Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.I.
Die Kunst der Griechen. An Goethe. Elegie. Kämpfend verwirrt sich die Welt, und neue Verhängnisse stürmen Dir, Kunsthegendes Land, Hellas geliebteres Kind, Dunkel heran; es versinkt in neuen Flammen Korinthus, Und der Proconsul häuft wieder in Schiffe den Raub, Stolz den Ersatz gebietend; gefesselte Geniuswerke Führt barbarischer Pomp wiederum auf in Triumph. Du indessen enthüllst, der Hellenischen Muse Geweihter, Mit still deutendem Sinn, Goethe, manch Wundergebild, Wie es emporstieg einst in dem Geist prometheischer Männer; Ruhig beschwörend den Wahn, welcher nur gafft und verkennt. I.
Die Kunst der Griechen. An Goethe. Elegie. Kaͤmpfend verwirrt sich die Welt, und neue Verhaͤngnisse stuͤrmen Dir, Kunsthegendes Land, Hellas geliebteres Kind, Dunkel heran; es versinkt in neuen Flammen Korinthus, Und der Proconsul haͤuft wieder in Schiffe den Raub, Stolz den Ersatz gebietend; gefesselte Geniuswerke Fuͤhrt barbarischer Pomp wiederum auf in Triumph. Du indessen enthuͤllst, der Hellenischen Muse Geweihter, Mit still deutendem Sinn, Goethe, manch Wundergebild, Wie es emporstieg einst in dem Geist prometheischer Maͤnner; Ruhig beschwoͤrend den Wahn, welcher nur gafft und verkennt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0191" n="181"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/><hi rendition="#g">Die Kunst der Griechen</hi>.<lb/><hi rendition="#g">An Goethe</hi>.</hi><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><hi rendition="#g">Elegie</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l>Kaͤmpfend verwirrt sich die Welt, und neue Verhaͤngnisse stuͤrmen</l><lb/> <l>Dir, Kunsthegendes Land, Hellas geliebteres Kind,</l><lb/> <l>Dunkel heran; es versinkt in neuen Flammen Korinthus,</l><lb/> <l>Und der Proconsul haͤuft wieder in Schiffe den Raub,</l><lb/> <l>Stolz den Ersatz gebietend; gefesselte Geniuswerke</l><lb/> <l>Fuͤhrt barbarischer Pomp wiederum auf in Triumph.</l><lb/> <l>Du indessen enthuͤllst, der Hellenischen Muse Geweihter,</l><lb/> <l>Mit still deutendem Sinn, Goethe, manch Wundergebild,</l><lb/> <l>Wie es emporstieg einst in dem Geist prometheischer Maͤnner;</l><lb/> <l>Ruhig beschwoͤrend den Wahn, welcher nur gafft und verkennt.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0191]
I.
Die Kunst der Griechen.
An Goethe.
Elegie.
Kaͤmpfend verwirrt sich die Welt, und neue Verhaͤngnisse stuͤrmen
Dir, Kunsthegendes Land, Hellas geliebteres Kind,
Dunkel heran; es versinkt in neuen Flammen Korinthus,
Und der Proconsul haͤuft wieder in Schiffe den Raub,
Stolz den Ersatz gebietend; gefesselte Geniuswerke
Fuͤhrt barbarischer Pomp wiederum auf in Triumph.
Du indessen enthuͤllst, der Hellenischen Muse Geweihter,
Mit still deutendem Sinn, Goethe, manch Wundergebild,
Wie es emporstieg einst in dem Geist prometheischer Maͤnner;
Ruhig beschwoͤrend den Wahn, welcher nur gafft und verkennt.
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