Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. VII. Du schöner Nelcken-straus/ du bist zwar hart ge-An einen Straus. bunden/ Noch fühlstu keinen Band/ der dich/ wie mich be- rührt. Dein Band macht/ daß du stehst beysammen wol- geziert. Jch fühl im Hertzen nur von deinetwegen Wunden. VIII. GJb die Poeten her/ dieselben durchzulauffen/Er liebet heftig. Schreib alle Liebes-Brunst/ sag aller Buhler Hauffen. Nenn der Corinnen Mann und alle hohe Geister/ Jch/ der ich lieben muß/ bin jhrer aller Meister. IX. WJe ist mein altes Lieb von ungereimten Sitten.Sie muß bitten. Nicht wolt sie/ da ich wolt/ sie war stets wider mich. Grif ich nach jhrer Hand/ zog sie sie hinter sich/ Jetzt aber muß sie mich üm Gnad und Liebe bitten. X. WEg du behertztes Volck/ weg jhr Lemniadillen/Auf jhr Nadel-büchslein. Weg jhr Amazonen! die diesen Köcher füllen/ Die M
Roſen-Gepuͤſche. VII. Du ſchoͤner Nelcken-ſtraus/ du biſt zwar hart ge-An einen Straus. bunden/ Noch fuͤhlſtu keinen Band/ der dich/ wie mich be- ruͤhrt. Dein Band macht/ daß du ſtehſt beyſammen wol- geziert. Jch fuͤhl im Hertzen nur von deinetwegen Wunden. VIII. GJb die Poeten her/ dieſelben durchzulauffen/Er liebet heftig. Schreib alle Liebes-Brunſt/ ſag aller Buhler Hauffen. Nenn der Corinnen Mann und alle hohe Geiſter/ Jch/ der ich lieben muß/ bin jhrer aller Meiſter. IX. WJe iſt mein altes Lieb von ungereimten Sitten.Sie muß bitten. Nicht wolt ſie/ da ich wolt/ ſie war ſtets wider mich. Grif ich nach jhrer Hand/ zog ſie ſie hinter ſich/ Jetzt aber muß ſie mich uͤm Gnad und Liebe bitten. X. WEg du behertztes Volck/ weg jhr Lemniadillen/Auf jhr Nadel-buͤchslein. Weg jhr Amazonen! die dieſen Koͤcher fuͤllen/ Die M
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Roſen-Gepuͤſche.
VII.
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Du ſchoͤner Nelcken-ſtraus/ du biſt zwar hart ge-
bunden/
Noch fuͤhlſtu keinen Band/ der dich/ wie mich be-
ruͤhrt.
Dein Band macht/ daß du ſtehſt beyſammen wol-
geziert.
Jch fuͤhl im Hertzen nur von deinetwegen Wunden.
VIII.
Er liebet heftig.
GJb die Poeten her/ dieſelben durchzulauffen/
Schreib alle Liebes-Brunſt/ ſag aller Buhler
Hauffen.
Nenn der Corinnen Mann und alle hohe Geiſter/
Jch/ der ich lieben muß/ bin jhrer aller Meiſter.
IX.
Sie muß bitten.
WJe iſt mein altes Lieb von ungereimten Sitten.
Nicht wolt ſie/ da ich wolt/ ſie war ſtets wider
mich.
Grif ich nach jhrer Hand/ zog ſie ſie hinter ſich/
Jetzt aber muß ſie mich uͤm Gnad und Liebe bitten.
X.
Auf jhr Nadel-buͤchslein.
WEg du behertztes Volck/ weg jhr Lemniadillen/
Weg jhr Amazonen! die dieſen Koͤcher fuͤllen/
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