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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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D. S. drittes
Kömt aber Marniamit weit entfernten Sinnen/
zu klagen meine Noht und jhren Thränen- Bach/
so sprich: O Marnia! Jch wil dich gar nicht
kennen/    (brennen.
sonst müst ich mich vor Brunst zu lauter Asche
VII.
An Marnien/ über die überreich-
ten Tausent- Schönen.
NJm/ Tausent-Schöne/ hin die rothen Tausent-
Schönen/
ich brach sie mit der Hand/ die sie dir reichet/ ab.
Der linden Elster Strom benetzt ihr altes Grab/
auß dem sie sich hervor aufs neue kunten lehnen.
Der Floren bunter Mann/ der Zefyr/ gieng ohn
sehnen/
als sie der zarte Stock in meine Finger gab/
zu seinen Blumen hin/ und sprach: brich was ich hab
auf meinen Kleidern hier/ dein Lieb damit zu krönen.
Da Lieb/ da sind sie nun. Dein Haupt/ dein brau-
nes Haar
ermunter ihren Glantz/ sich steiffer außzuputzen.
recht so/ ich seh sie schon mit mehrern Purpur stutzen/
die Schönheit wird jetzt recht an ihnen offenbar.
Nun/ Lieb/ trag sie vor mich/ und lerne diß vou ih-
das unsre Liebe stets auch also möge grünen.    (nen/
XII.
Als sie den Krantz von den Tausent-
Schönen truge.
DEr Krantz von Floramor ziert deine Stirne wol/
O aller
D. S. drittes
Koͤmt aber Marniamit weit entfernten Sinnen/
zu klagen meine Noht und jhren Thraͤnen- Bach/
ſo ſprich: O Marnia! Jch wil dich gar nicht
kennen/    (brennẽ.
ſonſt muͤſt ich mich vor Brunſt zu lauter Aſche
VII.
An Marnien/ uͤber die uͤberreich-
ten Tauſent- Schoͤnen.
NJm/ Tauſent-Schoͤne/ hin die rothen Tauſent-
Schoͤnen/
ich brach ſie mit der Hand/ die ſie dir reichet/ ab.
Der linden Elſter Strom benetzt ihr altes Grab/
auß dem ſie ſich hervor aufs neue kunten lehnen.
Der Floren bunter Mann/ der Zefyr/ gieng ohn
ſehnen/
als ſie der zarte Stock in meine Finger gab/
zu ſeinen Blumen hin/ und ſprach: brich was ich hab
auf meinen Kleidern hier/ dein Lieb damit zu kroͤnen.
Da Lieb/ da ſind ſie nun. Dein Haupt/ dein brau-
nes Haar
ermunter ihren Glantz/ ſich ſteiffer außzuputzen.
recht ſo/ ich ſeh ſie ſchon mit mehrern Purpur ſtutzen/
die Schoͤnheit wird jetzt recht an ihnen offenbar.
Nun/ Lieb/ trag ſie vor mich/ und lerne diß vou ih-
das unſre Liebe ſtets auch alſo moͤge gruͤnen.    (nen/
XII.
Als ſie den Krantz von den Tauſent-
Schoͤnen truge.
DEr Krantz von Floramor ziert deine Stirne wol/
O aller
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[136/0156] D. S. drittes Koͤmt aber Marniamit weit entfernten Sinnen/ zu klagen meine Noht und jhren Thraͤnen- Bach/ ſo ſprich: O Marnia! Jch wil dich gar nicht kennen/ (brennẽ. ſonſt muͤſt ich mich vor Brunſt zu lauter Aſche VII. An Marnien/ uͤber die uͤberreich- ten Tauſent- Schoͤnen. NJm/ Tauſent-Schoͤne/ hin die rothen Tauſent- Schoͤnen/ ich brach ſie mit der Hand/ die ſie dir reichet/ ab. Der linden Elſter Strom benetzt ihr altes Grab/ auß dem ſie ſich hervor aufs neue kunten lehnen. Der Floren bunter Mann/ der Zefyr/ gieng ohn ſehnen/ als ſie der zarte Stock in meine Finger gab/ zu ſeinen Blumen hin/ und ſprach: brich was ich hab auf meinen Kleidern hier/ dein Lieb damit zu kroͤnen. Da Lieb/ da ſind ſie nun. Dein Haupt/ dein brau- nes Haar ermunter ihren Glantz/ ſich ſteiffer außzuputzen. recht ſo/ ich ſeh ſie ſchon mit mehrern Purpur ſtutzen/ die Schoͤnheit wird jetzt recht an ihnen offenbar. Nun/ Lieb/ trag ſie vor mich/ und lerne diß vou ih- das unſre Liebe ſtets auch alſo moͤge gruͤnen. (nen/ XII. Als ſie den Krantz von den Tauſent- Schoͤnen truge. DEr Krantz von Floramor ziert deine Stirne wol/ O aller

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/156>, abgerufen am 03.05.2024.