Schiller, Friedrich: Der Triumf der Liebe. In: Anthologie auf das Jahr 1782, S. 58–68. Stuttgart, 1782.Menschen Göttern gleich. Liebe macht den HimmelHimmlischer - die Erde Zu dem Himmelreich. Liebe sonnt das Reich der Nacht, Amors süßer Zaubermacht Ist der Orkus unterthänig, Freundlich schmollt der schwarze König Wenn ihm Zeres Tochter lacht; Liebe sonnt das Reich der Nacht. Himmlisch in die Hölle klangen
Und den wilden Beller zwangen Deine Lieder, Thrazier - Minos, Thränen im Gesichte,Mildete die Qualgerichte, Zärtlich um Megärens Wangen Küßten sich die wilden Schlangen, Keine Geissel klatschte mehr, Aufgejagt von Orfeus LeyerFlog von Tityon der Geyer Menſchen Goͤttern gleich. Liebe macht den HimmelHimmliſcher – die Erde Zu dem Himmelreich. Liebe ſonnt das Reich der Nacht, Amors ſuͤßer Zaubermacht Iſt der Orkus unterthaͤnig, Freundlich ſchmollt der ſchwarze Koͤnig Wenn ihm Zeres Tochter lacht; Liebe ſonnt das Reich der Nacht. Himmliſch in die Hoͤlle klangen
Und den wilden Beller zwangen Deine Lieder, Thrazier – Minos, Thraͤnen im Geſichte,Mildete die Qualgerichte, Zaͤrtlich um Megaͤrens Wangen Kuͤßten ſich die wilden Schlangen, Keine Geiſſel klatſchte mehr, Aufgejagt von Orfeus LeyerFlog von Tityon der Geyer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="20"> <pb facs="#f0007" n="64"/> <l rendition="#et">Menſchen Goͤttern gleich.</l><lb/> <l>Liebe macht den Himmel</l><lb/> <l>Himmliſcher – die Erde</l><lb/> <l rendition="#et">Zu dem Himmelreich.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="21"> <l>Liebe ſonnt das Reich der Nacht,</l><lb/> <l>Amors ſuͤßer Zaubermacht</l><lb/> <l>Iſt der Orkus unterthaͤnig,</l><lb/> <l>Freundlich ſchmollt der ſchwarze Koͤnig</l><lb/> <l>Wenn ihm Zeres Tochter lacht;</l><lb/> <l>Liebe ſonnt das Reich der Nacht.</l><lb/> </lg> <lg n="22"> <l>Himmliſch in die Hoͤlle klangen</l><lb/> <l>Und den wilden Beller zwangen</l><lb/> <l rendition="#et">Deine Lieder, Thrazier –</l><lb/> <l>Minos, Thraͤnen im Geſichte,</l><lb/> <l>Mildete die Qualgerichte,</l><lb/> <l>Zaͤrtlich um Megaͤrens Wangen</l><lb/> <l>Kuͤßten ſich die wilden Schlangen,</l><lb/> <l rendition="#et">Keine Geiſſel klatſchte mehr,</l><lb/> <l>Aufgejagt von Orfeus Leyer</l><lb/> <l>Flog von Tityon der Geyer</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [64/0007]
Menſchen Goͤttern gleich.
Liebe macht den Himmel
Himmliſcher – die Erde
Zu dem Himmelreich.
Liebe ſonnt das Reich der Nacht,
Amors ſuͤßer Zaubermacht
Iſt der Orkus unterthaͤnig,
Freundlich ſchmollt der ſchwarze Koͤnig
Wenn ihm Zeres Tochter lacht;
Liebe ſonnt das Reich der Nacht.
Himmliſch in die Hoͤlle klangen
Und den wilden Beller zwangen
Deine Lieder, Thrazier –
Minos, Thraͤnen im Geſichte,
Mildete die Qualgerichte,
Zaͤrtlich um Megaͤrens Wangen
Kuͤßten ſich die wilden Schlangen,
Keine Geiſſel klatſchte mehr,
Aufgejagt von Orfeus Leyer
Flog von Tityon der Geyer
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Der Triumf der Liebe. In: Anthologie auf das Jahr 1782, S. 58–68. Stuttgart, 1782, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_triumf_1782/7>, abgerufen am 16.02.2025. |