Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.27.
Durch dich erlag schon, und wird noch erliegenSo große Zahl der edlen Herrn und Ritter, Eh wir das Ende sehn von diesen Kriegen, Für alle Welt, mehr für Jtalien bitter. Drum sagt' ich, und es kann gewiß nicht trügen: Von allen, die nur säugten ird'sche Mütter, War dieser gräuelvollen Künste Meister Der böseste, gehäßigste der Geister. 28.
Und immer glaub' ich, daß ihn Gott verfluchtZum tiefsten Abgrund in den Höllenreichen, Wo er, vermaledeyet und verrucht, An Judas Seele findet seines Gleichen. Doch folgen wir dem Ritter, welcher sucht Jn Eil Ebuda's Eiland zu erreichen, Wo man die jungen Frauen, schön und zart, Zur Speise für ein Seeunthier bewahrt. 29.
Allein, je mehr der Ritter Eile heget,Je minder, scheint es, fragt der Wind darnach. Ob er sich rechts, ob von der linken reget, Ob selbst im Rücken: immer ist er schwach, So daß er kaum das Fahrzeug fortbeweget, Und unterweilen läßt er gänzlich nach. Bald müssen sie, von vornen angegriffen, Umkehren, oder hin und wieder schiffen. 27.
Durch dich erlag schon, und wird noch erliegenSo große Zahl der edlen Herrn und Ritter, Eh wir das Ende sehn von diesen Kriegen, Fuͤr alle Welt, mehr fuͤr Jtalien bitter. Drum sagt' ich, und es kann gewiß nicht truͤgen: Von allen, die nur saͤugten ird'sche Muͤtter, War dieser graͤuelvollen Kuͤnste Meister Der boͤseste, gehaͤßigste der Geister. 28.
Und immer glaub' ich, daß ihn Gott verfluchtZum tiefsten Abgrund in den Hoͤllenreichen, Wo er, vermaledeyet und verrucht, An Judas Seele findet seines Gleichen. Doch folgen wir dem Ritter, welcher sucht Jn Eil Ebuda's Eiland zu erreichen, Wo man die jungen Frauen, schoͤn und zart, Zur Speise fuͤr ein Seeunthier bewahrt. 29.
Allein, je mehr der Ritter Eile heget,Je minder, scheint es, fragt der Wind darnach. Ob er sich rechts, ob von der linken reget, Ob selbst im Ruͤcken: immer ist er schwach, So daß er kaum das Fahrzeug fortbeweget, Und unterweilen laͤßt er gaͤnzlich nach. Bald muͤssen sie, von vornen angegriffen, Umkehren, oder hin und wieder schiffen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0268" n="258"/> <lg n="27"> <head> <hi rendition="#c">27.</hi> </head> <l>Durch dich erlag schon, und wird noch erliegen</l><lb/> <l>So große Zahl der edlen Herrn und Ritter,</l><lb/> <l>Eh wir das Ende sehn von diesen Kriegen,</l><lb/> <l>Fuͤr alle Welt, mehr fuͤr Jtalien bitter.</l><lb/> <l>Drum sagt' ich, und es kann gewiß nicht truͤgen:</l><lb/> <l>Von allen, die nur saͤugten ird'sche Muͤtter,</l><lb/> <l>War dieser graͤuelvollen Kuͤnste Meister</l><lb/> <l>Der boͤseste, gehaͤßigste der Geister.</l> </lg><lb/> <lg n="28"> <head> <hi rendition="#c">28.</hi> </head> <l>Und immer glaub' ich, daß ihn Gott verflucht</l><lb/> <l>Zum tiefsten Abgrund in den Hoͤllenreichen,</l><lb/> <l>Wo er, vermaledeyet und verrucht,</l><lb/> <l>An Judas Seele findet seines Gleichen.</l><lb/> <l>Doch folgen wir dem Ritter, welcher sucht</l><lb/> <l>Jn Eil Ebuda's Eiland zu erreichen,</l><lb/> <l>Wo man die jungen Frauen, schoͤn und zart,</l><lb/> <l>Zur Speise fuͤr ein Seeunthier bewahrt.</l> </lg><lb/> <lg n="29"> <head> <hi rendition="#c">29.</hi> </head> <l>Allein, je mehr der Ritter Eile heget,</l><lb/> <l>Je minder, scheint es, fragt der Wind darnach.</l><lb/> <l>Ob er sich rechts, ob von der linken reget,</l><lb/> <l>Ob selbst im Ruͤcken: immer ist er schwach,</l><lb/> <l>So daß er kaum das Fahrzeug fortbeweget,</l><lb/> <l>Und unterweilen laͤßt er gaͤnzlich nach.</l><lb/> <l>Bald muͤssen sie, von vornen angegriffen,</l><lb/> <l>Umkehren, oder hin und wieder schiffen.</l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0268]
27. Durch dich erlag schon, und wird noch erliegen
So große Zahl der edlen Herrn und Ritter,
Eh wir das Ende sehn von diesen Kriegen,
Fuͤr alle Welt, mehr fuͤr Jtalien bitter.
Drum sagt' ich, und es kann gewiß nicht truͤgen:
Von allen, die nur saͤugten ird'sche Muͤtter,
War dieser graͤuelvollen Kuͤnste Meister
Der boͤseste, gehaͤßigste der Geister.
28. Und immer glaub' ich, daß ihn Gott verflucht
Zum tiefsten Abgrund in den Hoͤllenreichen,
Wo er, vermaledeyet und verrucht,
An Judas Seele findet seines Gleichen.
Doch folgen wir dem Ritter, welcher sucht
Jn Eil Ebuda's Eiland zu erreichen,
Wo man die jungen Frauen, schoͤn und zart,
Zur Speise fuͤr ein Seeunthier bewahrt.
29. Allein, je mehr der Ritter Eile heget,
Je minder, scheint es, fragt der Wind darnach.
Ob er sich rechts, ob von der linken reget,
Ob selbst im Ruͤcken: immer ist er schwach,
So daß er kaum das Fahrzeug fortbeweget,
Und unterweilen laͤßt er gaͤnzlich nach.
Bald muͤssen sie, von vornen angegriffen,
Umkehren, oder hin und wieder schiffen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |