Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Comparativ. Suff. -jans. Ursprache, Altindisch. 3. Bildung des comparativs und des superlativs. Comparativ. 1. Suffix urspr. -jans. Dises suffix ist villeicht eine ver-§. 232. Indogerm. ursprache. Z. b. nav-jans zu nav-a (novus); Altindisch. Die alte form -jans ist als -jams im sans- Suffix -jams; z. b. vedisch nav-jams zu nava (novus); sanskrit Suffix -eijams; z. b. var-eijams (melior) zu var-a (eximius) und 25*
Comparativ. Suff. -jans. Ursprache, Altindisch. 3. Bildung des comparativs und des superlativs. Comparativ. 1. Suffix urspr. -jans. Dises suffix ist villeicht eine ver-§. 232. Indogerm. ursprache. Z. b. nav-jans zu nav-a (novus); Altindisch. Die alte form -jans ist als -jaṁs im sans- Suffix -jaṁs; z. b. vêdisch náv-jaṁs zu náva (novus); sanskrit Suffix -îjaṁs; z. b. vár-îjaṁs (melior) zu vár-a (eximius) und 25*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0109" n="383"/> <fw place="top" type="header">Comparativ. Suff. <hi rendition="#i">-jans</hi>. Ursprache, Altindisch.</fw><lb/> <div n="3"> <head>3. Bildung des comparativs und des superlativs.</head><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Comparativ</hi>.</head><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">Suffix urspr</hi>. <hi rendition="#i">-<hi rendition="#g">jans</hi></hi>. Dises suffix ist villeicht eine ver-<note place="right">§. 232.</note><lb/> änderung eines noch älteren <hi rendition="#i">-jant</hi> und mit den suffixen <hi rendition="#i">-ant,<lb/> -mant, -vant</hi> (§. 215. 216) verwant; wir sehen auch in disen suf-<lb/> fixen <hi rendition="#i">t</hi> häufig in <hi rendition="#i">s</hi> über gehen, und diß scheint bei <hi rendition="#i">-jans</hi> bereits<lb/> in der ursprache ein getreten zu sein, da nirgend ein *<hi rendition="#i">jant</hi><lb/> mer erscheint (z. b. altind. <hi rendition="#i">vidvád-bhis</hi> aber <hi rendition="#i">jávîjô-bhis</hi> d. i.<lb/> *<hi rendition="#i">javîjas-bhis)</hi>. Das suffix ist primär, es tritt an den wurzel-<lb/> außlaut unmittelbar an. Der gebrauch des selben ist, wie der<lb/> der meisten primären suffixe auf gewisse wurzeln beschränkt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Indogerm. ursprache</hi>. Z. b. <hi rendition="#i">nav-jans</hi> zu <hi rendition="#i">nav-a</hi> (novus);<lb/><hi rendition="#i">magh-jans</hi> zu <hi rendition="#i">magh-ant</hi> oder villeicht auch <hi rendition="#i">magh-ara</hi> (magnus);<lb/><hi rendition="#i">svâd-jans</hi> zu <hi rendition="#i">svâd-u</hi> (dulcis); <hi rendition="#i">âk-jans</hi> zu <hi rendition="#i">âk-u</hi> (velox) u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altindisch</hi>. Die alte form <hi rendition="#i">-jans</hi> ist als <hi rendition="#i">-jaṁs</hi> im sans-<lb/> krit nur nach vocalen erhalten, in der älteren sprache aber<lb/> auch nach consonanten, in welchem falle das sanskrit anstatt<lb/><hi rendition="#i">-jaṁs</hi> die form <hi rendition="#i">-îjaṁs</hi> mit spaltung des <hi rendition="#i">j</hi> zu <hi rendition="#i">ij</hi> (§. 15, b) und<lb/> denung des kurzen vocals vor <hi rendition="#i">j</hi> (§. 15, a) ein treten läßt.</p><lb/> <p>Suffix <hi rendition="#i">-jaṁs;</hi> z. b. vêdisch <hi rendition="#i">náv-jaṁs</hi> zu <hi rendition="#i">náva</hi> (novus); sanskrit<lb/><hi rendition="#i">bhû́-jaṁs</hi> zu <hi rendition="#i">bhû́-ri</hi> (multus); <hi rendition="#i">ǵjấ-jaṁs</hi> (senior), von wurz.<lb/><hi rendition="#i">ǵja</hi> (senescere), ein positiv ist ungebräuchlich; <hi rendition="#i">sthếjaṁs</hi> d.<lb/> i. *<hi rendition="#i">stha-ijaṁs</hi> oder *<hi rendition="#i">sthâ-ijaṁs,</hi> zu <hi rendition="#i">sthirá</hi> für *<hi rendition="#i">sthara</hi> (§. 