Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Nominalst. als verbalst. Lat., Slaw., Lit. §. 211.stamm koruth, nom. sing. korus (galea) davon 1. sing. praes.korusso (galeare), d. i. *koruth-jo-mi u. s. f. Von ursprünglichen n-stämmen giengen die verba auf -aino Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm Im lateinischen werden, wie im altbaktrischen, nicht sel- Im slawischen kommen von adjectiven ab geleitete verba Im litauischen wird in gleicher function die bildung des Nominalst. als verbalst. Lat., Slaw., Lit. §. 211.stamm ϰορυθ, nom. sing. ϰόρυς (galea) davon 1. sing. praes.ϰορύσσω (galeare), d. i. *ϰορυθ-ϳω-μι u. s. f. Von ursprünglichen n-stämmen giengen die verba auf -αινω Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm Im lateinischen werden, wie im altbaktrischen, nicht sel- Im slawischen kommen von adjectiven ab geleitete verba Im litauischen wird in gleicher function die bildung des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0034" n="308"/><fw place="top" type="header">Nominalst. als verbalst. Lat., Slaw., Lit.</fw><lb/><note place="left">§. 211.</note>stamm <hi rendition="#i">ϰορυθ</hi>, nom. sing. <hi rendition="#i">ϰόρυς</hi> (galea) davon 1. sing. praes.<lb/><hi rendition="#i">ϰορύσσω</hi> (galeare), d. i. *<hi rendition="#i">ϰορυθ-ϳω-μι</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Von ursprünglichen <hi rendition="#i">n</hi>-stämmen giengen die verba auf <hi rendition="#i">-αινω</hi><lb/> auß, z. b. <hi rendition="#i">μελαίνει</hi>, d. i. *<hi rendition="#i">με-λαν-ϳε-τι</hi> von stamm <hi rendition="#i">μέλαν</hi> (niger);<lb/> sodann erstrekte sich dise endung der verba auch auf stämme,<lb/> die nicht auf <hi rendition="#i">ν</hi> auß lauten, z. b. <hi rendition="#i">λευϰαίνει</hi> (dealbat), d. i. *<hi rendition="#i">λευ-<lb/> ϰαν-ϳε-τι</hi> zu <hi rendition="#i">λευϰό-ς</hi> (albus). Überall bleibt hier <hi rendition="#i">ja</hi> nur im prae-<lb/> sens, so daß in den nichtpraesensformen der nominalstamm one<lb/> weiteren zusatz als verbalstamm erscheint.</p><lb/> <p>Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm<lb/> den auß lautenden vocal <hi rendition="#i">ο</hi>, z. b. <hi rendition="#i">μαλάσσω</hi> (mollio), d. i. *<hi rendition="#i">μα-<lb/> λαϰ-ϳω-μι</hi>, fut. <hi rendition="#i">μαλάϰ-σω</hi> von <hi rendition="#i">μαλαϰό-ς</hi> (mollis); <hi rendition="#i">ἀγγέλλω</hi> (nun-<lb/> tio), d. i. *<hi rendition="#i">ἀγγελ-ϳω-μι</hi> von <hi rendition="#i">ᾄγγελο-ς</hi> (nuntius); eben so <hi rendition="#i">ποιϰίλλω</hi><lb/> (variego), d. i. *<hi rendition="#i">ποιϰιλ-ϳω-μι</hi> von <hi rendition="#i">ποιϰίλο-ς</hi> (varius); <hi rendition="#i">ϰαθαίρω</hi><lb/> (purgo), d. i. *<hi rendition="#i">ϰαθαρ-ϳω-μι</hi> von <hi rendition="#i">ϰαθαρό-ς</hi> (purus) u. s. f.</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">lateinischen</hi> werden, wie im altbaktrischen, nicht sel-<lb/> ten stämme auf <hi rendition="#i">tu</hi>, durch ursprüngl. <hi rendition="#i">a</hi> vermert, als verbalstäm-<lb/> me gebraucht, z. b. <hi rendition="#i">statui-t</hi>, d. i. *<hi rendition="#i">statua-ti</hi> von <hi rendition="#i">statu-s</hi> (substant.);<lb/><hi rendition="#i">metui-t</hi> von <hi rendition="#i">metu-s</hi>, doch findet das selbe auch bei andern <hi rendition="#i">u-</hi><lb/> stämmen statt, z. b. <hi rendition="#i">tribui-t</hi> von <hi rendition="#i">tribu-s; minui-t</hi> von einem<lb/> nicht vorhandenen *<hi rendition="#i">minu-s</hi> (von welchem <hi rendition="#i">minus</hi> für *<hi rendition="#i">minius</hi>,<lb/> grundf. *<hi rendition="#i">manjans</hi>, der comparativ ist).</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">slawischen</hi> kommen von adjectiven ab geleitete verba<lb/> in der form vom stamverben vor, nämlich solche, welche den<lb/> praesensstamm durch nasalen zusatz bilden (s. unten die lere<lb/> von der conjugation) und zwar in intransitiv-inchoativer func-<lb/> tion, z. b. <hi rendition="#i">u-mlŭk-ne-tĭ</hi> (conticescit) zu <hi rendition="#i">mlŭkŭ</hi> (silentium); <hi rendition="#i">u-tich-<lb/> ne-tĭ</hi> (conticescit) von <hi rendition="#i">tichŭ</hi> (tranquillus); in der regel mit<lb/> schwächung des wurzelvocals, wie z. b. <hi rendition="#i">u-slĭp-ne-tĭ</hi> (excaecatur)<lb/> von <hi rendition="#i">slěpŭ</hi> (caecus); <hi rendition="#i">sŭch-ne-tĭ</hi>, grundform <hi rendition="#i">sus-na-ti</hi> (arescit), von<lb/><hi rendition="#i">suchŭ</hi>, grundf. <hi rendition="#i">sausa-s</hi> (siccus) u. s. f. Allerdings haben dise<lb/> verba den anschein von echten wurzelverben. Im gotischen hat<lb/> sich eine deutlich ab geleitete form auß disem <hi rendition="#i">-na</hi> des prae-<lb/> sensstammes entwickelt.</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">litauischen</hi> wird in gleicher function die bildung des<lb/> praesens mit nasal in der wurzel an gewant, eine in diser<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0034]
Nominalst. als verbalst. Lat., Slaw., Lit.
stamm ϰορυθ, nom. sing. ϰόρυς (galea) davon 1. sing. praes.
ϰορύσσω (galeare), d. i. *ϰορυθ-ϳω-μι u. s. f.
§. 211.
Von ursprünglichen n-stämmen giengen die verba auf -αινω
auß, z. b. μελαίνει, d. i. *με-λαν-ϳε-τι von stamm μέλαν (niger);
sodann erstrekte sich dise endung der verba auch auf stämme,
die nicht auf ν auß lauten, z. b. λευϰαίνει (dealbat), d. i. *λευ-
ϰαν-ϳε-τι zu λευϰό-ς (albus). Überall bleibt hier ja nur im prae-
sens, so daß in den nichtpraesensformen der nominalstamm one
weiteren zusatz als verbalstamm erscheint.
Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm
den auß lautenden vocal ο, z. b. μαλάσσω (mollio), d. i. *μα-
λαϰ-ϳω-μι, fut. μαλάϰ-σω von μαλαϰό-ς (mollis); ἀγγέλλω (nun-
tio), d. i. *ἀγγελ-ϳω-μι von ᾄγγελο-ς (nuntius); eben so ποιϰίλλω
(variego), d. i. *ποιϰιλ-ϳω-μι von ποιϰίλο-ς (varius); ϰαθαίρω
(purgo), d. i. *ϰαθαρ-ϳω-μι von ϰαθαρό-ς (purus) u. s. f.
Im lateinischen werden, wie im altbaktrischen, nicht sel-
ten stämme auf tu, durch ursprüngl. a vermert, als verbalstäm-
me gebraucht, z. b. statui-t, d. i. *statua-ti von statu-s (substant.);
metui-t von metu-s, doch findet das selbe auch bei andern u-
stämmen statt, z. b. tribui-t von tribu-s; minui-t von einem
nicht vorhandenen *minu-s (von welchem minus für *minius,
grundf. *manjans, der comparativ ist).
Im slawischen kommen von adjectiven ab geleitete verba
in der form vom stamverben vor, nämlich solche, welche den
praesensstamm durch nasalen zusatz bilden (s. unten die lere
von der conjugation) und zwar in intransitiv-inchoativer func-
tion, z. b. u-mlŭk-ne-tĭ (conticescit) zu mlŭkŭ (silentium); u-tich-
ne-tĭ (conticescit) von tichŭ (tranquillus); in der regel mit
schwächung des wurzelvocals, wie z. b. u-slĭp-ne-tĭ (excaecatur)
von slěpŭ (caecus); sŭch-ne-tĭ, grundform sus-na-ti (arescit), von
suchŭ, grundf. sausa-s (siccus) u. s. f. Allerdings haben dise
verba den anschein von echten wurzelverben. Im gotischen hat
sich eine deutlich ab geleitete form auß disem -na des prae-
sensstammes entwickelt.
Im litauischen wird in gleicher function die bildung des
praesens mit nasal in der wurzel an gewant, eine in diser
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