo war und dass mein viel erwähnter dorischer
Triglyphenblock diesem Apollotempel und keinem andern
angehört hat, denn Iliums grosser Tempel, mit dem ich
gegenwärtig beschäftigt bin, konnte, da er in der ange-
führten grossen Inschrift nur einfach „τὸ ἱερόν“ genannt
wird, nur Iliums Schutzgöttin, der Minerva, geweiht sein.

Um nun zu versuchen, auch den zweiten Triglyphen-
block zu finden, lasse ich vom Fusse des Berges ab, auf
jener Stelle, wo der Phöbus Apollo gefunden wurde,
auf eine Breite von 18 Meter seit gestern 25 Mann ar-
beiten, um den leider dort im vorigen Jahre von mir
auf den Bergabhang geworfenen Schutt wegzuräumen,
der eine Schuttdecke von 7 Meter Dicke bildet, und
um darauf, von unten herauf, die ganze steile Bergwand
1½ Meter tief abzugraben.

Auch werde ich, sobald ich überflüssige Arbeiter
habe, 30 Mann dazu anwenden, um im Theater, dessen
Scene, wie früher gesagt, eine Breite von 60 Meter hat,
einen 10 Meter breiten, 45 Meter langen tiefen Einschnitt
zu machen, denn in einem kleinen Graben, den ich vori-
ges Jahr dort machte, fand ich viele Bruchstücke von
zerschlagenen Statuen, und es ist doch immer möglich,
dass dem Fanatismus der ersten Christen das eine oder

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[222/0288] der apollotempel; das theater. Abhange des Berges bedeckt war. Nach dem Massstabe der hiesigen Aufhäufung von Humus ist die Bildung einer solchen Humusdecke nicht in drei oder vier Jahr- hunderten möglich, und sind über 1000 Jahre dazu erfor- derlich gewesen. Es ist nun ganz bestimmt, dass der einst an der Nord- seite befindliche dorische Tempel, in dessen Tiefen ich so lange beschäftigt gewesen bin, das Heiligthum des Apollo war und dass mein viel erwähnter dorischer Triglyphenblock diesem Apollotempel und keinem andern angehört hat, denn Iliums grosser Tempel, mit dem ich gegenwärtig beschäftigt bin, konnte, da er in der ange- führten grossen Inschrift nur einfach „τὸ ἱερόν“ genannt wird, nur Iliums Schutzgöttin, der Minerva, geweiht sein. Um nun zu versuchen, auch den zweiten Triglyphen- block zu finden, lasse ich vom Fusse des Berges ab, auf jener Stelle, wo der Phöbus Apollo gefunden wurde, auf eine Breite von 18 Meter seit gestern 25 Mann ar- beiten, um den leider dort im vorigen Jahre von mir auf den Bergabhang geworfenen Schutt wegzuräumen, der eine Schuttdecke von 7 Meter Dicke bildet, und um darauf, von unten herauf, die ganze steile Bergwand 1½ Meter tief abzugraben. Auch werde ich, sobald ich überflüssige Arbeiter habe, 30 Mann dazu anwenden, um im Theater, dessen Scene, wie früher gesagt, eine Breite von 60 Meter hat, einen 10 Meter breiten, 45 Meter langen tiefen Einschnitt zu machen, denn in einem kleinen Graben, den ich vori- ges Jahr dort machte, fand ich viele Bruchstücke von zerschlagenen Statuen, und es ist doch immer möglich, dass dem Fanatismus der ersten Christen das eine oder

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/288>, abgerufen am 22.11.2024.