Schleiden, Matthias Jacob: Die Pflanze und ihr Leben. Leipzig, 1848.Mannigfaltigkeit der Pflanzen. -- Selbst im Norden fällt auch dem Vertheilung der Pf[l]anzen auf der Erde ohne nachweisbare Abhängigkeit von physi- calischen Bedingungen. In den einleitenden Erzählungen zu gegenwärtigem Aufsatze habe *) Circaea alpina, Linnaea borealis, Solanum dulcamara, Polygonum avi culare, Gentiana Pneumonanthe, Betula nana, Salix herbacea. **) Prunella vulgaris, Lemna minor, Phragmites communis. ***) Sphagnum palustre. +) Parmelia subfusca. ++) Setaria glauca. +++) Ruppia maritima.
Mannigfaltigkeit der Pflanzen. — Selbſt im Norden fällt auch dem Vertheilung der Pf[l]anzen auf der Erde ohne nachweisbare Abhängigkeit von phyſi- caliſchen Bedingungen. In den einleitenden Erzählungen zu gegenwärtigem Aufſatze habe *) Circaea alpina, Linnaea borealis, Solanum dulcamara, Polygonum avi culare, Gentiana Pneumonanthe, Betula nana, Salix herbacea. **) Prunella vulgaris, Lemna minor, Phragmites communis. ***) Sphagnum palustre. †) Parmelia subfusca. ††) Setaria glauca. †††) Ruppia maritima.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="237"/> Mannigfaltigkeit der Pflanzen. — Selbſt im Norden fällt auch dem<lb/> Laienauge der größere Reichthum und die kräftigere Entwicklung des<lb/> Pflanzenreichs auf thonreichem Baſalt- oder Porphyrboden auf und<lb/> reiner Quarzſand iſt ſelbſt unter der tropiſchen Sonne eine Wüſte,<lb/> wenn ihm nicht Waſſer und darin fremde Stoffe zugeführt werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Vertheilung der Pf<supplied>l</supplied>anzen auf der Erde ohne<lb/> nachweisbare Abhängigkeit von phyſi-<lb/> caliſchen Bedingungen</hi>.</head><lb/> <p>In den einleitenden Erzählungen zu gegenwärtigem Aufſatze habe<lb/> ich ſchon bemerkt, daß Auſtralien eine ſehr gemeine Pflanze, das ſoge-<lb/> nannte <hi rendition="#g">Gänſeblümchen</hi>, mit Europa gemein habe. Daſſelbe kleine<lb/> Pflänzchen findet ſich in Nordaſien, in einigen Gegenden Africas<lb/> und Südamericas und wo es vorkommt ſteigt es an den Bergen von<lb/> dem Niveau des Meeres bis zur Schneegrenze hinauf. Das kleine<lb/><hi rendition="#g">Hexenkraut</hi>, die zarte <hi rendition="#g">Linnaea</hi>, das <hi rendition="#g">Bitterſüß</hi>, der <hi rendition="#g">Vogel-<lb/> knöterich</hi>, die blaue <hi rendition="#g">Gentiane</hi>, die <hi rendition="#g">Zwergbirke</hi> und die kraut-<lb/> artige <hi rendition="#g">Weide</hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Circaea alpina, Linnaea borealis, Solanum dulcamara, Polygonum avi<lb/> culare, Gentiana Pneumonanthe, Betula nana, Salix herbacea.</hi></note> und mehrere Andere ſind zugleich in Europa und<lb/> Nordamerica einheimiſch. Der gemeine <hi rendition="#g">Braunheil</hi>, die <hi rendition="#g">Waſſer-<lb/> linſe</hi> und unſer <hi rendition="#g">Schilf</hi> <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq">Prunella vulgaris, Lemna minor, Phragmites communis.</hi></note> wachſen auch in Neuholland. Das <hi rendition="#g">Torf-<lb/> moos</hi> <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq">Sphagnum palustre.