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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. ander
Die damit erfüllet seyn/
Brich erst rothe/ meine Zier/
Denn so sind auch weisse hier.

Also klagt sie/ und fiel nieder
Auf die halb entblößte Brust/
und kam gar nicht zu sich wieder/
Biß der West-Wind seine Kost
Von den Myrten auf sie blies/
und Jhr Labsal fallen lies.
VI.
Der Tröstende Strefon.
FRost und Kälte/ Wind und Regen
War gleich auß der Welt geschafft/
Zefyr lies den Nord sich legen/
Alle Bäume kriegten Saft/
Als der Strefon gantz bethört
Rosemunden zugehört.
Kränckstu dich/ O Rosemunde/
Sang er wiederüm/ daß du
Die verliebte Morgen-stunde
Solst alleine bringen zu/
Philorhed dein Sonnenschein
Wird mit ehsten bey dir seyn.
Spare doch die heissen Thränen/
Die sich nach den besten Freund
Auß den bittern Quellen sehnen/
Wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/
Sagt mit stilleschweigen an/
Daß er nicht recht trauren kan.
Laß

D. S. ander
Die damit erfuͤllet ſeyn/
Brich erſt rothe/ meine Zier/
Denn ſo ſind auch weiſſe hier.

Alſo klagt ſie/ und fiel nieder
Auf die halb entbloͤßte Bruſt/
und kam gar nicht zu ſich wieder/
Biß der Weſt-Wind ſeine Koſt
Von den Myrten auf ſie blies/
und Jhr Labſal fallen lies.
VI.
Der Troͤſtende Strefon.
FRoſt und Kaͤlte/ Wind und Regen
War gleich auß der Welt geſchafft/
Zefyr lies den Nord ſich legen/
Alle Baͤume kriegten Saft/
Als der Strefon gantz bethoͤrt
Roſemunden zugehoͤrt.
Kraͤnckſtu dich/ O Roſemunde/
Sang er wiederuͤm/ daß du
Die verliebte Morgen-ſtunde
Solſt alleine bringen zu/
Philorhed dein Sonnenſchein
Wird mit ehſten bey dir ſeyn.
Spare doch die heiſſen Thraͤnen/
Die ſich nach den beſten Freund
Auß den bittern Quellen ſehnen/
Wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/
Sagt mit ſtilleſchweigen an/
Daß er nicht recht trauren kan.
Laß
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[90/0118] D. S. ander Die damit erfuͤllet ſeyn/ Brich erſt rothe/ meine Zier/ Denn ſo ſind auch weiſſe hier. Alſo klagt ſie/ und fiel nieder Auf die halb entbloͤßte Bruſt/ und kam gar nicht zu ſich wieder/ Biß der Weſt-Wind ſeine Koſt Von den Myrten auf ſie blies/ und Jhr Labſal fallen lies. VI. Der Troͤſtende Strefon. FRoſt und Kaͤlte/ Wind und Regen War gleich auß der Welt geſchafft/ Zefyr lies den Nord ſich legen/ Alle Baͤume kriegten Saft/ Als der Strefon gantz bethoͤrt Roſemunden zugehoͤrt. Kraͤnckſtu dich/ O Roſemunde/ Sang er wiederuͤm/ daß du Die verliebte Morgen-ſtunde Solſt alleine bringen zu/ Philorhed dein Sonnenſchein Wird mit ehſten bey dir ſeyn. Spare doch die heiſſen Thraͤnen/ Die ſich nach den beſten Freund Auß den bittern Quellen ſehnen/ Wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/ Sagt mit ſtilleſchweigen an/ Daß er nicht recht trauren kan. Laß

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/118>, abgerufen am 27.11.2024.