Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.zurückgehen. Lieber gebe ich dir noch zurückgehen. Lieber gebe ich dir noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0103" n="98"/> zurückgehen. Lieber gebe ich dir noch<lb/> einen Kuß und laufe voran. — O<lb/> fliehen Sie nicht ſo ſchnell Lucinde,<lb/> die Moral wird Sie doch nicht ein-<lb/> holen. Du wirſt fallen, Liebe! —<lb/> Ich habe dich nicht länger warten<lb/> laſſen wollen. Nun ſind wir ja da.<lb/> Und du biſt auch eilig. — Und du<lb/> ſehr gehorſam. Aber jetzt iſt nicht<lb/> Zeit zu ſtreiten. — Ruhig, ruhig! —<lb/> Siehſt du, hier kannſt du weichlich<lb/> ruhn und wie es recht iſt. Nun wenn<lb/> du diesmal nicht... ſo haſt du gar<lb/> keine Entſchuldigung. — Wirſt du<lb/> nicht wenigſtens erſt den Vorhang<lb/> niederlaſſen? — Du haſt Recht, die<lb/> Beleuchtung wird ſo viel reizender.<lb/> Wie ſchön glänzt dieſe weiße Hüf-<lb/> te in dem rothen Schein!.... Warum<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0103]
zurückgehen. Lieber gebe ich dir noch
einen Kuß und laufe voran. — O
fliehen Sie nicht ſo ſchnell Lucinde,
die Moral wird Sie doch nicht ein-
holen. Du wirſt fallen, Liebe! —
Ich habe dich nicht länger warten
laſſen wollen. Nun ſind wir ja da.
Und du biſt auch eilig. — Und du
ſehr gehorſam. Aber jetzt iſt nicht
Zeit zu ſtreiten. — Ruhig, ruhig! —
Siehſt du, hier kannſt du weichlich
ruhn und wie es recht iſt. Nun wenn
du diesmal nicht... ſo haſt du gar
keine Entſchuldigung. — Wirſt du
nicht wenigſtens erſt den Vorhang
niederlaſſen? — Du haſt Recht, die
Beleuchtung wird ſo viel reizender.
Wie ſchön glänzt dieſe weiße Hüf-
te in dem rothen Schein!.... Warum
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