</hi></note> bedeckt ſo gut die Moore <hi rendition="#g">Peru's</hi> und <hi rendition="#g">Neu-Granada's</hi><lb/> als die des <hi rendition="#g">Harzes</hi> und des <hi rendition="#g">Dovrefjeld</hi> in Norwegen. Die bräun-<lb/> liche <hi rendition="#g">Schorfflechte</hi> <note place="foot" n="†)"><hi rendition="#aq">Parmelia subfusca.</hi></note>, welche alle unſere Mauern, Planken und<lb/> alten Bäume überzieht, findet ſich nicht minder auf den Felſen des<lb/> erſt 90 Jahre alten Yorullo in Mexico. Das bläuliche <hi rendition="#g">Borſten-<lb/> gras</hi> <note place="foot" n="††)"><hi rendition="#aq">Setaria glauca.</hi></note>, welches bei uns auf Sandboden das gemeinſte Garten-<lb/> und Ackerunkraut iſt, wächſt ebenſo im Innern Braſiliens auf paſſen-<lb/> dem Boden. Eine characteriſtiſche Pflanze unſers Strandes und der<lb/> Umgebung der Salzquellen, die <hi rendition="#g">Ruppia</hi> <note place="foot" n="†††)"><hi rendition="#aq">Ruppia maritima.</hi></note>, wächſt zugleich an der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0253]
Mannigfaltigkeit der Pflanzen. — Selbſt im Norden fällt auch dem
Laienauge der größere Reichthum und die kräftigere Entwicklung des
Pflanzenreichs auf thonreichem Baſalt- oder Porphyrboden auf und
reiner Quarzſand iſt ſelbſt unter der tropiſchen Sonne eine Wüſte,
wenn ihm nicht Waſſer und darin fremde Stoffe zugeführt werden.
Vertheilung der Pflanzen auf der Erde ohne
nachweisbare Abhängigkeit von phyſi-
caliſchen Bedingungen.
In den einleitenden Erzählungen zu gegenwärtigem Aufſatze habe
ich ſchon bemerkt, daß Auſtralien eine ſehr gemeine Pflanze, das ſoge-
nannte Gänſeblümchen, mit Europa gemein habe. Daſſelbe kleine
Pflänzchen findet ſich in Nordaſien, in einigen Gegenden Africas
und Südamericas und wo es vorkommt ſteigt es an den Bergen von
dem Niveau des Meeres bis zur Schneegrenze hinauf. Das kleine
Hexenkraut, die zarte Linnaea, das Bitterſüß, der Vogel-
knöterich, die blaue Gentiane, die Zwergbirke und die kraut-
artige Weide *) und mehrere Andere ſind zugleich in Europa und
Nordamerica einheimiſch. Der gemeine Braunheil, die Waſſer-
linſe und unſer Schilf **) wachſen auch in Neuholland. Das Torf-
moos ***) bedeckt ſo gut die Moore Peru's und Neu-Granada's
als die des Harzes und des Dovrefjeld in Norwegen. Die bräun-
liche Schorfflechte †), welche alle unſere Mauern, Planken und
alten Bäume überzieht, findet ſich nicht minder auf den Felſen des
erſt 90 Jahre alten Yorullo in Mexico. Das bläuliche Borſten-
gras ††), welches bei uns auf Sandboden das gemeinſte Garten-
und Ackerunkraut iſt, wächſt ebenſo im Innern Braſiliens auf paſſen-
dem Boden. Eine characteriſtiſche Pflanze unſers Strandes und der
Umgebung der Salzquellen, die Ruppia †††), wächſt zugleich an der
*) Circaea alpina, Linnaea borealis, Solanum dulcamara, Polygonum avi
culare, Gentiana Pneumonanthe, Betula nana, Salix herbacea.
**) Prunella vulgaris, Lemna minor, Phragmites communis.
***) Sphagnum palustre.
†) Parmelia subfusca.
††) Setaria glauca.
†††) Ruppia maritima.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |