Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

schwarze terracotten mit symbolen.
Symbol auch hier den Sonnengott verherrlichen. Es
kommen in 7 bis 10 Meter Tiefe auch runde Stücke
Terracotta vor, auf denen die ganze Fläche um die Sonne
mit Sternchen ausgefüllt ist und man ausserdem nur ein
[Abbildung] sieht.

In den letzten Tagen sind auch in den Schuttschich-
ten des homerischen Iliums auf dem Urboden, in 14
und bis 11 Meter Tiefe, viele ausgezeichnet gearbeitete,
runde, glänzend schwarze Stücke Terracotta gefunden;
die meisten derselben sind viel platter als die in den
höhern Schichten vorkommenden, und einem Rade
ähnlich; manche haben die Gestalt von grossen
platten Knöpfen; es kommen aber auch oft Stücke in
der Form des Carrousels und des Vulkans vor, die sich
nur durch die Feinheit der Terracotta und durch bes-
sere Arbeit von denen in den höhern Trümmer-
schichten unterscheiden. Die Verzierungen dieser ur-
ältesten Stücke sind aber im allgemeinen viel einfacher
als die der oberhalb 10 Meter Tiefe vorkommenden, und
beschränken sich meistentheils auf die Darstellung der
Sonne mit ihren Strahlen oder mit Sternen zwischen
letztern, oder auf die Sonne in der Mitte eines ein-
fachen Kreuzes oder in der Mitte von vier oder fünf
doppelten oder dreifachen aufgehenden Sonnen. In
6 Meter Tiefe wurde abermals eine runde Terracotta in
der Form eines Vulkans gefunden, auf dem drei Anti-
lopen im Kreise um die Sonne dargestellt sind.

In einer Tiefe von 5 bis 8 Meter kommen viele
Terracotta-Kugeln vor, deren Oberfläche oft in acht
Felder abgetheilt ist; diese enthalten eine grosse Menge
von entweder durch Kreise umschlossenen oder auch

schwarze terracotten mit symbolen.
Symbol auch hier den Sonnengott verherrlichen. Es
kommen in 7 bis 10 Meter Tiefe auch runde Stücke
Terracotta vor, auf denen die ganze Fläche um die Sonne
mit Sternchen ausgefüllt ist und man ausserdem nur ein
[Abbildung] sieht.

In den letzten Tagen sind auch in den Schuttschich-
ten des homerischen Iliums auf dem Urboden, in 14
und bis 11 Meter Tiefe, viele ausgezeichnet gearbeitete,
runde, glänzend schwarze Stücke Terracotta gefunden;
die meisten derselben sind viel platter als die in den
höhern Schichten vorkommenden, und einem Rade
ähnlich; manche haben die Gestalt von grossen
platten Knöpfen; es kommen aber auch oft Stücke in
der Form des Carrousels und des Vulkans vor, die sich
nur durch die Feinheit der Terracotta und durch bes-
sere Arbeit von denen in den höhern Trümmer-
schichten unterscheiden. Die Verzierungen dieser ur-
ältesten Stücke sind aber im allgemeinen viel einfacher
als die der oberhalb 10 Meter Tiefe vorkommenden, und
beschränken sich meistentheils auf die Darstellung der
Sonne mit ihren Strahlen oder mit Sternen zwischen
letztern, oder auf die Sonne in der Mitte eines ein-
fachen Kreuzes oder in der Mitte von vier oder fünf
doppelten oder dreifachen aufgehenden Sonnen. In
6 Meter Tiefe wurde abermals eine runde Terracotta in
der Form eines Vulkans gefunden, auf dem drei Anti-
lopen im Kreise um die Sonne dargestellt sind.

