Altindisch. Von mereren an lautenden consonanten bleibt in der reduplicationssilbe nur der erste, von aspiraten also nur der erste bestandteil derselben, der momentane laut; nur bei s + moment. cons. bleibt lezterer, nicht das s; gutturale werden durch die entsprechenden palatalen ersezt, h wird wie gh behandelt; z. b. also wurz. skand (scandere), perfectstamm kaskand; hri (pudere), perfectst. gihrai, wurzel stu (laudare), perfectst. tustau u. s. f. Der wurzelvocal bleibt in der redu- plicationssilbe unverändert; ja, va wird inlautend, im sans- krit auch als wurzelanlaut, mit i, u redupliciert, z. b. wurzel vjadh (ferire), perfectstamm vivjadh; wurzel svap (dormire), perfectst. susvap u. s. f., da vidh und sup die kürzesten wur- zelformen sind, vgl. z. b. vidh-jati 3. praes., sup-tas part. perf. pass.; eben so z. b. uvak von wurzel vak (loqui), vgl. uk-tas; ijag von wurz. jag (sacrificare), vgl. istas, part. praet. pass. für *ig ta-s, ved. wird aber noch z. b. vavaka gebildet. Wur- zeln mit kurzen vocalen an lautend widerholen nur disen z. b. wurzel i (ire), perfectst. ij-aj (mit langen vocalen oder mit i, u + 2 consonanten an lautende umschreiben das perfectum).
Der singular indicativi (einen anderen modus hat das sans- krit im perfectum nicht erhalten) hat die erste steigerung des wurzelvocals, z. b. wurz. tud (tundere), perfectst. tutod; wurz. bhid (findere), perfectst. bibhed; wurzel tan (extendere), tatan oder tatan; wurzel kar (facere), kakar oder kakar, da im in- dischen a bereits als erste steigerung betrachtet wird (§. 6, anm., pg. 16); auß lautende vocale haben sowol erste als zweite steigerung. Im plur. und dual. activi und im ganzen medium fält die steigerung hinweg. Wurzeln, welche den wurzelvocal
Perfectstamm; Ind. urspr., Altind.
Indicativ
Optativ
z. b.
act.
med.
act.
med.
sing.
1. vivâid-(m)a
vivid-mai
vivid-jâ-m
vivid-jâ-ma
2. vivâid-ta
vivid-sai
vivid-jâ-s
vivid-jâ-sa
3. vivâid-(t)a
vivid-tai
u. s. f.
u. s. f.
plur.
1. vivid-masi
vivid-madhai
2. vivid-tasi
vivid-sdhvai
3. vivid-anti
vivid-antai.
Altindisch. Von mereren an lautenden consonanten bleibt in der reduplicationssilbe nur der erste, von aspiraten also nur der erste bestandteil derselben, der momentane laut; nur bei s + moment. cons. bleibt lezterer, nicht das s; gutturale werden durch die entsprechenden palatalen ersezt, h wird wie gh behandelt; z. b. also wurz. skand (scandere), perfectstamm ḱaskand; hri (pudere), perfectst. ǵihrâi, wurzel stu (laudare), perfectst. tuśt́âu u. s. f. Der wurzelvocal bleibt in der redu- plicationssilbe unverändert; ja, va wird inlautend, im sans- krit auch als wurzelanlaut, mit i, u redupliciert, z. b. wurzel vjadh (ferire), perfectstamm vivjâdh; wurzel svap (dormire), perfectst. suśvâp u. s. f., da vidh und sup die kürzesten wur- zelformen sind, vgl. z. b. vídh-jati 3. praes., sup-tás part. perf. pass.; eben so z. b. uvâḱ von wurzel vaḱ (loqui), vgl. uk-tás; ijâǵ von wurz. jaǵ (sacrificare), vgl. iśt́ás, part. praet. pass. für *ig ta-s, vêd. wird aber noch z. b. vavâḱa gebildet. Wur- zeln mit kurzen vocalen an lautend widerholen nur disen z. b. wurzel i (ire), perfectst. ij-âj (mit langen vocalen oder mit i, u + 2 consonanten an lautende umschreiben das perfectum).
Der singular indicativi (einen anderen modus hat das sans- krit im perfectum nicht erhalten) hat die erste steigerung des wurzelvocals, z. b. wurz. tud (tundere), perfectst. tutôd; wurz. bhid (findere), perfectst. bibhêd; wurzel tan (extendere), tatân oder tatan; wurzel kar (facere), ḱakâr oder ḱakar, da im in- dischen a bereits als erste steigerung betrachtet wird (§. 6, anm., pg. 16); auß lautende vocale haben sowol erste als zweite steigerung. Im plur. und dual. activi und im ganzen medium fält die steigerung hinweg. Wurzeln, welche den wurzelvocal
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[554/0280]
Perfectstamm; Ind. urspr., Altind.
Indicativ Optativ
z. b. act. med. act. med.
sing. 1. vivâid-(m)a vivid-mai vivid-jâ-m vivid-jâ-ma
2. vivâid-ta vivid-sai vivid-jâ-s vivid-jâ-sa
3. vivâid-(t)a vivid-tai u. s. f. u. s. f.
plur. 1. vivid-masi vivid-madhai
2. vivid-tasi vivid-sdhvai
3. vivid-anti vivid-antai.
Altindisch. Von mereren an lautenden consonanten bleibt
in der reduplicationssilbe nur der erste, von aspiraten also
nur der erste bestandteil derselben, der momentane laut; nur
bei s + moment. cons. bleibt lezterer, nicht das s; gutturale
werden durch die entsprechenden palatalen ersezt, h wird wie
gh behandelt; z. b. also wurz. skand (scandere), perfectstamm
ḱaskand; hri (pudere), perfectst. ǵihrâi, wurzel stu (laudare),
perfectst. tuśt́âu u. s. f. Der wurzelvocal bleibt in der redu-
plicationssilbe unverändert; ja, va wird inlautend, im sans-
krit auch als wurzelanlaut, mit i, u redupliciert, z. b. wurzel
vjadh (ferire), perfectstamm vivjâdh; wurzel svap (dormire),
perfectst. suśvâp u. s. f., da vidh und sup die kürzesten wur-
zelformen sind, vgl. z. b. vídh-jati 3. praes., sup-tás part. perf.
pass.; eben so z. b. uvâḱ von wurzel vaḱ (loqui), vgl. uk-tás;
ijâǵ von wurz. jaǵ (sacrificare), vgl. iśt́ás, part. praet. pass.
für *ig ta-s, vêd. wird aber noch z. b. vavâḱa gebildet. Wur-
zeln mit kurzen vocalen an lautend widerholen nur disen z. b.
wurzel i (ire), perfectst. ij-âj (mit langen vocalen oder mit i,
u + 2 consonanten an lautende umschreiben das perfectum).
Der singular indicativi (einen anderen modus hat das sans-
krit im perfectum nicht erhalten) hat die erste steigerung des
wurzelvocals, z. b. wurz. tud (tundere), perfectst. tutôd; wurz.
bhid (findere), perfectst. bibhêd; wurzel tan (extendere), tatân
oder tatan; wurzel kar (facere), ḱakâr oder ḱakar, da im in-
dischen a bereits als erste steigerung betrachtet wird (§. 6,
anm., pg. 16); auß lautende vocale haben sowol erste als zweite
steigerung. Im plur. und dual. activi und im ganzen medium
fält die steigerung hinweg. Wurzeln, welche den wurzelvocal
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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische02_1862/280>, abgerufen am 24.11.2024.
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