Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.mit der indischen im nächsten Grade der Ver- Im Lateinischen und nächstdem im Deut- Oft treffen auch die an sich ziemlich ent- mit der indiſchen im naͤchſten Grade der Ver- Im Lateiniſchen und naͤchſtdem im Deut- Oft treffen auch die an ſich ziemlich ent- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="15"/> mit der indiſchen im naͤchſten Grade der Ver-<lb/> wandtſchaft ſtehen, liebt die ſchallnachbildenden<lb/> oder doch mit dem Schall ſpielenden Worte ſo<lb/> ſehr als dieſe.</p><lb/> <p>Im Lateiniſchen und naͤchſtdem im Deut-<lb/> ſchen und Griechiſchen leiden die indiſchen Worte<lb/> ungleich weniger Veraͤnderung. Doch zeigt auch<lb/> hier oft die unmittelbare Vergleichung, daß die<lb/> indiſche Form die aͤltere ſei. Aus <hi rendition="#g">rōktoh</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">rōhitoh</hi> kann wohl <hi rendition="#g">roth,</hi> aus <hi rendition="#g">Schle-<lb/> ſhmo — Schleim,</hi> aus <hi rendition="#g">vohulon — viel</hi><lb/> werden, da die Worte wie das Gepraͤge des<lb/> Geldes im Gebrauch und Umlauf ſich leicht ab-<lb/> ſchleifen und verwiſchen, aber nicht umgekehrt.</p><lb/> <p>Oft treffen auch die an ſich ziemlich ent-<lb/> fernten Formen der abgeleiteten Sprachen in dem<lb/> indiſchen Worte, wie in ihrer gemeinſchaftlichen<lb/> Wurzel zuſammen. Aus <hi rendition="#g">putroh</hi> (dem das<lb/> celtiſche <hi rendition="#aq">potr</hi> am treuſten geblieben iſt) kann<lb/> eben ſo leicht <hi rendition="#aq">puer</hi> als <gap unit="chars"/> werden; aus<lb/><hi rendition="#g">ſvedoh</hi> wird <hi rendition="#g">Schweiß</hi> nach der niederdeut-<lb/> ſchen Ausſprache eben ſo gut abgeleitet als <hi rendition="#aq">ſudor;</hi><lb/> in <hi rendition="#g">noroh</hi> trift das perſiſche <gap unit="chars"/> und das griechi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0034]
mit der indiſchen im naͤchſten Grade der Ver-
wandtſchaft ſtehen, liebt die ſchallnachbildenden
oder doch mit dem Schall ſpielenden Worte ſo
ſehr als dieſe.
Im Lateiniſchen und naͤchſtdem im Deut-
ſchen und Griechiſchen leiden die indiſchen Worte
ungleich weniger Veraͤnderung. Doch zeigt auch
hier oft die unmittelbare Vergleichung, daß die
indiſche Form die aͤltere ſei. Aus rōktoh
oder rōhitoh kann wohl roth, aus Schle-
ſhmo — Schleim, aus vohulon — viel
werden, da die Worte wie das Gepraͤge des
Geldes im Gebrauch und Umlauf ſich leicht ab-
ſchleifen und verwiſchen, aber nicht umgekehrt.
Oft treffen auch die an ſich ziemlich ent-
fernten Formen der abgeleiteten Sprachen in dem
indiſchen Worte, wie in ihrer gemeinſchaftlichen
Wurzel zuſammen. Aus putroh (dem das
celtiſche potr am treuſten geblieben iſt) kann
eben ſo leicht puer als _ werden; aus
ſvedoh wird Schweiß nach der niederdeut-
ſchen Ausſprache eben ſo gut abgeleitet als ſudor;
in noroh trift das perſiſche _ und das griechi-
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