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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Der himmlischen Gespielinnen erste, die Menoka
genannt,
Stieg vom Himmel zur Erd' herab, empfing vom
Visvomitro mich.
An des Schneegebürgs Seite gebahr mich dann
die himmlische,
Und mich verlassend dort ging sie böse, wie einer
andern Kind.
Welch' ein Verbrechen wohl hab' ich im vor'gen
Leben einst verübt,
Daß von den Mein'gen verlassen ich als Kind
ward, und jetzt von dir.
Wie dir's gefällt, verlassen denn will ich zu mei-
ner Hütte gehn;
Den Knaben aber verlassen darfst du nicht, der
dein eigen ist.

Der himmliſchen Geſpielinnen erſte, die Menoka
genannt,
Stieg vom Himmel zur Erd’ herab, empfing vom
Viſvomitro mich.
An des Schneegebürgs Seite gebahr mich dann
die himmliſche,
Und mich verlaſſend dort ging ſie böſe, wie einer
andern Kind.
Welch’ ein Verbrechen wohl hab’ ich im vor’gen
Leben einſt verübt,
Daß von den Mein’gen verlaſſen ich als Kind
ward, und jetzt von dir.
Wie dir’s gefällt, verlaſſen denn will ich zu mei-
ner Hütte gehn;
Den Knaben aber verlaſſen darfſt du nicht, der
dein eigen iſt.

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[324/0343] Der himmliſchen Geſpielinnen erſte, die Menoka genannt, Stieg vom Himmel zur Erd’ herab, empfing vom Viſvomitro mich. An des Schneegebürgs Seite gebahr mich dann die himmliſche, Und mich verlaſſend dort ging ſie böſe, wie einer andern Kind. Welch’ ein Verbrechen wohl hab’ ich im vor’gen Leben einſt verübt, Daß von den Mein’gen verlaſſen ich als Kind ward, und jetzt von dir. Wie dir’s gefällt, verlaſſen denn will ich zu mei- ner Hütte gehn; Den Knaben aber verlaſſen darfſt du nicht, der dein eigen iſt.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/343>, abgerufen am 05.05.2024.