Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verba. II. pers. dualis. III. pers. sing. II. person dualis.§. 274. Wir geben hier nur die form des suffixes in den einzelnen Altind. primär -thas (s. d. v. §.), z. b. bhara-thas; das Altbaktr. meines wißens nicht belegt. Griech. überall -ton, das sich zu altindisch -thas, oder Ital. und altirisch felt. Altbulgarisch. Aelteste form ist -te, z. b. veze-te (vehi- Litauisch überall -ta, z. b. veza-ta, von plur. -te nur Das gotische hat überall -ts, also auch hier one ver- III. person singularis. Indog. urspr. Die 3. sg. wird bezeichnet durch die de-§. 275. Verba. II. pers. dualis. III. pers. sing. II. person dualis.§. 274. Wir geben hier nur die form des suffixes in den einzelnen Altind. primär -thas (s. d. v. §.), z. b. bhára-thas; das Altbaktr. meines wißens nicht belegt. Griech. überall -τον, das sich zu altindisch -thas, oder Ital. und altirisch felt. Altbulgarisch. Aelteste form ist -te, z. b. veze-te (vehi- Litauisch überall -ta, z. b. véża-ta, von plur. -te nur Das gotische hat überall -ts, also auch hier one ver- III. person singularis. Indog. urspr. Die 3. sg. wird bezeichnet durch die de-§. 275. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0245" n="519"/> <fw place="top" type="header">Verba. II. pers. dualis. 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Verba. II. pers. dualis. III. pers. sing.
II. person dualis.
Wir geben hier nur die form des suffixes in den einzelnen
sprachen; das material reicht nicht auß, um mit sicherheit
eine vom plural (-tasi) verschidene form der ursprache zu er-
schließen.
Altind. primär -thas (s. d. v. §.), z. b. bhára-thas; das
perfect endet auf -athus, z. b. babhr-áthus, in welcher form doch
warscheinlich u als schwächung von a und das a von a-thus als
eine art hilfsvocal zu faßen ist. Secundär und imperativ -tam,
z. b. ábhara-tam imperfectum, bhára-tam imperativ; es scheint
vom suffixe nur -t übrig gebliben und dann jenes -am an ge-
treten zu sein, das sich öfters zeigt, one eine bestimt erken-
bare function zu haben (s. o. §. 265, pg. 490).
Altbaktr. meines wißens nicht belegt.
Griech. überall -τον, das sich zu altindisch -thas, oder
zu einem ursprünglichen -tasi wol eben so verhält, wie plur.
-μεν zu -mas, -masi (s. o. pag. 511).
Ital. und altirisch felt.
Altbulgarisch. Aelteste form ist -te, z. b. veze-te (vehi-
tis), was mit 2. plur. zusammen fält. Jünger sind die nach
analogie der declinationsendungen gebildeten formen -ta für das
mascul., tě für fem. u. neutr. z. b. veze-ta, veze-tě.
Litauisch überall -ta, z. b. véża-ta, von plur. -te nur
durch volleren vocal geschiden.
Das gotische hat überall -ts, also auch hier one ver-
schiebung des t, wie in der 2. sing., z. b. praes. indic. baíra-ts,
optat. baírai-ts, perf. indic. bêru-ts, opt. bêrei-ts; ts steht wol
zunächst für *-tas und diß als primäre form für *-tasi.
III. person singularis.
Indog. urspr. Die 3. sg. wird bezeichnet durch die de-
monstrative pronominalwurzel ta. Das perfectum muß noch die
volle endung -ta gehabt haben, von welcher aber in den vor
ligenden sprachen nur a gebliben ist, z. b. vivâida für *vivâid-ta
(als 1. pers. für vivâid-ma). Als primäre form ergibt sich für
die indogerm. ursprache mit sicherheit -ti auß ta geschwächt,
§. 275.
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