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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
den heissen Thränen-streit/
hergegen nur mit willen
Erschallen weit und breit:
Jhr Augen voller brunst/ und du du Purpurmund
der braunen Suavien/ die mir offt rathen kunt/
und du/ der weissen Auen
benelckte Wangen-Zier/
pfleg ich euch anzuschauen/
ist nichts/ als Lust bey mir.
VI. Seine tödtliche Schmertzen
an Rosomenen.
BRand/ Feuer! Flammen und Hagelsteine,
betäuben/ O Schöne/ mein Angesicht/
das ich täglich weine.
meine matten Glieder
schlagen mich darnieder/
ob ich sey der deine/
Gut/ Muht/ Blut vergehen
Wenn sich die Nymphcn zun Rosen machen/
und brechen den übernatürlichen Glantz/
liegen meine Sachen/
weil ich/ Rosomene/
deine zarte Schöne
vor mir sehe lachen/
Hand/ Pfand/ Brand zu tödten.
Ach solte ich deiner zum besten gedencken/
und sehen das silber der reinlichen Brust/
würde mich nichts kräncken/
mein Hertz würde leben/
und in Freude schweben.
Roſen-Gepuͤſche.
den heiſſen Thraͤnen-ſtreit/
hergegen nur mit willen
Erſchallen weit und breit:
Jhr Augen voller brunſt/ und du du Purpurmund
der braunen Suavien/ die mir offt rathen kunt/
und du/ der weiſſen Auen
benelckte Wangen-Zier/
pfleg ich euch anzuſchauen/
iſt nichts/ als Luſt bey mir.
VI. Seine toͤdtliche Schmertzen
an Roſomenen.
BRand/ Feuer! Flammen und Hagelſteine,
betaͤuben/ O Schoͤne/ mein Angeſicht/
das ich taͤglich weine.
meine matten Glieder
ſchlagen mich darnieder/
ob ich ſey der deine/
Gut/ Muht/ Blut vergehen
Wenn ſich die Nymphcn zun Roſen machen/
und brechen den uͤbernatuͤrlichen Glantz/
liegen meine Sachen/
weil ich/ Roſomene/
deine zarte Schoͤne
vor mir ſehe lachen/
Hand/ Pfand/ Brand zu toͤdten.
Ach ſolte ich deiner zum beſten gedencken/
und ſehen das ſilber der reinlichen Bruſt/
wuͤrde mich nichts kraͤncken/
mein Hertz wuͤrde leben/
und in Freude ſchweben.
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[7/0027] Roſen-Gepuͤſche. den heiſſen Thraͤnen-ſtreit/ hergegen nur mit willen Erſchallen weit und breit: Jhr Augen voller brunſt/ und du du Purpurmund der braunen Suavien/ die mir offt rathen kunt/ und du/ der weiſſen Auen benelckte Wangen-Zier/ pfleg ich euch anzuſchauen/ iſt nichts/ als Luſt bey mir. VI. Seine toͤdtliche Schmertzen an Roſomenen. BRand/ Feuer! Flammen und Hagelſteine, betaͤuben/ O Schoͤne/ mein Angeſicht/ das ich taͤglich weine. meine matten Glieder ſchlagen mich darnieder/ ob ich ſey der deine/ Gut/ Muht/ Blut vergehen Wenn ſich die Nymphcn zun Roſen machen/ und brechen den uͤbernatuͤrlichen Glantz/ liegen meine Sachen/ weil ich/ Roſomene/ deine zarte Schoͤne vor mir ſehe lachen/ Hand/ Pfand/ Brand zu toͤdten. Ach ſolte ich deiner zum beſten gedencken/ und ſehen das ſilber der reinlichen Bruſt/ wuͤrde mich nichts kraͤncken/ mein Hertz wuͤrde leben/ und in Freude ſchweben.

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/27>, abgerufen am 19.04.2024.