Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.breite silberhelle Strom in großen breite ſilberhelle Strom in großen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0016" n="11"/> breite ſilberhelle Strom in großen<lb/> Schwüngen und Bogen, bis er und<lb/> die Fantaſie des Liebenden, die ſich<lb/> gleich dem Schwane auf ihm wiegte,<lb/> in die Ferne hinziehen und ſich in<lb/> das Unermeßliche langſam verlieren.<lb/> Den Hain und ſein ſüdliches Colorit<lb/> verdankt meine Viſion wahrſcheinlich<lb/> dem großen Blumenhaufen hier ne-<lb/> ben mir, unter denen ſich eine be-<lb/> trächtliche Anzahl von Orangen be-<lb/> findet. Alles übrige läßt ſich leicht<lb/> aus der Pſychologie erklären. Es<lb/> war Illuſion, liebe Freundin, alles<lb/> Illuſion, außer daß ich vorhin am<lb/> Fenſter ſtand und nichts that, und<lb/> daß ich jetzt hier ſitze und etwas<lb/> thue, was auch nur wenig mehr<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0016]
breite ſilberhelle Strom in großen
Schwüngen und Bogen, bis er und
die Fantaſie des Liebenden, die ſich
gleich dem Schwane auf ihm wiegte,
in die Ferne hinziehen und ſich in
das Unermeßliche langſam verlieren.
Den Hain und ſein ſüdliches Colorit
verdankt meine Viſion wahrſcheinlich
dem großen Blumenhaufen hier ne-
ben mir, unter denen ſich eine be-
trächtliche Anzahl von Orangen be-
findet. Alles übrige läßt ſich leicht
aus der Pſychologie erklären. Es
war Illuſion, liebe Freundin, alles
Illuſion, außer daß ich vorhin am
Fenſter ſtand und nichts that, und
daß ich jetzt hier ſitze und etwas
thue, was auch nur wenig mehr
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/16>, abgerufen am 16.02.2025. |