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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.

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Holdselig Kind, laß auf den Knie'n Dich grüßen!
Womit die Sonne unsre Heimat segnet,
Das bringen wir, obschon geringe Gaben.
Gold, Weihrauch, Myrrhen liegen Dir zu Füßen;
Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet,
Willst Du uns nur mit Einem Blicke laben.
Die heilige Familie.
Den Schöpfer, der die Erde neu gestaltet,
Gebenedeyte! hast Du ihr gegeben.
Du darfst Dein Aug' als Anvermählte heben
Zum Vater aller, der im Himmel waltet.
Ein guter Greis, deß Treue nie veraltet,
Steht euer Pfleger väterlich daneben.
Jn Deinem Sohne glüht ein heilig Leben,
Das spielend sich auf Deinem Schooß entfaltet.
Mehr Lieb' als Kinder zu einander tragen,
Spricht des Genossen feurige Geberde,
Dem Jesus zarte Händ' entgegen breitet.
Der braungelockte Knabe scheint zu fragen:
Was thu' ich, daß ich Deiner würdig werde?
Gern sterb' ich, wann ich Dir den Weg bereitet.

Holdselig Kind, laß auf den Knie'n Dich gruͤßen!
Womit die Sonne unsre Heimat segnet,
Das bringen wir, obschon geringe Gaben.
Gold, Weihrauch, Myrrhen liegen Dir zu Fuͤßen;
Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet,
Willst Du uns nur mit Einem Blicke laben.
Die heilige Familie.
Den Schoͤpfer, der die Erde neu gestaltet,
Gebenedeyte! hast Du ihr gegeben.
Du darfst Dein Aug' als Anvermaͤhlte heben
Zum Vater aller, der im Himmel waltet.
Ein guter Greis, deß Treue nie veraltet,
Steht euer Pfleger vaͤterlich daneben.
Jn Deinem Sohne gluͤht ein heilig Leben,
Das spielend sich auf Deinem Schooß entfaltet.
Mehr Lieb' als Kinder zu einander tragen,
Spricht des Genossen feurige Geberde,
Dem Jesus zarte Haͤnd' entgegen breitet.
Der braungelockte Knabe scheint zu fragen:
Was thu' ich, daß ich Deiner wuͤrdig werde?
Gern sterb' ich, wann ich Dir den Weg bereitet.

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[139/0147] Holdselig Kind, laß auf den Knie'n Dich gruͤßen! Womit die Sonne unsre Heimat segnet, Das bringen wir, obschon geringe Gaben. Gold, Weihrauch, Myrrhen liegen Dir zu Fuͤßen; Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet, Willst Du uns nur mit Einem Blicke laben. Die heilige Familie. Den Schoͤpfer, der die Erde neu gestaltet, Gebenedeyte! hast Du ihr gegeben. Du darfst Dein Aug' als Anvermaͤhlte heben Zum Vater aller, der im Himmel waltet. Ein guter Greis, deß Treue nie veraltet, Steht euer Pfleger vaͤterlich daneben. Jn Deinem Sohne gluͤht ein heilig Leben, Das spielend sich auf Deinem Schooß entfaltet. Mehr Lieb' als Kinder zu einander tragen, Spricht des Genossen feurige Geberde, Dem Jesus zarte Haͤnd' entgegen breitet. Der braungelockte Knabe scheint zu fragen: Was thu' ich, daß ich Deiner wuͤrdig werde? Gern sterb' ich, wann ich Dir den Weg bereitet.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/147>, abgerufen am 04.05.2024.