In einer Tiefe von 5 bis 8 Meter kommen viele
Terracotta-Kugeln vor, deren Oberfläche oft in acht
Felder abgetheilt ist; diese enthalten eine grosse Menge
von entweder durch Kreise umschlossenen oder auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0209" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">schwarze terracotten mit symbolen.</hi></fw><lb/>
Symbol auch hier den Sonnengott verherrlichen. Es<lb/>
kommen in 7 bis 10 Meter Tiefe auch runde Stücke<lb/>
Terracotta vor, auf denen die ganze Fläche um die Sonne<lb/>
mit Sternchen ausgefüllt ist und man ausserdem nur ein<lb/><figure/> sieht.</p><lb/>
        <p>In den letzten Tagen sind auch in den Schuttschich-<lb/>
ten des homerischen Iliums auf dem Urboden, in 14<lb/>
und bis 11 Meter Tiefe, viele ausgezeichnet gearbeitete,<lb/>
runde, glänzend schwarze Stücke Terracotta gefunden;<lb/>
die meisten derselben sind viel platter als die in den<lb/>
höhern Schichten vorkommenden, und einem Rade<lb/>
ähnlich; manche haben die Gestalt von grossen<lb/>
platten Knöpfen; es kommen aber auch oft Stücke in<lb/>
der Form des Carrousels und des Vulkans vor, die sich<lb/>
nur durch die Feinheit der Terracotta und durch bes-<lb/>
sere Arbeit von denen in den höhern Trümmer-<lb/>
schichten unterscheiden. Die Verzierungen dieser ur-<lb/>
ältesten Stücke sind aber im allgemeinen viel einfacher<lb/>
als die der oberhalb 10 Meter Tiefe vorkommenden, und<lb/>
beschränken sich meistentheils auf die Darstellung der<lb/>
Sonne mit ihren Strahlen oder mit Sternen zwischen<lb/>
letztern, oder auf die Sonne in der Mitte eines ein-<lb/>
fachen Kreuzes oder in der Mitte von vier oder fünf<lb/>
doppelten oder dreifachen aufgehenden Sonnen. In<lb/>
6 Meter Tiefe wurde abermals eine runde Terracotta in<lb/>
der Form eines Vulkans gefunden, auf dem drei Anti-<lb/>
lopen im Kreise um die Sonne dargestellt sind.</p><lb/>
        <p>In einer Tiefe von 5 bis 8 Meter kommen viele<lb/>
Terracotta-Kugeln vor, deren Oberfläche oft in acht<lb/>
Felder abgetheilt ist; diese enthalten eine grosse Menge<lb/>
von entweder durch Kreise umschlossenen oder auch<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0209] schwarze terracotten mit symbolen. Symbol auch hier den Sonnengott verherrlichen. Es kommen in 7 bis 10 Meter Tiefe auch runde Stücke Terracotta vor, auf denen die ganze Fläche um die Sonne mit Sternchen ausgefüllt ist und man ausserdem nur ein [Abbildung] sieht. In den letzten Tagen sind auch in den Schuttschich- ten des homerischen Iliums auf dem Urboden, in 14 und bis 11 Meter Tiefe, viele ausgezeichnet gearbeitete, runde, glänzend schwarze Stücke Terracotta gefunden; die meisten derselben sind viel platter als die in den höhern Schichten vorkommenden, und einem Rade ähnlich; manche haben die Gestalt von grossen platten Knöpfen; es kommen aber auch oft Stücke in der Form des Carrousels und des Vulkans vor, die sich nur durch die Feinheit der Terracotta und durch bes- sere Arbeit von denen in den höhern Trümmer- schichten unterscheiden. Die Verzierungen dieser ur- ältesten Stücke sind aber im allgemeinen viel einfacher als die der oberhalb 10 Meter Tiefe vorkommenden, und beschränken sich meistentheils auf die Darstellung der Sonne mit ihren Strahlen oder mit Sternen zwischen letztern, oder auf die Sonne in der Mitte eines ein- fachen Kreuzes oder in der Mitte von vier oder fünf doppelten oder dreifachen aufgehenden Sonnen. In 6 Meter Tiefe wurde abermals eine runde Terracotta in der Form eines Vulkans gefunden, auf dem drei Anti- lopen im Kreise um die Sonne dargestellt sind. In einer Tiefe von 5 bis 8 Meter kommen viele Terracotta-Kugeln vor, deren Oberfläche oft in acht Felder abgetheilt ist; diese enthalten eine grosse Menge von entweder durch Kreise umschlossenen oder auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/209
Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/209>, abgerufen am 27.04.2024.