Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804. Ruodi Mach hurtig Jenny. Zieh die Naue ein. Der graue Thalvogt kommt, dumpf brüllt der Firn Der Mytenstein zieht seine Haube an, Und kalt her bläßt es aus dem Wetterloch, Der Sturm, ich meyn', wird da seyn, eh' wirs denken. Kuoni 's kommt Regen, Fährmann. Meine Schaafe fressen Mit Begierde Gras, und Wächter scharrt die Erde. Werni Die Fische springen, und das Wasserhuhn Taucht unter. Ein Gewitter ist im Anzug. Kuoni (zum Buben) Lug' Seppi, ob das Vieh sich nicht verlaufen. Seppi Die braune Lisel kenn ich am Geläut. Kuoni So fehlt uns keine mehr, die geht am weitsten. Ruodi
Ihr habt ein schön Geläute, Meister Hirt. Ruodi Mach hurtig Jenny. Zieh die Naue ein. Der graue Thalvogt kommt, dumpf bruͤllt der Firn Der Mytenſtein zieht ſeine Haube an, Und kalt her blaͤßt es aus dem Wetterloch, Der Sturm, ich meyn’, wird da ſeyn, eh’ wirs denken. Kuoni ’s kommt Regen, Faͤhrmann. Meine Schaafe freſſen Mit Begierde Gras, und Waͤchter ſcharrt die Erde. Werni Die Fiſche ſpringen, und das Waſſerhuhn Taucht unter. Ein Gewitter iſt im Anzug. Kuoni (zum Buben) Lug’ Seppi, ob das Vieh ſich nicht verlaufen. Seppi Die braune Liſel kenn ich am Gelaͤut. Kuoni So fehlt uns keine mehr, die geht am weitſten. Ruodi
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Ruodi
Mach hurtig Jenny. Zieh die Naue ein.
Der graue Thalvogt kommt, dumpf bruͤllt der Firn
Der Mytenſtein zieht ſeine Haube an,
Und kalt her blaͤßt es aus dem Wetterloch,
Der Sturm, ich meyn’, wird da ſeyn, eh’ wirs denken.
Kuoni
’s kommt Regen, Faͤhrmann. Meine Schaafe freſſen
Mit Begierde Gras, und Waͤchter ſcharrt die Erde.
Werni
Die Fiſche ſpringen, und das Waſſerhuhn
Taucht unter. Ein Gewitter iſt im Anzug.
Kuoni (zum Buben)
Lug’ Seppi, ob das Vieh ſich nicht verlaufen.
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