Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

viele andre, die bei genauer Untersuchung wohl
nicht zweifelhaft scheinen dürften, doch aber nicht
so unmittelbar einleuchtend sind als die eben an-
geführten.

Die indischen Worte, welche sich im Persi-
schen wiederfinden, sind dem eigenthümlichen
Charakter dieser Sprache gemäß am stärksten ab-
gekürzt, und nur selten ganz unverletzt erhalten
wie rojo -- der Glanz, glänzend -- in
[ - Zeichen fehlt]. Nicht nur fällt die Endung meistens
weg und wird das zweisylbige Wort dadurch ein-
sylbig wie apoh -- Wasser [ - Zeichen fehlt], ospoh --
das Roß [ - Zeichen fehlt], bhishmoh oder bhimoh --
Schrecken -- [ - Zeichen fehlt], shiroh -- das Haupt --
[ - Zeichen fehlt]; shakhoh -- ein Zweig -- [ - Zeichen fehlt], ka-
moh
-- Begierde -- [ - Zeichen fehlt]. Es gehen oft
noch wesentlichere Bestandtheile verlohren wie
[ - Zeichen fehlt] der Fuß -- von podo oder pado, [ - Zeichen fehlt] voll --
von purnon, [ - Zeichen fehlt] der Leib -- von tonuh
oder tonuh, [ - Zeichen fehlt] zehn -- von doshoh,
[ - Zeichen fehlt] schwarz -- von shyamoh. Aus dem
dreisylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein

viele andre, die bei genauer Unterſuchung wohl
nicht zweifelhaft ſcheinen duͤrften, doch aber nicht
ſo unmittelbar einleuchtend ſind als die eben an-
gefuͤhrten.

Die indiſchen Worte, welche ſich im Perſi-
ſchen wiederfinden, ſind dem eigenthuͤmlichen
Charakter dieſer Sprache gemaͤß am ſtaͤrkſten ab-
gekuͤrzt, und nur ſelten ganz unverletzt erhalten
wie rōjo — der Glanz, glaͤnzend — in
[ – Zeichen fehlt]. Nicht nur faͤllt die Endung meiſtens
weg und wird das zweiſylbige Wort dadurch ein-
ſylbig wie apoh — Waſſer [ – Zeichen fehlt], oſpoh
das Roß [ – Zeichen fehlt], bhiſhmoh oder bhimoh
Schrecken — [ – Zeichen fehlt], ſhiroh — das Haupt —
[ – Zeichen fehlt]; ſhakhoh — ein Zweig — [ – Zeichen fehlt], ka-
moh
— Begierde — [ – Zeichen fehlt]. Es gehen oft
noch weſentlichere Beſtandtheile verlohren wie
[ – Zeichen fehlt] der Fuß — von podo oder pado, [ – Zeichen fehlt] voll —
von purnon, [ – Zeichen fehlt] der Leib — von tonuh
oder tonuh, [ – Zeichen fehlt] zehn — von doſhoh,
[ – Zeichen fehlt] ſchwarz — von ſhyamoh. Aus dem
dreiſylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0032" n="13"/>
viele andre, die bei genauer Unter&#x017F;uchung wohl<lb/>
nicht zweifelhaft &#x017F;cheinen du&#x0364;rften, doch aber nicht<lb/>
&#x017F;o unmittelbar einleuchtend &#x017F;ind als die eben an-<lb/>
gefu&#x0364;hrten.</p><lb/>
          <p>Die indi&#x017F;chen Worte, welche &#x017F;ich im Per&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen wiederfinden, &#x017F;ind dem eigenthu&#x0364;mlichen<lb/>
Charakter die&#x017F;er Sprache gema&#x0364;ß am &#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;ten ab-<lb/>
geku&#x0364;rzt, und nur &#x017F;elten ganz unverletzt erhalten<lb/>
wie <hi rendition="#g">r&#x014D;jo</hi> &#x2014; der Glanz, gla&#x0364;nzend &#x2014; in<lb/><gap unit="chars"/>. Nicht nur fa&#x0364;llt die Endung mei&#x017F;tens<lb/>
weg und wird das zwei&#x017F;ylbige Wort dadurch ein-<lb/>
&#x017F;ylbig wie <hi rendition="#g">apoh</hi> &#x2014; Wa&#x017F;&#x017F;er <gap unit="chars"/>, <hi rendition="#g">o&#x017F;poh</hi> &#x2014;<lb/>
das Roß <gap unit="chars"/>, <hi rendition="#g">bhi&#x017F;hmoh</hi> oder <hi rendition="#g">bhimoh</hi> &#x2014;<lb/>
Schrecken &#x2014; <gap unit="chars"/>, <hi rendition="#g">&#x017F;hiroh</hi> &#x2014; das Haupt &#x2014;<lb/><gap unit="chars"/>; <hi rendition="#g">&#x017F;hakhoh</hi> &#x2014; ein Zweig &#x2014; <gap unit="chars"/>, <hi rendition="#g">ka-<lb/>
moh</hi> &#x2014; Begierde &#x2014; <gap unit="chars"/>. Es gehen oft<lb/>
noch we&#x017F;entlichere Be&#x017F;tandtheile verlohren wie<lb/><gap unit="chars"/> der Fuß &#x2014; von <hi rendition="#g">podo</hi> oder <hi rendition="#g">pado</hi>, <gap unit="chars"/> voll &#x2014;<lb/>
von <hi rendition="#g">purnon,</hi> <gap unit="chars"/> der Leib &#x2014; von <hi rendition="#g">tonuh</hi><lb/>
oder <hi rendition="#g">tonuh,</hi> <gap unit="chars"/> zehn &#x2014; von <hi rendition="#g">do&#x017F;hoh,</hi><lb/><gap unit="chars"/> &#x017F;chwarz &#x2014; von <hi rendition="#g">&#x017F;hyamoh.</hi> Aus dem<lb/>
drei&#x017F;ylbigen <hi rendition="#g">pavokoh,</hi> der Reiniger auch ein<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0032] viele andre, die bei genauer Unterſuchung wohl nicht zweifelhaft ſcheinen duͤrften, doch aber nicht ſo unmittelbar einleuchtend ſind als die eben an- gefuͤhrten. Die indiſchen Worte, welche ſich im Perſi- ſchen wiederfinden, ſind dem eigenthuͤmlichen Charakter dieſer Sprache gemaͤß am ſtaͤrkſten ab- gekuͤrzt, und nur ſelten ganz unverletzt erhalten wie rōjo — der Glanz, glaͤnzend — in _ . Nicht nur faͤllt die Endung meiſtens weg und wird das zweiſylbige Wort dadurch ein- ſylbig wie apoh — Waſſer _ , oſpoh — das Roß _ , bhiſhmoh oder bhimoh — Schrecken — _ , ſhiroh — das Haupt — _ ; ſhakhoh — ein Zweig — _ , ka- moh — Begierde — _ . Es gehen oft noch weſentlichere Beſtandtheile verlohren wie _ der Fuß — von podo oder pado, _ voll — von purnon, _ der Leib — von tonuh oder tonuh, _ zehn — von doſhoh, _ ſchwarz — von ſhyamoh. Aus dem dreiſylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/32
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/32>, abgerufen am 20.04.2024.