Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.ein Trauerspiel. Godewin. Was thust du? Ulfo. Weich zurück! Godewin. Halt ein! Ulfo. Wie? Godewin, So schimpflich nahm ich dir den Degen nicht vorhin. Canut! nun kann einmal dein Thron gesichert pran- gen. Hier ist die Wache. Kommt, und führt mich nur ge- fangen. Verwundert ihr euch nicht, daß ich euch folgen muß? Sonst furchtet ihr mich mehr dort bey dem Helga- fluß. Fünfter Auftritt. Canut, Godewin, Godschalk. Godewin. Herr! laß, eh du ihn strafst, doch deinen Zorn ve[r]- rauchen. Canut. Sein Frevel, nicht mein Zorn, heißt mich die Schärfe brauchen. Gode-
ein Trauerſpiel. Godewin. Was thuſt du? Ulfo. Weich zuruͤck! Godewin. Halt ein! Ulfo. Wie? Godewin, So ſchimpflich nahm ich dir den Degen nicht vorhin. Canut! nun kann einmal dein Thron geſichert pran- gen. Hier iſt die Wache. Kommt, und fuͤhrt mich nur ge- fangen. Verwundert ihr euch nicht, daß ich euch folgen muß? Sonſt furchtet ihr mich mehr dort bey dem Helga- fluß. Fuͤnfter Auftritt. Canut, Godewin, Godſchalk. Godewin. Herr! laß, eh du ihn ſtrafſt, doch deinen Zorn ve[r]- rauchen. Canut. Sein Frevel, nicht mein Zorn, heißt mich die Schaͤrfe brauchen. Gode-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0075" n="61"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">ein Trauerſpiel.</hi> </fw><lb/> <sp who="#GOD"> <speaker> <hi rendition="#fr">Godewin.</hi> </speaker><lb/> <p>Was thuſt du?</p> </sp><lb/> <sp who="#ULF"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ulfo.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Weich zuruͤck!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#GOD"> <speaker> <hi rendition="#fr">Godewin.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Halt ein!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#ULF"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ulfo.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Wie? Godewin,</hi><lb/> So ſchimpflich nahm ich dir den Degen nicht vorhin.<lb/> Canut! nun kann einmal dein Thron geſichert pran-<lb/><hi rendition="#et">gen.</hi><lb/> Hier iſt die Wache. Kommt, und fuͤhrt mich nur ge-<lb/><hi rendition="#et">fangen.</hi><lb/> Verwundert ihr euch nicht, daß ich euch folgen muß?<lb/> Sonſt furchtet ihr mich mehr dort bey dem Helga-<lb/><hi rendition="#et">fluß.</hi></p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnfter Auftritt.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Canut, Godewin, Godſchalk.</hi> </hi> </p><lb/> <sp who="#GOD"> <speaker> <hi rendition="#fr">Godewin.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>err! laß, eh du ihn ſtrafſt, doch deinen Zorn ve<supplied>r</supplied>-<lb/><hi rendition="#et">rauchen.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#CAN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Canut.</hi> </speaker><lb/> <p>Sein Frevel, nicht mein Zorn, heißt mich die Schaͤrfe<lb/><hi rendition="#et">brauchen.</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Gode-</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0075]
ein Trauerſpiel.
Godewin.
Was thuſt du?
Ulfo.
Weich zuruͤck!
Godewin.
Halt ein!
Ulfo.
Wie? Godewin,
So ſchimpflich nahm ich dir den Degen nicht vorhin.
Canut! nun kann einmal dein Thron geſichert pran-
gen.
Hier iſt die Wache. Kommt, und fuͤhrt mich nur ge-
fangen.
Verwundert ihr euch nicht, daß ich euch folgen muß?
Sonſt furchtet ihr mich mehr dort bey dem Helga-
fluß.
Fuͤnfter Auftritt.
Canut, Godewin, Godſchalk.
Godewin.
Herr! laß, eh du ihn ſtrafſt, doch deinen Zorn ver-
rauchen.
Canut.
Sein Frevel, nicht mein Zorn, heißt mich die Schaͤrfe
brauchen.
Gode-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |