Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Comparativ. Suffix -jans. Litauisch. Es tritt nämlich das suffix -jans an den auf urspr. a auߧ. 232. Anm. Formen wie lizaj d. i. *ligej neben liguku (levis) weisen auf eine einst vorhandne form one suffix -uku, auf ein adjectiv *ligu, hin, das durch die abstracta ligo-ta, ligo-sti (levitas) erwi- sen ist u. s. f. Litauisch. Suffix des comparativs ist -esnja, nom. sg. Das adverbium des comparativs endet auf -jaus, der super- Comparativ. Suffix -jans. Litauisch. Es tritt nämlich das suffix -jans an den auf urspr. a auߧ. 232. Anm. Formen wie lĭžaj d. i. *lĭgĕj neben lĭgŭkŭ (levis) weisen auf eine einst vorhandne form one suffix -ŭkŭ, auf ein adjectiv *lĭgŭ, hin, das durch die abstracta lĭgo-ta, lĭgo-stĭ (levitas) erwi- sen ist u. s. f. Litauisch. Suffix des comparativs ist -êsnja, nom. sg. Das adverbium des comparativs endet auf -jaus, der super- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0113" n="387"/> <fw place="top" type="header">Comparativ. Suffix <hi rendition="#i">-jans</hi>. Litauisch.</fw><lb/> <p>Es tritt nämlich das suffix <hi rendition="#i">-jans</hi> an den auf urspr. <hi rendition="#i">a</hi> auß<note place="right">§. 232.</note><lb/> lautenden stamm des adjectivs und zwar wird in disem falle<lb/><hi rendition="#i">j</hi> zu <hi rendition="#i">ij</hi> gespalten, so daß eine endung urspr. <hi rendition="#i">a-ijans</hi> entsteht,<lb/><hi rendition="#i">aijans</hi> muß aber im slawischen zu <hi rendition="#i">ĕjŭs</hi> werden, <hi rendition="#i">ĕ</hi> ist ja ver-<lb/> treter von urspr. <hi rendition="#i">ai</hi> (§. 81. §. 88, 8); z. b. vom stamme <hi rendition="#i">silĭnŭ</hi><lb/> (fortis), grundf. 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Comparativ. Suffix -jans. Litauisch.
Es tritt nämlich das suffix -jans an den auf urspr. a auß
lautenden stamm des adjectivs und zwar wird in disem falle
j zu ij gespalten, so daß eine endung urspr. a-ijans entsteht,
aijans muß aber im slawischen zu ĕjŭs werden, ĕ ist ja ver-
treter von urspr. ai (§. 81. §. 88, 8); z. b. vom stamme silĭnŭ
(fortis), grundf. (nur in der endung sicher richtig) silina, com-
parativ im neutrum sing. silĭnĕje, grundform silĭna-ijas; nom.
sg. masc. silĭnĕj, grundform silina-ijans-s, (also bei diser volle-
ren form one den zusatz des pronomens ja); nom. sg. fem.
silĭnĕjši, d. i. *silĭnĕjŭsja, grundform *silina-ijas-jâ u. s. f. So
nom. sg. msc. gląbočaj, d. i. *glą-bokĕj (ča = kĕ §. 182, 3,
b) von gląbokŭ (profundus, vergleiche oben das ältere gląblij);
množaj, d. i. *mnogĕj (ža = gĕ §. 182, 3, b) von mnogŭ (mul-
tus) u. s. f.
§. 232.
Anm. Formen wie lĭžaj d. i. *lĭgĕj neben lĭgŭkŭ (levis) weisen
auf eine einst vorhandne form one suffix -ŭkŭ, auf ein adjectiv
*lĭgŭ, hin, das durch die abstracta lĭgo-ta, lĭgo-stĭ (levitas) erwi-
sen ist u. s. f.
Litauisch. Suffix des comparativs ist -êsnja, nom. sg.
masc. -êsni-s -fem. -êsnė. Höchst warscheinlich steht -ês für -ens
(§. 191, A, 2) und wäre also eigentlich -ęs zu schreiben, -ens
aber kann = jans sein (wie z. b. bú-sęs = bû-sjans, nom. sg.
partic. act. futuri); an dises -jans ist dann eine weiterbildung,
nämlich das suffix -nja, an getreten. Änliche weiterbildungen
älterer suffixa fanden wir ja bereits merere male. Vor -ęsnja
fallen die außlaute der adjectivstämme hinweg, wie vor -jans,
z. b. ger-ésnja zu géra (bonus); sald-ésnja zu saldù (suavis);
did-ésnja zu didja (nom. sg. msc. dìdi-s magnus) u. s. f.
Das adverbium des comparativs endet auf -jaus, der super-
lativ auf -jausja, (das adverbium dises superlativs, -jausei, ist
auf gewönliche art gebildet). Dise beiden formen sind offen-
bar im suffixe (trotz verschidener betonungsart) identisch; in
jenem -jaus des comparativs haben wir eine casusform mit ver-
lorenem außlaute zu sehen; z. b. ger-iaús adv. comparativi;
ger-iáusia-s, fem. ger-iáusia superlativ zu stamm gera (bonus);
saldżaús adv. comp., saldżáusia-s superl., d. i. *sald-jaús, *sald-
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