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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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ewig ihr Freund seyn. Was sie ihm
gab und für ihn fühlte, nannte er
Zärtlichkeit, Erinnerung, Hingabe
und Hoffnung.

Indessen floß die Zeit und die
Freude wuchs. Julius fand in Lu-
cindens Armen seine Jugend wieder.
Die üppige Ausbildung ihres schönen
Wuchses war für die Wuth seiner
Liebe und seiner Sinne reizender,
wie der frische Reiz der Brüste und
der Spiegel eines jungfräulichen Lei-
bes. Die hinreißende Kraft und
Wärme ihrer Umschließung war mehr
als mädchenhaft; sie hatte einen An-
hauch von Begeisterung und Tiefe,
den nur eine Mutter haben kann.
Wenn er sie im Zauberschein einer
milden Dämmerung hingegossen sah,

ewig ihr Freund ſeyn. Was ſie ihm
gab und für ihn fühlte, nannte er
Zärtlichkeit, Erinnerung, Hingabe
und Hoffnung.

Indeſſen floß die Zeit und die
Freude wuchs. Julius fand in Lu-
cindens Armen ſeine Jugend wieder.
Die üppige Ausbildung ihres ſchönen
Wuchſes war für die Wuth ſeiner
Liebe und ſeiner Sinne reizender,
wie der friſche Reiz der Brüſte und
der Spiegel eines jungfräulichen Lei-
bes. Die hinreißende Kraft und
Wärme ihrer Umſchließung war mehr
als mädchenhaft; ſie hatte einen An-
hauch von Begeiſterung und Tiefe,
den nur eine Mutter haben kann.
Wenn er ſie im Zauberſchein einer
milden Dämmerung hingegoſſen ſah,

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[199/0204] ewig ihr Freund ſeyn. Was ſie ihm gab und für ihn fühlte, nannte er Zärtlichkeit, Erinnerung, Hingabe und Hoffnung. Indeſſen floß die Zeit und die Freude wuchs. Julius fand in Lu- cindens Armen ſeine Jugend wieder. Die üppige Ausbildung ihres ſchönen Wuchſes war für die Wuth ſeiner Liebe und ſeiner Sinne reizender, wie der friſche Reiz der Brüſte und der Spiegel eines jungfräulichen Lei- bes. Die hinreißende Kraft und Wärme ihrer Umſchließung war mehr als mädchenhaft; ſie hatte einen An- hauch von Begeiſterung und Tiefe, den nur eine Mutter haben kann. Wenn er ſie im Zauberſchein einer milden Dämmerung hingegoſſen ſah,

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/204>, abgerufen am 25.11.2024.