Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Gotisch. Consonanten. §. 195.Consonanten des gotischen *). Die übersicht der gotischen consonanten gibt §. 102. In der deutschen grundsprache, welcher das gotische in
Nach s bleiben die tenues unverändert; auch scheint eine Die gutturalen nemen gerne, wie im lateinischen, die spi- Die consonantischen dauerlaute der indogermanischen ur- *) Wärend des druckes erschin: Leo Meyer, die Kehllaute der go-
thischen Sprache in ihrem Verhältniss zu denen des Altindischen, Grie- chischen und Lateinischen. Aus dem in einiger Zeit erscheinenden Werke 'Die gothische Sprache. Ihre Lautgestaltung, insbesondre im Verhältniss zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. Als Grundlage einer Geschichte der deutschen Sprache' in Benfeys Orient und Occident I, pg. 514 -- 530 (Fortsetzung folgt). Dise abhandlung Leo Meyers konte hier nicht mer benuzt werden. Gotisch. Consonanten. §. 195.Consonanten des gotischen *). Die übersicht der gotischen consonanten gibt §. 102. In der deutschen grundsprache, welcher das gotische in
Nach s bleiben die tenues unverändert; auch scheint eine Die gutturalen nemen gerne, wie im lateinischen, die spi- Die consonantischen dauerlaute der indogermanischen ur- *) Wärend des druckes erschin: Leo Meyer, die Kehllaute der go-
thischen Sprache in ihrem Verhältniss zu denen des Altindischen, Grie- chischen und Lateinischen. Aus dem in einiger Zeit erscheinenden Werke ‘Die gothische Sprache. Ihre Lautgestaltung, insbesondre im Verhältniss zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. Als Grundlage einer Geschichte der deutschen Sprache’ in Benfeys Orient und Occident I, pg. 514 — 530 (Fortsetzung folgt). Dise abhandlung Leo Meyers konte hier nicht mer benuzt werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0282" n="268"/> <fw place="top" type="header">Gotisch. Consonanten.</fw> <note place="left">§. 195.</note> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head>Consonanten des gotischen <note place="foot" n="*)">Wärend des druckes erschin: <hi rendition="#g">Leo Meyer</hi>, die Kehllaute der go-<lb/> thischen Sprache in ihrem Verhältniss zu denen des Altindischen, Grie-<lb/> chischen und Lateinischen. Aus dem in einiger Zeit erscheinenden Werke<lb/> ‘Die gothische Sprache. Ihre Lautgestaltung, insbesondre im Verhältniss<lb/> zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. Als Grundlage einer<lb/> Geschichte der deutschen Sprache’ in <hi rendition="#g">Benfeys</hi> Orient und Occident I,<lb/> pg. 514 — 530 (Fortsetzung folgt). Dise abhandlung <hi rendition="#g">Leo Meyers</hi> konte<lb/> hier nicht mer benuzt werden.</note>.</head><lb/> <p>Die übersicht der gotischen consonanten gibt §. 102.</p><lb/> <p>In der deutschen grundsprache, welcher das gotische in<lb/> seinen consonanten im wesentlichen treu gebliben ist, wurden<lb/> die ursprünglichen momentanen stummen consonanten (die so<lb/> genanten tenues) durch die stummen aspiraten, die ursprüng-<lb/> lichen tönenden aspiraten durch die tönenden nicht aspirierten,<lb/> die ursprünglichen tönenden nicht aspirierten (die mediae) durch<lb/> die stummen nicht aspirierten (die tenues) ersezt (lautverschie-<lb/> bung). Bald jedoch traten für <hi rendition="#i">kh</hi> und <hi rendition="#i">ph</hi> die unursprünglichen<lb/> spiranten <hi rendition="#i">h</hi> und <hi rendition="#i">f</hi> ein; auch findet sich merfach anstatt der<lb/> aspirata der tönende nicht aspirierte consonant (die media;<lb/> also <hi rendition="#i">g, d</hi>, <hi rendition="#i">b</hi> = urspr. <hi rendition="#i">k, t</hi>, <hi rendition="#i">p)</hi>. Die lautentsprechungen zwi-<lb/> schen der indogermanischen ursprache und der deutschen grund-<lb/> sprache sind demnach folgende:</p><lb/> <table> <row> <cell>ind. urspr.</cell> <cell>dtsch. grndspr.</cell> <cell>ind. urspr.</cell> <cell>dtsch. grndspr.</cell> <cell>ind. urspr.</cell> <cell>dtsch. grndspr.</cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#i">k</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">kh (h)</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">g</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">k</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">gh</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">g</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#i">t</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">th</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">d</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">t</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">dh</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">d</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#i">p</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">ph (f)</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">b</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">p</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">bh</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">b</hi> </cell> </row><lb/> </table> <p>Nach <hi rendition="#i">s</hi> bleiben die tenues unverändert; auch scheint eine<lb/> wurzelschließende aspirata an lautende media zu schützen. Ver-<lb/> einzelte störungen des lautverschiebungsgesetzes finden sich one<lb/> ersichtliche veranlaßung.</p><lb/> <p>Die gutturalen nemen gerne, wie im lateinischen, die spi-<lb/> rans <hi rendition="#i">v</hi> hinter sich.</p><lb/> <p>Die consonantischen dauerlaute der indogermanischen ur-<lb/> sprache bleiben auch im deutschen unverändert (bis auf <hi rendition="#i">l</hi>, das,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [268/0282]
Gotisch. Consonanten.
Consonanten des gotischen *).
Die übersicht der gotischen consonanten gibt §. 102.
In der deutschen grundsprache, welcher das gotische in
seinen consonanten im wesentlichen treu gebliben ist, wurden
die ursprünglichen momentanen stummen consonanten (die so
genanten tenues) durch die stummen aspiraten, die ursprüng-
lichen tönenden aspiraten durch die tönenden nicht aspirierten,
die ursprünglichen tönenden nicht aspirierten (die mediae) durch
die stummen nicht aspirierten (die tenues) ersezt (lautverschie-
bung). Bald jedoch traten für kh und ph die unursprünglichen
spiranten h und f ein; auch findet sich merfach anstatt der
aspirata der tönende nicht aspirierte consonant (die media;
also g, d, b = urspr. k, t, p). Die lautentsprechungen zwi-
schen der indogermanischen ursprache und der deutschen grund-
sprache sind demnach folgende:
ind. urspr. dtsch. grndspr. ind. urspr. dtsch. grndspr. ind. urspr. dtsch. grndspr.
k kh (h) g k gh g
t th d t dh d
p ph (f) b p bh b
Nach s bleiben die tenues unverändert; auch scheint eine
wurzelschließende aspirata an lautende media zu schützen. Ver-
einzelte störungen des lautverschiebungsgesetzes finden sich one
ersichtliche veranlaßung.
Die gutturalen nemen gerne, wie im lateinischen, die spi-
rans v hinter sich.
Die consonantischen dauerlaute der indogermanischen ur-
sprache bleiben auch im deutschen unverändert (bis auf l, das,
*) Wärend des druckes erschin: Leo Meyer, die Kehllaute der go-
thischen Sprache in ihrem Verhältniss zu denen des Altindischen, Grie-
chischen und Lateinischen. Aus dem in einiger Zeit erscheinenden Werke
‘Die gothische Sprache. Ihre Lautgestaltung, insbesondre im Verhältniss
zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. Als Grundlage einer
Geschichte der deutschen Sprache’ in Benfeys Orient und Occident I,
pg. 514 — 530 (Fortsetzung folgt). Dise abhandlung Leo Meyers konte
hier nicht mer benuzt werden.
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