Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
D. S. ander
raube Paris Muth und Sinnen/
was ihr seyd/ das ist schon da.
Galathee du bist allein/
der ich stets wil dienstbar seyn.
Gal: Jch laß Pyrrhus langen Haare
hangen rückwarts Schulter ein.
Liebster/ deine göldne Waare
kan mir noch viel lieber seyn.
Du bist der/ der mich besitzt/
und auf mir sich angestützt.
Chlor: Bistu/ Schatz/ mir treu verbunden?
nun wolan/ so kom alsbald/
nim in meines Hertzens Wunden
deinen lieben Aufenthalt.
Du bist die/ die mich besitzt/
und an ihr mich angestützt.
Gal: Jch wil in den Schatten kommen/
nicht zwar wie Polyrena/
wird ein Kuß mir abgenommen/
Ach! so bleib ich hier und da
dessen/ dem ich stets allein
wil in leibe dienstbar seyn.
Alle beyde: Nun ihr grünen Haselbüsche/
Büchen/ Bircken/ und du Rohr/
das am Strande seinem Fische
träget Kost und Speisen vor/
sagets nach: Wir sinds allein/
die einander dienstbar seyn.
X. Der
D. S. ander
raube Paris Muth und Sinnen/
was ihr ſeyd/ das iſt ſchon da.
Galathee du biſt allein/
der ich ſtets wil dienſtbar ſeyn.
Gal: Jch laß Pyrrhus langen Haare
hangen ruͤckwarts Schulter ein.
Liebſter/ deine goͤldne Waare
kan mir noch viel lieber ſeyn.
Du biſt der/ der mich beſitzt/
und auf mir ſich angeſtuͤtzt.
Chlor: Biſtu/ Schatz/ mir treu verbunden?
nun wolan/ ſo kom alsbald/
nim in meines Hertzens Wunden
deinen lieben Aufenthalt.
Du biſt die/ die mich beſitzt/
und an ihr mich angeſtuͤtzt.
Gal: Jch wil in den Schatten kommen/
nicht zwar wie Polyrena/
wird ein Kuß mir abgenommen/
Ach! ſo bleib ich hier und da
deſſen/ dem ich ſtets allein
wil in leibe dienſtbar ſeyn.
Alle beyde: Nun ihr gruͤnen Haſelbuͤſche/
Buͤchen/ Bircken/ und du Rohr/
das am Strande ſeinem Fiſche
traͤget Koſt und Speiſen vor/
ſagets nach: Wir ſinds allein/
die einander dienſtbar ſeyn.
X. Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0122" n="102"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">D. S. ander</hi> </fw><lb/>
            <l>raube Paris Muth und Sinnen/</l><lb/>
            <l>was ihr &#x017F;eyd/ das i&#x017F;t &#x017F;chon da.</l><lb/>
            <l>Galathee du bi&#x017F;t allein/</l><lb/>
            <l>der ich &#x017F;tets wil dien&#x017F;tbar &#x017F;eyn.</l><lb/>
            <l>Gal: Jch laß Pyrrhus langen Haare</l><lb/>
            <l>hangen ru&#x0364;ckwarts Schulter ein.</l><lb/>
            <l>Lieb&#x017F;ter/ deine go&#x0364;ldne Waare</l><lb/>
            <l>kan mir noch viel lieber &#x017F;eyn.</l><lb/>
            <l>Du bi&#x017F;t der/ der mich be&#x017F;itzt/</l><lb/>
            <l>und auf mir &#x017F;ich ange&#x017F;tu&#x0364;tzt.</l><lb/>
            <l>Chlor: Bi&#x017F;tu/ Schatz/ mir treu verbunden?</l><lb/>
            <l>nun wolan/ &#x017F;o kom alsbald/</l><lb/>
            <l>nim in meines Hertzens Wunden</l><lb/>
            <l>deinen lieben Aufenthalt.</l><lb/>
            <l>Du bi&#x017F;t die/ die mich be&#x017F;itzt/</l><lb/>
            <l>und an ihr mich ange&#x017F;tu&#x0364;tzt.</l><lb/>
            <l>Gal: Jch wil in den Schatten kommen/</l><lb/>
            <l>nicht zwar wie Polyrena/</l><lb/>
            <l>wird ein Kuß mir abgenommen/</l><lb/>
            <l>Ach! &#x017F;o bleib ich hier und da</l><lb/>
            <l>de&#x017F;&#x017F;en/ dem ich &#x017F;tets allein</l><lb/>
            <l>wil in leibe dien&#x017F;tbar &#x017F;eyn.</l><lb/>
            <l>Alle beyde: Nun ihr gru&#x0364;nen Ha&#x017F;elbu&#x0364;&#x017F;che/</l><lb/>
            <l>Bu&#x0364;chen/ Bircken/ und du Rohr/</l><lb/>
            <l>das am Strande &#x017F;einem Fi&#x017F;che</l><lb/>
            <l>tra&#x0364;get Ko&#x017F;t und Spei&#x017F;en vor/</l><lb/>
            <l>&#x017F;agets nach: Wir &#x017F;inds allein/</l><lb/>
            <l>die einander dien&#x017F;tbar &#x017F;eyn.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">X.</hi> Der</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0122] D. S. ander raube Paris Muth und Sinnen/ was ihr ſeyd/ das iſt ſchon da. Galathee du biſt allein/ der ich ſtets wil dienſtbar ſeyn. Gal: Jch laß Pyrrhus langen Haare hangen ruͤckwarts Schulter ein. Liebſter/ deine goͤldne Waare kan mir noch viel lieber ſeyn. Du biſt der/ der mich beſitzt/ und auf mir ſich angeſtuͤtzt. Chlor: Biſtu/ Schatz/ mir treu verbunden? nun wolan/ ſo kom alsbald/ nim in meines Hertzens Wunden deinen lieben Aufenthalt. Du biſt die/ die mich beſitzt/ und an ihr mich angeſtuͤtzt. Gal: Jch wil in den Schatten kommen/ nicht zwar wie Polyrena/ wird ein Kuß mir abgenommen/ Ach! ſo bleib ich hier und da deſſen/ dem ich ſtets allein wil in leibe dienſtbar ſeyn. Alle beyde: Nun ihr gruͤnen Haſelbuͤſche/ Buͤchen/ Bircken/ und du Rohr/ das am Strande ſeinem Fiſche traͤget Koſt und Speiſen vor/ ſagets nach: Wir ſinds allein/ die einander dienſtbar ſeyn. X. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/122
Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/122>, abgerufen am 27.04.2024.