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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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dieses Werks überzeugen kann -- durchaus verschieden
sind von denen der Thongefässe der ersten Ansiedler.

Man glaubte bisher, das Vorfinden von steinernen
Werkzeugen bezeichne die Steinperiode; meine Ausgra-
bungen hier in Troja stellen jedoch diese Meinung als
durchaus irrig heraus; denn sehr häufig finde ich schon
gleich unterhalb der Trümmerschichten der griechischen
Colonie, d. h. schon in 2 Meter Tiefe, steinerne Werk-
zeuge, die von 4 Meter Tiefe abwärts in sehr grossen
Massen vorkommen, jedoch in den trojanischen Trüm-
merschichten, in 7 bis 10 Meter unterhalb der Ober-
fläche, im allgemeinen viel besser gearbeitet sind. Ich
mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass ich lei-
der bei Anfertigung des vorstehenden Werks in den
mir jetzt unbegreiflichen Irrthum verfallen bin, jene
herrlich geschliffenen Waffen und Werkzeuge, die
meistentheils von Diorit, aber oft auch von sehr hartem
durchsichtigen grünen Stein sind, wie ich solche auf
Tafel 17, No. 503, 504; Tafel 21, No. 580; Tafel 23,
No. 613; Tafel 22, No. 593 bis 598 und Tafel 24, No. 648
bis 653 abgebildet habe, Keile zu nennen. Wie sich
jeder überzeugen kann, sind es aber keine Keile, son-
dern Beile oder Aexte, und die meisten derselben wer-
den als Streitäxte gebraucht worden sein; ja viele schei-
nen, nach ihrer Form zu urtheilen, sich ausgezeichnet
als Lanzen zu eignen und mögen als solche benutzt
worden sein. Ich habe viele Hunderte davon gesammelt.
Gleichzeitig aber mit den Tausenden von steinernen
Werkzeugen finde ich auch viele kupferne, und beweisen
die viel vorkommenden Formsteine von Glimmerschiefer
zum Giessen von kupfernen Waffen und Werkzeugen,

einleitung.
dieses Werks überzeugen kann — durchaus verschieden
sind von denen der Thongefässe der ersten Ansiedler.

Man glaubte bisher, das Vorfinden von steinernen
Werkzeugen bezeichne die Steinperiode; meine Ausgra-
bungen hier in Troja stellen jedoch diese Meinung als
durchaus irrig heraus; denn sehr häufig finde ich schon
gleich unterhalb der Trümmerschichten der griechischen
Colonie, d. h. schon in 2 Meter Tiefe, steinerne Werk-
zeuge, die von 4 Meter Tiefe abwärts in sehr grossen
Massen vorkommen, jedoch in den trojanischen Trüm-
merschichten, in 7 bis 10 Meter unterhalb der Ober-
fläche, im allgemeinen viel besser gearbeitet sind. Ich
mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass ich lei-
der bei Anfertigung des vorstehenden Werks in den
mir jetzt unbegreiflichen Irrthum verfallen bin, jene
herrlich geschliffenen Waffen und Werkzeuge, die
meistentheils von Diorit, aber oft auch von sehr hartem
durchsichtigen grünen Stein sind, wie ich solche auf
Tafel 17, No. 503, 504; Tafel 21, No. 580; Tafel 23,
No. 613; Tafel 22, No. 593 bis 598 und Tafel 24, No. 648
bis 653 abgebildet habe, Keile zu nennen. Wie sich
jeder überzeugen kann, sind es aber keine Keile, son-
dern Beile oder Aexte, und die meisten derselben wer-
den als Streitäxte gebraucht worden sein; ja viele schei-
nen, nach ihrer Form zu urtheilen, sich ausgezeichnet
als Lanzen zu eignen und mögen als solche benutzt
worden sein. Ich habe viele Hunderte davon gesammelt.
Gleichzeitig aber mit den Tausenden von steinernen
Werkzeugen finde ich auch viele kupferne, und beweisen
die viel vorkommenden Formsteine von Glimmerschiefer
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[XVI/0022] einleitung. dieses Werks überzeugen kann — durchaus verschieden sind von denen der Thongefässe der ersten Ansiedler. Man glaubte bisher, das Vorfinden von steinernen Werkzeugen bezeichne die Steinperiode; meine Ausgra- bungen hier in Troja stellen jedoch diese Meinung als durchaus irrig heraus; denn sehr häufig finde ich schon gleich unterhalb der Trümmerschichten der griechischen Colonie, d. h. schon in 2 Meter Tiefe, steinerne Werk- zeuge, die von 4 Meter Tiefe abwärts in sehr grossen Massen vorkommen, jedoch in den trojanischen Trüm- merschichten, in 7 bis 10 Meter unterhalb der Ober- fläche, im allgemeinen viel besser gearbeitet sind. Ich mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass ich lei- der bei Anfertigung des vorstehenden Werks in den mir jetzt unbegreiflichen Irrthum verfallen bin, jene herrlich geschliffenen Waffen und Werkzeuge, die meistentheils von Diorit, aber oft auch von sehr hartem durchsichtigen grünen Stein sind, wie ich solche auf Tafel 17, No. 503, 504; Tafel 21, No. 580; Tafel 23, No. 613; Tafel 22, No. 593 bis 598 und Tafel 24, No. 648 bis 653 abgebildet habe, Keile zu nennen. Wie sich jeder überzeugen kann, sind es aber keine Keile, son- dern Beile oder Aexte, und die meisten derselben wer- den als Streitäxte gebraucht worden sein; ja viele schei- nen, nach ihrer Form zu urtheilen, sich ausgezeichnet als Lanzen zu eignen und mögen als solche benutzt worden sein. Ich habe viele Hunderte davon gesammelt. Gleichzeitig aber mit den Tausenden von steinernen Werkzeugen finde ich auch viele kupferne, und beweisen die viel vorkommenden Formsteine von Glimmerschiefer zum Giessen von kupfernen Waffen und Werkzeugen,

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. XVI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/22>, abgerufen am 21.11.2024.