Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Litauisch. Consonanten. k, sz. verdoppelt; auch hier sind die nasale der verflüchtigung außgesezt, doch weniger häufig als im slawischen; auch im li- tauischen findet beim zusammenstoß von dentalen dissimilation statt; auch hier geht j mit den vorher gehenden consonanten eine enge verbindung ein, doch nur bei t und d eine den ur- sprünglichen consonanten wesentlich verändernde u. s. f. Der außlaut duldet consonanten, meist sind es freilich Im folgenden setzen wir, so vil als möglich, das litauische Ursprüngl. momentane stumme nicht aspirierte§. 185. consonanten. 1. Urspr. k = lit. k, sz, p. Lit. k = urspr. k, z. b. ka-s nom. sg. msc. pron. interr. Lit. sz = urspr. k, slaw. s; wurz. szlu = slaw. slu urspr. Litauisch. Consonanten. k, sz. verdoppelt; auch hier sind die nasale der verflüchtigung außgesezt, doch weniger häufig als im slawischen; auch im li- tauischen findet beim zusammenstoß von dentalen dissimilation statt; auch hier geht j mit den vorher gehenden consonanten eine enge verbindung ein, doch nur bei t und d eine den ur- sprünglichen consonanten wesentlich verändernde u. s. f. Der außlaut duldet consonanten, meist sind es freilich Im folgenden setzen wir, so vil als möglich, das litauische Ursprüngl. momentane stumme nicht aspirierte§. 185. consonanten. 1. Urspr. k = lit. k, sz, p. Lit. k = urspr. k, z. b. kà-s nom. sg. msc. pron. interr. Lit. sz = urspr. k, slaw. s; wurz. szlu = slaw. slu urspr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0269" n="255"/><fw place="top" type="header">Litauisch. 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Litauisch. Consonanten. k, sz.
verdoppelt; auch hier sind die nasale der verflüchtigung auß
gesezt, doch weniger häufig als im slawischen; auch im li-
tauischen findet beim zusammenstoß von dentalen dissimilation
statt; auch hier geht j mit den vorher gehenden consonanten
eine enge verbindung ein, doch nur bei t und d eine den ur-
sprünglichen consonanten wesentlich verändernde u. s. f.
Der außlaut duldet consonanten, meist sind es freilich
solche, die erst durch abfall von vocalen in den außlaut ka-
men, doch ist das ursprünglich auß lautende s erhalten, was
der sprache ein altertümliches gepräge verleiht; auß lautende
nasale schwinden, werden aber in der schrift noch bezeichnet.
Die im slawischen so stark hervor tretende neigung, vocalischen
anlaut mit consonantenvorschlag zu bekleiden, ist, besonders in
mundarten, auch im litauischen bemerklich.
Im folgenden setzen wir, so vil als möglich, das litauische
stäts in vergleichung mit dem slawischen, um übereinstimmung
und unterschid diser so nahe verwanten sprachen zur anschauung
zu bringen.
Ursprüngl. momentane stumme nicht aspirierte
consonanten.
1. Urspr. k = lit. k, sz, p.
Lit. k = urspr. k, z. b. kà-s nom. sg. msc. pron. interr.
= slaw. kŭ urspr. ka-s; keturì (quatuor), vergl. slaw. četyrije
urspr. katvâras; kirm-ėlė́ (vermis), vgl. slaw. črŭvĭ urspr. kar-
mi-s; wurz. klu-s, in klaus-ýti (audire), kláus-ti (interrogare),
= slaw. slu-ch, deutsch hlu-s, weiterbildung von urspr. kru
(audire); ak-ìs (oculus) = urspr. ak-is, vgl. slaw. oko; ak-mů́
stamm ak-men (lapis), vgl. slaw. kamy, stamm ka-men, urspr.
stamm ak-man, vgl. altind. áç-man; vìlka-s (lupus) = slaw.
vlŭkŭ urspr. varka-s, altind. vŕka-s; klýk-ti (clamare) slaw.
krik-nąti, klik-nąti, vgl. altind kruç u. s. f.
Lit. sz = urspr. k, slaw. s; wurz. szlu = slaw. slu urspr.
kru (audire) in szlovė́ (honor) u. a., wenn diß nicht etwa das
entlente slawische slava (gloria) ist, vgl. oben die wurzel klus
gegenüber dem slaw. sluch; szirdì-s (cor) vgl. slaw. srŭdĭ-ce,
stamm urspr. kard; szìmta-s (centum) vgl. slaw. sŭto urspr.
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