Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.und befand sich zu wohl bey ihrer und befand ſich zu wohl bey ihrer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0154" n="149"/> und befand ſich zu wohl bey ihrer<lb/> Lebensart. Auch traute ſie allen<lb/> Schmeicheleien nicht und blieb feſt<lb/> überzeugt, ſie würde es mit aller<lb/> Noth und Arbeit in der Kunſt zu<lb/> nichts Ordentlichem bringen. Lobte<lb/> man ihren Geſchmack und ihr Zim-<lb/> mer, in welches ſie nur ſelten aus-<lb/> erwählte Lieblinge führte, ſo rühmte<lb/> ſie dagegen auf eine komiſche Weiſe<lb/> zuerſt das gute alte Schickſal, die<lb/> ſchlaue Liſette und dann die Eng-<lb/> länder und Holländer als die beſten<lb/> Nazionen unter allen, die ſie kenne;<lb/> weil die volle Caſſe einiger Neulinge<lb/> von dieſer Sorte zuerſt einen guten<lb/> Grund zu ihrer reichlichen Einrich-<lb/> tung gelegt hatte. Überhaupt freute<lb/> ſie ſich ſehr damit, wenn ſie jeman-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0154]
und befand ſich zu wohl bey ihrer
Lebensart. Auch traute ſie allen
Schmeicheleien nicht und blieb feſt
überzeugt, ſie würde es mit aller
Noth und Arbeit in der Kunſt zu
nichts Ordentlichem bringen. Lobte
man ihren Geſchmack und ihr Zim-
mer, in welches ſie nur ſelten aus-
erwählte Lieblinge führte, ſo rühmte
ſie dagegen auf eine komiſche Weiſe
zuerſt das gute alte Schickſal, die
ſchlaue Liſette und dann die Eng-
länder und Holländer als die beſten
Nazionen unter allen, die ſie kenne;
weil die volle Caſſe einiger Neulinge
von dieſer Sorte zuerſt einen guten
Grund zu ihrer reichlichen Einrich-
tung gelegt hatte. Überhaupt freute
ſie ſich ſehr damit, wenn ſie jeman-
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