7),<lb/> von wurz. <hi rendition="#i">stha</hi> (stare); <hi rendition="#i">sphếjaṁs,</hi> d. i. *<hi rendition="#i">spha-ijaṁs,</hi> zu <hi rendition="#i">sphi-rá</hi><lb/> für *<hi rendition="#i">sphara</hi> (tumidus) von wurzel <hi rendition="#i">spha</hi> (crescere, intumes-<lb/> cere); <hi rendition="#i">prế-jaṁs</hi> zu <hi rendition="#i">prij-á</hi> (carus) mit steigerung der wurzel<lb/> (oder villeicht von einer älteren wurzelform <hi rendition="#i">pra</hi>) u. a.</p><lb/> <p>Suffix <hi rendition="#i">-îjaṁs;</hi> z. b. <hi rendition="#i">vár-îjaṁs</hi> (melior) zu <hi rendition="#i">vár-a</hi> (eximius) und<lb/><hi rendition="#i">urú</hi> für *<hi rendition="#i">varú</hi> (latus, amplus); <hi rendition="#i">drấgh-îjaṁs</hi> zu <hi rendition="#i">dîrghá</hi> (longus)<lb/> für *<hi rendition="#i">dargh-a</hi> (§. 8), von wurzel *<hi rendition="#i">dargh (darh</hi>)<hi rendition="#i">, * dragh</hi> und<lb/> so merere adj., die mit suffix <hi rendition="#i">a</hi> gebildet sind; <hi rendition="#i">gár-îjaṁs</hi> zu<lb/><hi rendition="#i">gur-ú</hi> (gravis) für *<hi rendition="#i">garu</hi> (§. 7), wie dises von der wurzel <hi rendition="#i">gar;<lb/> lágh-îjaṁs</hi> zu <hi rendition="#i">lagh-ú</hi> (levis); <hi rendition="#i">ấç-îjaṁs</hi> vêd. zu <hi rendition="#i">âç-ú</hi> (velox) und<lb/> so merere zu adjectiven mit dem suffixe <hi rendition="#i">u</hi> gebildet; <hi rendition="#i">kśốd-îjaṁs</hi><lb/> zu <hi rendition="#i">kśud-rá</hi> (exiguus), von wurz. <hi rendition="#i">kśud</hi> mit steigerung; <hi rendition="#i">jáv-îjaṁs</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">25*</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0109]
Comparativ. Suff. -jans. Ursprache, Altindisch.
3. Bildung des comparativs und des superlativs.
Comparativ.
1. Suffix urspr. -jans. Dises suffix ist villeicht eine ver-
änderung eines noch älteren -jant und mit den suffixen -ant,
-mant, -vant (§. 215. 216) verwant; wir sehen auch in disen suf-
fixen t häufig in s über gehen, und diß scheint bei -jans bereits
in der ursprache ein getreten zu sein, da nirgend ein *jant
mer erscheint (z. b. altind. vidvád-bhis aber jávîjô-bhis d. i.
*javîjas-bhis). Das suffix ist primär, es tritt an den wurzel-
außlaut unmittelbar an. Der gebrauch des selben ist, wie der
der meisten primären suffixe auf gewisse wurzeln beschränkt.
§. 232.
Indogerm. ursprache. Z. b. nav-jans zu nav-a (novus);
magh-jans zu magh-ant oder villeicht auch magh-ara (magnus);
svâd-jans zu svâd-u (dulcis); âk-jans zu âk-u (velox) u. s. f.
Altindisch. Die alte form -jans ist als -jaṁs im sans-
krit nur nach vocalen erhalten, in der älteren sprache aber
auch nach consonanten, in welchem falle das sanskrit anstatt
-jaṁs die form -îjaṁs mit spaltung des j zu ij (§. 15, b) und
denung des kurzen vocals vor j (§. 15, a) ein treten läßt.
Suffix -jaṁs; z. b. vêdisch náv-jaṁs zu náva (novus); sanskrit
bhû́-jaṁs zu bhû́-ri (multus); ǵjấ-jaṁs (senior), von wurz.
ǵja (senescere), ein positiv ist ungebräuchlich; sthếjaṁs d.
i. *stha-ijaṁs oder *sthâ-ijaṁs, zu sthirá für *sthara (§. 7),
von wurz. stha (stare); sphếjaṁs, d. i. *spha-ijaṁs, zu sphi-rá
für *sphara (tumidus) von wurzel spha (crescere, intumes-
cere); prế-jaṁs zu prij-á (carus) mit steigerung der wurzel
(oder villeicht von einer älteren wurzelform pra) u. a.
Suffix -îjaṁs; z. b. vár-îjaṁs (melior) zu vár-a (eximius) und
urú für *varú (latus, amplus); drấgh-îjaṁs zu dîrghá (longus)
für *dargh-a (§. 8), von wurzel *dargh (darh), * dragh und
so merere adj., die mit suffix a gebildet sind; gár-îjaṁs zu
gur-ú (gravis) für *garu (§. 7), wie dises von der wurzel gar;
lágh-îjaṁs zu lagh-ú (levis); ấç-îjaṁs vêd. zu âç-ú (velox) und
so merere zu adjectiven mit dem suffixe u gebildet; kśốd-îjaṁs
zu kśud-rá (exiguus), von wurz. kśud mit steigerung; jáv-îjaṁs
25*
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |