Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen Gepüsche. Jauchzet ihr Stralen an der Sonnen[/]rauschet ihr kühlen Wasser-Bronnen/ Asterie wil sich zur Liebe verdammen/ die keusche Brust fühlet die blinckenden Flammen Tugend und Gunst mehret die Brunst/ welche die Rauchenden Geister anbrennet. Hertzgen und Mund stehen verwund/ daß sich Asterie selber nicht kennet. Brummende Donner Hagel-spitzen/ Feuer-bestraltes Wetter blitzen/ Krachende Wolcken/ Harte Schläge/ fliehet Asterien auß dem Wege/ beräumet die Weißlichte Strasse dort oben/ Asterie bleibet unsterblich erhoben. bleiche nun gantz/ Luna/ dein Glantz wird die verdüsterten Augen verlassen/ Hinde/ spann an/ zeichne die Bahn/ ihre Hand kömmet den Zügel zu fassen. Fahre nun wol auß deinen Tächern zu den vergöldeten Liebes Gemächern. Sage/ du wollest aller enden Venus gebutzten Leib beschänden. Erzehle wie Paris mit Freuden-gethöne dir geben den Apffel das Zeichen der Schöne. Melde darbey/ Sylvius sey/ wel- B j v
Roſen Gepuͤſche. Jauchzet ihr Stralen an der Sonnen[/]rauſchet ihr kuͤhlen Waſſer-Bronnen/ Aſterie wil ſich zur Liebe verdammen/ die keuſche Bruſt fuͤhlet die blinckenden Flammen Tugend und Gunſt mehret die Brunſt/ welche die Rauchenden Geiſter anbrennet. Hertzgen und Mund ſtehen verwund/ daß ſich Aſterie ſelber nicht kennet. Brummende Donner Hagel-ſpitzen/ Feuer-beſtraltes Wetter blitzen/ Krachende Wolcken/ Harte Schlaͤge/ fliehet Aſterien auß dem Wege/ beraͤumet die Weißlichte Straſſe dort oben/ Aſterie bleibet unſterblich erhoben. bleiche nun gantz/ Luna/ dein Glantz wird die verduͤſterten Augen verlaſſen/ Hinde/ ſpann an/ zeichne die Bahn/ ihre Hand koͤmmet den Zuͤgel zu faſſen. Fahre nun wol auß deinen Taͤchern zu den vergoͤldeten Liebes Gemaͤchern. Sage/ du wolleſt aller enden Venus gebutzten Leib beſchaͤnden. Erzehle wie Paris mit Freuden-gethoͤne dir geben den Apffel das Zeichen der Schoͤne. Melde darbey/ Sylvius ſey/ wel- B j v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0023" n="3"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Roſen Gepuͤſche.</hi> </fw><lb/> <l>Jauchzet ihr Stralen an der Sonnen<supplied>/</supplied></l><lb/> <l>rauſchet ihr kuͤhlen Waſſer-Bronnen/</l><lb/> <l>Aſterie wil ſich zur Liebe verdammen/</l><lb/> <l>die keuſche Bruſt fuͤhlet die blinckenden Flammen</l><lb/> <l>Tugend und Gunſt</l><lb/> <l>mehret die Brunſt/</l><lb/> <l>welche die Rauchenden Geiſter anbrennet.</l><lb/> <l>Hertzgen und Mund</l><lb/> <l>ſtehen verwund/</l><lb/> <l>daß ſich Aſterie ſelber nicht kennet.</l><lb/> <l>Brummende Donner Hagel-ſpitzen/</l><lb/> <l>Feuer-beſtraltes Wetter blitzen/</l><lb/> <l>Krachende Wolcken/ Harte Schlaͤge/</l><lb/> <l>fliehet Aſterien auß dem Wege/</l><lb/> <l>beraͤumet die Weißlichte Straſſe dort oben/</l><lb/> <l>Aſterie bleibet unſterblich erhoben.</l><lb/> <l>bleiche nun gantz/</l><lb/> <l>Luna/ dein Glantz</l><lb/> <l>wird die verduͤſterten Augen verlaſſen/</l><lb/> <l>Hinde/ ſpann an/</l><lb/> <l>zeichne die Bahn/</l><lb/> <l>ihre Hand koͤmmet den Zuͤgel zu faſſen.</l><lb/> <l>Fahre nun wol auß deinen Taͤchern</l><lb/> <l>zu den vergoͤldeten Liebes Gemaͤchern.</l><lb/> <l>Sage/ du wolleſt aller enden</l><lb/> <l>Venus gebutzten Leib beſchaͤnden.</l><lb/> <l>Erzehle wie Paris mit Freuden-gethoͤne</l><lb/> <l>dir geben den Apffel das Zeichen der Schoͤne.</l><lb/> <l>Melde darbey/</l><lb/> <l>Sylvius ſey/</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B j v</fw> <fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [3/0023]
Roſen Gepuͤſche.
Jauchzet ihr Stralen an der Sonnen/
rauſchet ihr kuͤhlen Waſſer-Bronnen/
Aſterie wil ſich zur Liebe verdammen/
die keuſche Bruſt fuͤhlet die blinckenden Flammen
Tugend und Gunſt
mehret die Brunſt/
welche die Rauchenden Geiſter anbrennet.
Hertzgen und Mund
ſtehen verwund/
daß ſich Aſterie ſelber nicht kennet.
Brummende Donner Hagel-ſpitzen/
Feuer-beſtraltes Wetter blitzen/
Krachende Wolcken/ Harte Schlaͤge/
fliehet Aſterien auß dem Wege/
beraͤumet die Weißlichte Straſſe dort oben/
Aſterie bleibet unſterblich erhoben.
bleiche nun gantz/
Luna/ dein Glantz
wird die verduͤſterten Augen verlaſſen/
Hinde/ ſpann an/
zeichne die Bahn/
ihre Hand koͤmmet den Zuͤgel zu faſſen.
Fahre nun wol auß deinen Taͤchern
zu den vergoͤldeten Liebes Gemaͤchern.
Sage/ du wolleſt aller enden
Venus gebutzten Leib beſchaͤnden.
Erzehle wie Paris mit Freuden-gethoͤne
dir geben den Apffel das Zeichen der Schoͤne.
Melde darbey/
Sylvius ſey/
wel-
B j v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/23 |
Zitationshilfe: | Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/23>, abgerufen am 16.07.2024. |